Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
drücken Sie Ihre Zuversicht aus, dass Ihr Kind die Situation regeln kann.
Sätze, die Mitgefühl signalisieren und Mut machen:
• Mensch, das ist aber dumm gelaufen. Tut mir echt leid.
• Echt? So ein Mist. Aber ich glaube an dich. Du wirst das schon irgendwie hinkriegen.
• Autsch. Das tut weh. Wie wirst du damit umgehen?
• Interessant. So hätte ich das niemals interpretiert. Lass mich wissen, welche Lösungsansätze dir einfallen.
• Das tut mir furchtbar leid für dich. Du bist wahrscheinlich ziemlich enttäuscht. Hoffentlich wird es nächstes Mal anders sein.
• Das ist echt schiefgelaufen. Wir machen alle mal Fehler. Es wird nicht leicht sein für dich, aber ich habe Zuversicht, dass du es schaffen wirst.
Wenn Ihr Kind es gewohnt ist, dass Sie entweder das Problem für Ihr Kind lösen oder eine Moralpredigt halten und ihm damit einen guten Grund geben, wütend zu werden, statt sich auf die Konsequenz zu konzentrieren, dann wird Ihr Kind wahrscheinlich versuchen, Sie in die alten Verhaltensmuster zurückzulocken. Widerstehen Sie der Versuchung.
Typische Sätze, die Eltern oft aus der Bahn werfen, und mögliche Reaktionen
Wenn Ihr Teenager sagt:
Dann sagen Sie:
»Du hast mich nicht mehr lieb!«
»Guter Versuch.« »Tut mir leid, dass du das Gefühl hast, aber ich hab dich sehr lieb.«
»Was ist denn mit dir passiert?«
»Auch Erwachsene lernen und verändern sich. Ich hoffe, dass du dich daran gewöhnst.«
»Das ist aber unfair!«
»Das kann gut sein.«; »Was wäre fair?« … Und nach der Antwort: »Interessant.«
»Ich bin dir egal!«
»Tut mir leid, dass du das so siehst.« Oder: »Ich kann verstehen, warum du so ein Gefühl hast. Aber du bist mir ganz und gar nicht egal.«
»Mama/Papa würde das« nie tun!
»Wahrscheinlich nicht.«; »Das kann schon stimmen.« Oder: »Manchmal sehen wir die Dinge unterschiedlich.«
Mit diesen und ähnlichen Kommentaren nehmen Sie Ihrem Teenager den Wind aus den Segeln. Sie lassen sich nicht auf eine sinnlose Diskussion ein, die Sie sowieso nicht gewinnen können.Wichtig ist natürlich, dass Sie auch bei wiederholten Versuchen, Sie zu provozieren, Ihre Antwort nicht ändern. Manchmal hilft es Eltern, sich vorzustellen, dass sie eine kaputte Schallplatte abspielen, und deshalb Wort für Wort wiederholen, was sie gesagt haben. Normalerweise wird das einem Teenager nach spätestens zehn Minuten zu langweilig. Wenn Sie einen sehr geduldigen Teenager haben oder Sie Ihrem Kind beigebracht haben, dass Sie auf jeden Fall wütend werden, wenn es Sie nur lange genug provoziert, dann kann diese »Un-Diskussion« anfangs vielleicht auch 30 Minuten dauern. Geben Sie nicht auf und lassen Sie sich auf keinen Fall provozieren. Damit bringen Sie Ihrem Kind dann nur bei, dass es das gewünschte Resultat erreichen kann, wenn es nur lange genug daran arbeitet. So ausdauernde Kinder schrecken dann auch nicht davor zurück, eine Stunde lang zu versuchen, Sie zu provozieren. Je konsequenter Sie sind, indem Sie sich nicht auf eine Diskussion einlassen und trotzdem relativ freundlich bleiben, desto schneller wird Ihr Kind aufgeben.Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie an Ihre Grenzen kommen und drauf und dran sind zu explodieren, weil Sie einen sehr geduldigen Teenager haben, dann nehmen Sie sich eine Auszeit. Schließen Sie sich im Badezimmer ein (und nehmen Sie beispielsweise ein gutes Buch mit). Duschen Sie (die wenigsten Jugendlichen sind daran interessiert, Ihre Eltern ohne Kleidung zu sehen) oder gehen Sie mit dem Hund spazieren. Setzen Sie sich ins Auto und fahren Sie ein paarmal um den Block, verlassen Sie das Haus, um etwas zu erledigen, das Sie eigentlich erst morgen tun wollten, oder rufen Sie einen Freund/eine Freundin an. Wenn Ihr Kind dann endlich aufgibt, belohnen Sie sich dafür, dass Sie nicht wütend geworden sind.
Die Macht des Schweigens und andere Herausforderungen
Sybille ist die alleinerziehende Mutter ihrer 16-jährigen Tochter Krista. Sybille berichtet, dass Krista sie nie anschreit oder ausfallend wird.Aber trotzdem kann Sybille keine Regeln durchsetzen und hat das Gefühl, dass sie mit einer Wand redet, wenn sie mit Krista ein Problem besprechen will, wie etwa, dass Krista ständig zu spät nach Hause kommt und wenig im Haushalt mithilft. Krista hat nämlich einen anderen Weg entdeckt, ihre Mutter in einen Machtkampf zu verwickeln: das Schweigen. Jedes Mal, wenn Krista auf die Fragen ihrer Mutter hin einfach schwieg, hatte Sybille
das Gefühl, mehr
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