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Maulende Rebellen, beleidigte Zicken

Titel: Maulende Rebellen, beleidigte Zicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Noble-Fischer
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Verhalten des Kindes zu tun? Wenn das Verhalten in der Schule stattfand, sollte nach Möglichkeit auch die Konsequenz dort stattfinden. Wenn das Fehlverhalten beim Ausgehen am Wochenende passierte, sollte die Konsequenz, falls möglich, das Ausgehen betreffen.
    • Wenn ein Erwachsener sich ähnlich verhalten würde, welche Konsequenzen hätte das? Die Konsequenzen für den Jugendlichen sollten so ähnlich wie möglich aussehen.
    • Was würde passieren, wenn die Eltern gar nicht reagieren würden? Oft vergessen Eltern, dass das Verhalten der Jugendlichen schon natürliche Konsequenzen hatte. Manchmal sind diese Konsequenzen nach Meinung der Eltern nicht unmittelbar oder streng
genug und sie wollen deshalb noch weitere Konsequenzen ziehen. Diese Konsequenzen erscheinen dann oft wie eine Strafe und helfen dem Lernprozess wenig. Sie geben dem Jugendlichen nur einen weiteren Grund, die natürliche Konsequenz zu ignorieren.
    • Kann der Jugendliche klar erkennen, dass er derjenige ist, der sich die Konsequenz eingebrockt hat? Gibt es eine offensichtliche Verbindung zwischen dem Verhalten des Jugendlichen und der Konsequenz? Wie einfach wird es für den Jugendlichen sein, die Eltern oder jemand anderen für die Konsequenz verantwortlich zu machen? Das bedeutet natürlich nicht, dass der Jugendliche nicht versuchen wird, die Verantwortung abzuschieben - natürlich werden die meisten Jugendlichen das erst einmal versuchen. Die wichtigere Frage ist: Wie wahrscheinlich ist es, dass ihm dies gelingt?
    • Ist es möglich, den Verlust von Privilegien oder Freiheiten in einer positiven Weise auszudrücken? »Da du dieses Wochenende nicht mit deinen Freunden rausgehen kannst, möchtest du mit uns ins Kino gehen?«; »Wie ich sehe, hast du dich diese Woche dafür entschieden, dass du kein Taschengeld brauchst« oder: »Wie möchtest du mich für die Zeit bezahlen, die ich damit verbringen musste, für dich das Badezimmer zu putzen?« Vermeiden Sie unbedingt jeden Ton von Ironie oder Sarkasmus. Diese Feststellungen sollten entweder ganz neutral klingen oder etwas Mitgefühl zeigen.
    • Greift die Konsequenz das Selbstbewusstsein oder die Würde des Jugendlichen an? Es ist unglaublich wichtig, dass Sie es dem Jugendlichen erlauben, sein Gesicht zu wahren. Dazu gehört auch, dass Sie Ihrem Teenager niemals im Beisein seiner Freunde eine Konsequenz mitteilen. Manchmal hilft es, in die Konsequenz eine Wahlmöglichkeit einzubauen. »Möchtest du mir dein Handy sofort geben oder heute Abend? Ich werde es dann die vereinbarten 24 Stunden behalten.«
    • Hilft die Konsequenz dem Jugendlichen, etwas über seine Stärken zu lernen? Konsequenzen, die Jugendliche nur an ihre Schwächen erinnern, beeinträchtigen schnell ihr Selbstbewusstsein. Und Jugendliche mit einem fehlenden Selbstbewusstsein treffen mehr dumme Entscheidungen als Jugendliche, die glauben, dass sie eigentlich ganz kompetente Menschen sind.

    • Ganz, ganz ehrlich: Wessen Problem ist es? Haben Sie das Problem Ihres Teenagers zu Ihrem gemacht, frustriert realisiert, dass Sie es nicht lösen können, und versuchen jetzt, es durch eine Konsequenz Ihrem Kind zurückzugeben? Sind Ihnen die Noten Ihres Kindes wichtiger, als sie es Ihrem Kind sind? Wollen Sie, dass Ihr Kind nicht sitzen bleibt? In diesem Fall würden Sie Ihrem Kind eine Konsequenz für Ihr Problem androhen.
    • Wer ist am stärksten betroffen von dem Verhalten des Jugendlichen? Derjenige, der am meisten betroffen ist, sollte sich die Konsequenz ausdenken. Das kann die Schule sein oder der Nachbar. Wenn es die Geschwister sind, sollten die Eltern diese dabei unterstützen, eine kreative Konsequenz zu entwickeln. Wenn die Tochter das Sparschwein des jüngeren Bruders geplündert hat, sollte der Bruder bestimmen dürfen, wie ihn die Schwester entschädigt. Die Eltern sollten dann nur sicherstellen, dass der Gegenstand, den der Bruder sich nimmt, einen ähnlichen Wert hat (vielleicht mit Zinsen). Wenn im Sparschwein 5 Euro waren, dann ist der MP3-Player der großen Schwester vielleicht keine gerechtfertigte Rückzahlung - auch dann nicht, wenn der kleine Bruder ihn wirklich haben will.
    • Steht die Konsequenz im Großen und Ganzen proportional zum Verhalten des Jugendlichen? Wenn der Jugendliche eine Stunde zu spät nach Hause kommt, dann sind vier Wochen Stubenarrest sicherlich keine angemessene Konsequenz.
    • Ist die Konsequenz durchsetzbar? Viele kreative Konsequenzen scheitern daran, dass Sie Ihren

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