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Max, mein Großvater und ich

Max, mein Großvater und ich

Titel: Max, mein Großvater und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Couloumbis
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Name.
    Wir machten eine Liste von all den Sachen, die wir ihr noch mitbringen sollten. Mrs Buttermark nannte Opa Ned und er nannte sie Donna. Als Ma das bemerkte, guckte sie mich an und zog ein paarmal lustig die Augenbrauen hoch. Ich war ganz happy, als ich das sah. Ma fühlte sich anscheinend richtig gut.
    Eine Krankenschwester kam und sagte, wir müssten jetzt gehen. Ma brauche ihren Schlaf. Wir sagten, okay, und redeten noch ein paar Minuten weiter. Ma fragte, ob der Fernseher an der Wand funktioniere.
    Das hieß ja wohl, dass sie nicht sofort wegdämmern würde, wenn wir das Zimmer verlassen hatten. Und sonst schläft sie ja auch nie sofort ein. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie benebelt sei, wie es der Arzt gesagt hatte. Aber das war nicht der Fall.
    Der Fernseher funktionierte nicht.
    » Mrs Buttermark hat ein paar Zeitschriften dabei«, sagte ich. » Willst du welche davon haben?«
    » Zeitschriften wären toll.«
    » Ich hol sie«, bot Großvater an.
    » Ach, da fällt mir etwas ein«, sagte Mrs Buttermark. » Mit Ihrer Arbeit. Sollen wir jemanden anrufen?«
    » Noch nicht«, erwiderte Ma. » Wenn ich hier länger bleiben muss, überleg ich mir was. Vielleicht leih ich mir Ginnys Laptop, dann kann ich hier im Bett arbeiten.«
    Die Schwester kam vorbei und scheuchte uns hinaus. Ich glaube, Opa war fast ein bisschen froh. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen um seinen Hund. Seinen Monsterhund.
    » Ned!«, rief Ma, als wir gingen. » Danke, dass du so rasch gekommen bist!«
    » Dr. Dave erwartet, dass du nächste Woche einen Marathon läufst, so schnell geht’s dir wieder besser!«
    ***

Kapitel acht
    Es hatte leicht zu schneien begonnen. Aber keiner von uns sagte: O nein, jetzt auch noch Schnee auf dem Eis!
    Morgen früh würden wohl noch mehr Leute ausrutschen und stürzen. Unterwegs überholte uns ein Feuerwehrauto, und ich war nicht mal neugierig, wohin es fuhr. War ich vielleicht eingeschlafen?
    Wir fuhren an beleuchteten Weihnachtsdekorationen vorbei, aber wir sagten nicht Oh, wie schön!.
    Wir saßen im Auto und sprachen fast nichts. Nur so Sätze, wie man sie halt im Winter sagt, zum Beispiel: » Es wird gleich warm hier drin.«
    Und so Sätze, die man halt sagt, wenn man jemanden besucht hat, der gerade frisch operiert wurde. » Sie sieht gut aus.« Natürlich hätten die beiden auch das Gegenteil sagen können, falls das der Fall gewesen wäre, aber sie hätten es ganz sicher nicht vor mir gesagt.
    Und Ma hatte wirklich gut ausgesehen. Wie jemand, der sich das Bein gebrochen hat. Normal. Ich brauchte keine Angst mehr um sie zu haben.
    Ich spürte, dass Opa jetzt, wo wir auf dem Heimweg waren, an seinen Hund dachte. Und das war sicher was Schönes. So wie das Gefühl, dass Ma jetzt an mich dachte.
    Als Opa parkte, sah ich, dass unser Wagen dastand. Es war jetzt aber zu kalt, um nachzuschauen, ob sich unsere Lebensmitteleinkäufe im Auto befanden. » Das kann auch bis morgen warten«, sagte Opa.
    Und Mrs Buttermark meinte: » Wir sind alle müde«, und da hatte sie recht.
    Wir mussten um das Gebäude herumgehen, und diese Seite lag fast den ganzen Tag im Schatten. Opa hielt Mrs Buttermark am Arm fest, als wir uns über die schneebedeckten eisigen Stellen lavierten.
    » Bitte erinnert mich dran, dass ich einen Sack Streusalz kaufe«, sagte Opa.
    Mrs Buttermark wusste so gut wie ich, dass der Hausmeister auf dieser Seite des Gebäudes eine Wagenladung voll Salz ausgekippt hatte. Aber wir waren zu groggy, um etwas zu sagen.
    Jeden Sommer jammerte Mr G darüber, dass das Streusalz den Asphalt anfraß. Er überstrich die Stellen dann mit etwas, das roch wie Teer. Jedenfalls meinte das Mrs Buttermark. An manchen Tagen hätte sich das als Gesprächsthema geeignet. Aber keiner von uns sagte ein Wort, bis wir uns im Treppenhausflur verabschiedeten. Mrs Buttermark öffnete ihre Wohnungstür und fand innen am Türgriff Moms Autoschlüssel hängen. » Die hat Mr G vorbeigebracht«, sagte sie, gab sie mir und wünschte uns eine gute Nacht.
    Opa öffnete unsere Tür. Direkt dahinter wartete der Hund. Vielleicht hatte er uns kommen gehört. Opa legte die Hand auf den Teppich. » Fühl mal hier«, brummte er mit tiefer Bärenstimme.
    Der Teppich war warm. Dort hatte der Hund gelegen, schlafend vielleicht, aber jedenfalls die ganze Zeit, während wir weg waren. Opa guckte, als sei das eine ganz tolle Sache, und ich beschloss, das gleich auf den Hund zurückzuspiegeln. Früher oder später würde mich Mrs

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