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Max, mein Großvater und ich

Max, mein Großvater und ich

Titel: Max, mein Großvater und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Couloumbis
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Buttermark sowieso fragen, was ich denn so auf den Hund zurückgespiegelt hätte.
    » Ich geh noch mit ihm raus«, sagte Opa, als ich meine Jacke auszog.
    » Ich geh mit«, erwiderte ich und zog den Reißverschluss der Jacke wieder zu.
    » Nicht nötig.« Es klang nicht verärgert. Eher so, als spare Opa sich jedes überflüssige Wort. Vielleicht redete man so bei einem Militäreinsatz. Opa trug eine schwarze Reißverschlussjacke, die mich an Kriegsfilme erinnerte.
    » Er muss sich an mich gewöhnen«, sagte ich.
    Ich musste mich ja auch an ihn gewöhnen.
    Und ich musste herausfinden, was Opa an seinem Hund so mochte. Ein bisschen mehr, als dass er den Teppich warm hielt. So eine tolle Leistung war das nun auch wieder nicht. Der Hund wollte nicht allein in der Wohnung zurückbleiben, als wir gingen, und der Platz hinter der Tür war eben noch ein Stückchen näher an uns dran. Hätte er die Wahl gehabt, hätte er vielleicht sogar lieber im Wagen gewartet.
    Außerdem musste ich mich an Opas ruppige Stimme gewöhnen. Vielleicht musste ich ja auch etwas finden, das mir an ihm gefiel. Nicht all das, was er jetzt für uns tat, weil wir seine Hilfe brauchten. Sondern etwas, das ich an ihm mochte.
    Und vielleicht musste ich Opa die Chance geben, auch an mir etwas mögen zu können. Er sollte auf keinen Fall den Eindruck haben, dass ich mir nicht mal Mühe gab, seinen Hund lieb zu gewinnen. Vielleicht konnte ich damit anfangen.
    Ich dachte an das, was mir an Joey Ziglars Hund am besten gefiel: er interessierte sich kaum für mich. Man hielt ihn an der Leine oder gab ihm Futter, oder eben nicht, und das war’s.
    Opas Hund setzte sich im Aufzug hin, wie das gut erzogene Hunde nun mal tun, und stand wieder auf. Dann sah er Opa irgendwie prüfend an. Das war ein Hund, der auf Menschen achtete. » Dein Hund sieht intelligent aus. Dieser Junge, den ich kenne, Joey Ziglar– sein Hund sieht nicht so intelligent aus.«
    Sofort überkam mich das schlechte Gewissen. Ich nahm mir vor, Joey zu gestehen, dass ich das gesagt hatte, und ihm zu erklären, warum, dann würde ich mir als Freund nicht mehr so mies vorkommen. Aber Opa wurde jetzt etwas munterer.
    Er sagte: » Max ist intelligent.«
    » Du musst mit deinem Hund wahrscheinlich ziemlich viel Gassi gehen.«
    » Max.«
    » Genau. Max.«
    Der Hund setzte sich hin, als hätte er das als Befehl missverstanden. Aber er sah nicht glücklich aus in den zwei Sekunden, bis der Aufzug hielt. Vermutlich fühlte sich der Boden eiskalt an, sogar für ein fellbezogenes Hinterteil.
    Joey Ziglars Hund war ein Etwas auf vier Beinen, das man spazieren führen musste. Und dann schlief dieses Etwas, bis zum nächsten Gassigehen oder bis jemand Futter in seinen Napf tat. Mit diesem Hund hatte ich keinerlei Probleme.
    » Joey Ziglar«, sagte ich, » hat einen Hund, den man etwa fünfmal täglich Gassi führen muss, sonst pinkelt er auf den Teppich.«
    » Max tut das nie.«
    » Hätte ich auch nicht befürchtet«, sagte ich, als wir durch die Eingangshalle gingen. » Joeys Hund ist schon sehr alt.«
    » Max ist auch nicht mehr ganz jung«, meinte Opa. » Aber nicht so alt.«
    Das musste man Mrs Buttermark lassen– immer das Richtige zu sagen, war echt ’ne Kunst.
    » Wie oft gehst du mit ihm Gassi?«
    » Vier- bis fünfmal. Die Bewegung tut mir gut.«
    Ich beschloss, das Thema zu beenden.
    Draußen kam’s mir vor, als sei es in den zehn Minuten seit unserer Rückkehr noch kälter geworden. Sich hinzusetzen kam nicht in Frage. Der Hund machte kurze, rasche Schritte, als hoffe auch er, dass wir nicht zu lange draußen bleiben würden.
    Alles war mit Schnee bestreut wie Weihnachtsplätzchen mit Zucker, deshalb wich ich den Stellen aus, die tagsüber am schattigsten waren. Glücklicherweise hatte der Hund tatsächlich keine Lust, lang herumzulaufen. Er pinkelte an einen Telefonmast, einen Mülleimer und an einen Baum, der auf einem kleinen Quadrat gefrorener Erde stand. Als der Hund anfing, Opa zurück zum Gebäude zu ziehen, folgten wir ihm.
    » Hier in der Nähe gibt’s einen Park mit Hundewiese«, sagte ich, als wir den Aufzug betraten. » Kann ich dir morgen zeigen.«
    » Willst du eins von Donnas Sandwiches, die noch im Kühlschrank sind?«
    » Eigentlich nicht.« Es war komisch. Ich hatte nicht so viel Hunger wie sonst. Als hätte mein Bauch zu viele andere Sorgen. Operationen und so weiter.
    Opa hatte jetzt seinen eigenen Wohnungsschlüssel, aber er ließ mich trotzdem aufschließen. Er wollte

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