Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
Vom Netzwerk:
Hallen-Stadtmeisterschaft nicht mehr möglich. Ohne den Mann mit dem härtesten Schuss auf der Welt brauchten sie gar nicht mehr zu trainieren. Ohne Maxi gewann der Winter, die fußballfeindlichste Zeit des Jahres, seine unbarmherzige Herrschaft zurück.
    „Ja, und wenn wir dann alle auf unseren Zimmern hocken und die Decke anstarren, landen wir früher oder später auch alle im Internat!“, sagte Marlon und traf den Nagel genau auf den Kopf.
    Keiner von ihnen würde eine fußballfreie Zeit überstehen. Sie würden verrückt werden, durchdrehen. So wie im letzten April. Mindestens so, wenn nicht noch schlimmer.
    „Dann mischen wir das Internat halt tüchtig auf!“, lachte Raban, der Held. „Bis es ein ,Wildernat‘ ist!“
    Doch sein Lachen erfror in der Kälte um sie herum. Ein Internat war selbst für die Wilden Kerle zu stark.
    „Ich weiß. Aber dann wären wir wenigstens wieder alle zusammen“, nuschelte Raban.
    „Ja, vielleicht“, sagte Marlon. „Aber warum müssen wir dafür ins Internat? Ich denke, keiner von uns sollte dorthin. Auch nicht Maxi!“
    Jetzt war es still.
    Die Wilden Fußballkerle scharrten nervös mit den Füßen. Sie schauten zu Leon und Fabi, die ihre Anführer waren. Was sagten die?
    „Maxi hat den Schwur gebrochen!“, brummte Leon, der Slalomdribbler, Torjäger und Blitzpasstorvorbereiter.
    „Ja, er hat die Geheimhalle verraten“, zischte Fabi, der schnellste Rechtsaußen der Welt, und schlug mit der Faust gegen das Fass. „Den Geheimtreffpunkt von Leon und mir!“
    „Und er hat nicht mehr den härtesten Schuss auf der Welt!“, sagte Leon und meißelte damit sein Urteil in Stein.
    „Das stimmt!“, nickte Marlon. „Aber das ist noch nicht alles. Maxi hat noch was anderes verloren.“
    „Hottentottenalptraumnacht und Krokodilstränensintflut“, ahnte Raban entsetzt.
    „Ja. Seine Stimme“, sagte Marlon ganz heiser und schaute seine Freunde der Reihe nach an.
    Sie hingen alle an seinen Lippen: „Maxi hat seine Stimme verloren und niemand hat es gemerkt!“
    Marlon wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    „Krumpelkraut und Krapfenkrätze!“, fluchte er und das kam höchstens zwei Mal in zwölf Monaten vor. „Krumpelkraut und Krapfenkrätze! Das war für ihn bestimmt genauso schlimm wie für uns sein Verrat. Versteht ihr das nicht? Was würdet ihr tun, wenn euch so was passiert?“
    „Santa Panter im Raubkatzenhimmel!“, schimpfte Rocce, der Zauberer mit sich selbst. „Und ich hab ihm noch die Schuld an allem gegeben.“
    Er verpasste sich eine Ohrfeige: PATSCH! – und ihr Knall irrte in der Stille zwischen den Bretterwänden umher.

    Die Wilden Kerle schauten zu Willi. Der zog seine Baseballmütze vom Kopf und zerquetschte sie zwischen den Fingern.
    „Verflixt! Wir müssen was tun! Irgendwas!“, dachte er laut.
    „Aber was? Will-ha-hili!“, forderte Deniz, die Lokomotive, und der beste Trainer der Welt wusste zum ersten Mal keinen Rat.
    Die Stille, die jetzt durch Camelot zog, kam direkt aus meinem Zimmer in der Alten Allee. Sie war so eisig und schwer wie drei Tonnen tief gefrorener Stahl. Leon schaute zu Fabi, dem schnellsten Rechtsaußen der Welt, dem Wildesten unter Tausend, doch der biss seine Fingernägel bis auf die Halbmonde ab.
    „Schlotterbein und Tarzanschrei!“, flüsterte der Slalomdribbler, als hätte er mit mir die Rollen getauscht. „Ja, Schlotterbein und Tarzanschrei!“, wiederholte er und strahlte über das ganze Gesicht. „Kacke verdammte! Versteht ihr? Er hat es uns selbst gesagt: Schlotterbein und Tarzanschrei! Weil er stumm ist, hat er Gummibeine gekriegt und ein Schrei, nur ein Tarzanschrei, kann ihn davon erlösen.“
    „Krumpelkraut und Krapfenkrätze!“, fluchte Marlon jetzt schon zum dritten Mal und stellte damit die Welt auf den Kopf. „Bist du wirklich mein Bruder?“
    „Nee!“, grinste Leon zurück. „Das bin ich nur, wenn du sagst, wie das geht. Also, Klugscheißer! Wie kriegen wir Maxi zum Schreien?“
    „Ganz einfach!“, lachte Marlon. „Du hast es doch selbst schon gesagt: Schlotterbein ... Angst! Wir veranstalten eine Horrorgruselnacht!“
    „Heiliger Muckefuck!“, hauchte Fabi begeistert.
    „Ja, worauf du Gift nehmen kannst!“ Marlon war nicht mehr zu bremsen. „Hört mir jetzt alle ganz genau zu. Wir brauchen Böller, Heuler und Silvesterraketen. Alles, was ihr gebunkert habt, hört ihr. Alles! Und wir brauchen auch alle Ghettoblaster. Mit genug Batterien. Lange Mäntel, Perücken und

Weitere Kostenlose Bücher