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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hen Hermanns
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Millionen hatte. Die Immobilientypen, die Leute vom Geldtransport, Hotelangestellte. Da kann schnell mal jemand in Versuchung kommen bei so viel Geld.«
    Bei Alwine konnte ich auch schnell in Versuchung kommen, wenn ich sie so ansah. Ein Typ in der Ecke anscheinend ebenso. Er sah ganz so aus, als würde er meine Lebensgefährtin gerade mit glasigen Augen genüßlich aus dem kleinen Schwarzen packen. Ich schickte dem Kerl meinen berühmten stahlblauen Blick rüber, der Stealth-Bomber zum Absturz bringen kann. Alwine kriegte es mit und grinste. Ich warf den Kopf nach hinten und schlug mir mit der rechten Faust zweimal kräftig auf die unter einem weißen Comme-des-Garçons-Hemd geschwellte Brust.
    »Meine Güte«, sagte Knodt, »heute schon wieder den Sizilianer im Angebot?«
    »Ist ja schon gut«, sagte ich, »der Typ hat sich mit den Augen verirrt und ich hab ihm gezeigt, wie er am schnellsten zur Straße nach Basra kommt, o.k?«
    »O.k.«, sagte Knodt, »kommen wir zu deinem Millionär zurück. Wo mag er jetzt sein?«
    »In Israel ist er jedenfalls nie angekommen«, sagte Alwine.
    »Richtig«, sagte ich, »sein heißersehntes Galiläa hat er wohl nie betreten.«
    »Vielleicht aber doch«, sagte Knodt, sog genüßlich an seiner Havanna, stieß eine gewaltige Wolke aus und kippte einen Schluck Grappa nach.
    »Mit dem Finger auf der Landkarte oder was?« fragte ich.
    »In Galilea auf Mallorca«, ließ Knodt die Bombe platzen, »nicht mit >äh<, sondern mit >e<. Bin früher oft dagewesen, so zur Entspannung. Sehr ruhig, circa 30, 40 Kilometer von Palma entfernt, oben in den Bergen. Keine Prols, sondern nur Künstler, Werber und solche Typen eben. Vielleicht ist er ja da?«
    »Sagtest du oben in den Bergen?« fragte ich und dachte an den »Bersch-Unfall« von Wachsmuths Eltern, von dem Steffens berichtet hatte. Konnte ja sein.
    »Wenn er da ist, wirst du ihn finden«, sagte Knodt, »das Nest ist klein genug.«
    »Wie wär’s mit einer Woche Mallorca auf Kosten meines Klienten?« fragte ich Alwine.
    »Ich kann euch Zimmer besorgen«, sagte Knodt begeistert, »ich kenne da jemand. Anruf genügt.« Und schon war er weg.
    »War nicht schlecht«, sagte Alwine, »auf Mallorca war ich noch nie.«
    »Ich auch nicht. Stell dir vor, erotische Ausschweifungen hoch in den Gipfeln über dem blauen Meer.«
    Bevor ich bis ins Detail zu diesem Thema ausschweifen konnte, war Knodt schon wieder zurück.
    Er hatte in seinem jugendlichen Überschwang gleich einfach ein kleines Haus mit Küche und Kamin und einen Leihwagen für uns gebucht. Am Flughafen in Palma würde ein Señor Siguel mit dem Leihwagen auf uns warten, dann sollten wir nach einer Skizze, die Knodt begeistert auf eine Serviette zeichnete, nach Galilea fahren und da nach einer gewissen Hanne fragen, der Vermieterin.
    »Und ab wann hast du gebucht?« fragte ich.
    »Ab morgen. Oder hast du Zeit zu verschenken?«
    »Bißchen voreilig vielleicht«, sagte ich. »Hast du diese Hanne denn mal gefragt, ob sie einen Mann namens Wachsmuth mit 10 Millionen Mark gesehen hat?«
    »Klar hab ich sie gefragt.«
    »Na und?«
    »Sie hat ihn nicht gesehen. Aber was heißt das schon?« Knodt sah mich vorwurfsvoll an. »Jetzt mal ein bißchen Begeisterung bitte, ja? Ich gebe dir den Tip deines Lebens, buche für euch ein wunderbares Haus in den Bergen, trage dir praktisch den Arsch nach, und ich sehe nichts als Ablehnung in deinen Augen. Und Hanne kann dir sogar helfen. Oder kannst du etwa spanisch?«
    »Un bocadillo con gas«, sagte ich. Und dann stand ich auf und ging Richtung Toilette, wo neben dem Zigarettenautomaten ein öffentliches Telefon an der Wand hing. Knodts Klientel entsprechend, war es natürlich nur mit einer Telefonkarte zu bedienen, aber daran war ich mittlerweile gewöhnt. Ich steckte eine blaue Plastikkarte, auf der eine dämlich grinsende Sonne neben dem Spruch »Spielen nach Lust und Laune« aufgemalt war und für Glücksspielgeräte warb, in den Schlitz und wählte Steffens Nummer. Wie brachte ich es meinem Klienten wohl am besten bei, die Kosten für eine Mallorca-Reise springen zu lassen? Knodts Theorie war schließlich ziemlich gewagt. Aber auf der anderen Seite hatte kein anderer als Hemingway in Spanien entdeckt, daß ein Mann Cojones haben mußte. Also erzählte ich Steffens einfach alles über unsere Vermutung. Er reagierte anders, als ich befürchtet hatte.
    »Warum bin isch denn da bloß nitt selbst drauf jekommen, Herr Reinartz? Klar! Jalilea! Da in der Jejend

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