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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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selbst ausmachen musste, kennen wir alle. Und wir wissen genauso gut wie er, dass der Verstand längst nicht so oft gewinnt, wie wir es uns vielleicht wünschen würden. Der Mensch – und der Vulkanier – besteht aus beiden Seiten dieser Medaille, ob er es will oder nicht.
3. DER MORALISCHE: LEONARD H. MCCOY
    Bitte erheben Sie sich, meine Damen und Herren, denn hier ist er: The King of Catchphrase, the Godfather of Cynisism und the Hardest Working Physician in TV-History. Niemand – ich wiederhole: niemand – prägte so viele Zitate wie er. Er ist tot, Jim. Ich bin Arzt und kein Maurer, Metzger, Versicherungskaufmann im Außendienst – oder welche Berufsbezeichnung Ihnen sonst noch einfallen mag: »Pille« McCoy brachte sie alle, einen Klöpper nach dem anderen. Und das mit einer Ruhe und einem Humor, der seinem Spitznamen im amerikanischen Originalton – »Bones« – alle Ehre machte: Der Mann war
wirklich
knochentrocken.
    Aber er konnte auch anders. Hinter der rauen Schale seines mürrischen Landarzt-im-Weltraum-Charmes schlug nämlich ein mehr als nur weiches Herz. »Pille« war die Seele des Schiffes, das Gewissen der Brückenfamilie. Wann immer Kirk nicht weiter wusste und auf den Rat seiner engsten Vertrauten, seiner First Family baute, fiel es McCoy zu, die Stimme der Menschlichkeit zu sein. Ihm ging es stets um das Leben, um eine Chance für alle – egal, auf wessen Seite sie standen. McCoy
wollte
nicht nur helfen, er
tat
es auch. Und er hatte kein Problem damit, sich die Hände oder die weiße Weste schmutzig zu machen, wenn es der Job oder das moralische Selbstverständnis von ihm verlangten. Mehr als jeder andere an Bord war »Pille« der Mann, der tat, was getan werden musste. »Liebe deinen Nächsten« mag für viele Ohren wie eine abgedroschene Phrase klingen, aber ausgerechnet in »Mister Zynismus« Leonard McCoy fand sie eine beispielhafte, lebendige und bodenständige Umsetzung. Chapeau.
4. DER ZAUBERER: MONTGOMERY SCOTT
    »Scotty, wenn der Warpantrieb nicht in fünf Minuten wieder funktioniert, sind wir alle tot.«
    »Captain, die Reparaturen dauern eigentlich noch eine Stunde, aber weil Sie’s sind, mach’ ich sie Ihnen in drei Minuten fertig.«
    Gut möglich, dass das nie so beabsichtigt war, aber wenn es eines gibt, das ich vom Chefmaschinisten der
U.S.S. Enterprise
gelernt habe, dann dieses: wie Wunder gehen. Man nehme einen Auftrag, berechne die Zeit, die man zu dessen Ausführung benötigt, multipliziere sie mal zwei und nenne dem Auftraggeber das Resultat. Um des dramatischen Effektes willen betone man dabei mehrfach, dass es um nichts in aller Welt schneller gehe –
nit für Kooche
, wie der Kölner so treffend sagt. Dann beende man die nötigen Arbeiten im eigentlichen Zeitrahmen und liefere das Ergebnis ab. Der Auftraggeber, der erst in einer ganzen Weile mit Resultaten gerechnet hat, ist daraufhin höchst beeindruckt, lobt uns in den höchsten Tönen und beginnt schon in Gedanken, an der Marmorbüste zu klöppeln, die dereinst unseren Ruhm und unsere Leistungen versinnbildlichen wird.
    Dabei haben wir eigentlich gar nichts Besonderes gemacht. Manchmal ist Image wirklich alles. Und wenn einer wusste, wie man überzeugend auftrat, dann war das Montgomery Scott. Wen wundert’s, dass sich heute halb Schottland darüber streitet, wo denn nun der fiktive Geburtsort dieses »Wunderwirkers« ist.
5. DAS SYMBOL: NYOT AUHURA
    Wer Schauspielerin Nichelle Nichols auf Conventions begegnet, kommt um die Geschichten nicht herum: wie Uhura eine ganze Generation von Afroamerikanern dazu inspirierte, den amerikanischen Traum allen sozialen Widrigkeiten zum Trotz weiterzuträumen. Wie Martin Luther King Nichols höchstpersönlich verbot, aus der Serie auszusteigen. Wie der Kuss zwischen dem weißen Kirk und der schwarzen Uhura in der Episode
Platons Stiefkinder
Fernsehgeschichte schrieb.
    In der parodistischen Komödie
Galaxy Quest
verkörpert Sigourney Weaver eine Pseudo-Uhura, deren funktionale Bedeutung an Bord des Raumschiffs eigentlich gegen null tendiert. Stoisch die Aussagen des Zentralcomputers nachplappernd, ist Weavers Lieutenant Tawny Madison so unnötig wie albern, wird aber brav von Abenteuer zu Abenteuer mitgeschleift. Doch im Gegensatz zu Nyota Uhura fehlt ihr ein ganz entscheidender Aspekt: die soziale Relevanz.
    Uhura war nie von wirklich großer Bedeutung für das Wohl und Wehe des Schiffes und seiner Besatzung. Wie bei Tawny Madison, hätte man auch ihren Arbeitsplatz mit ein

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