Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
anderer Spezies. Sexuelle Beziehungen zu Mitgliedern getrenntgeschlechtlicher Rassen scheinen ihnen jedoch möglich zu sein (vgl. Romanreihe
New Frontier
).
Eine weitere eher ungewöhnliche Spezies stellen die J’naii dar, die androgyn sind und damit keine typischen Geschlechtsmerkmale aufweisen. Auch sie halten nicht viel von Kontakt zu anderen Rassen und gehen normalerweise keine Beziehungen zu Spezies mit mehreren Geschlechtern ein, da sie diese für abstoßend und unnatürlich halten. Ob und wie dieses Volk sich fortpflanzt, ist nicht näher bekannt (vgl. TNG 5×17:
Verbotene Liebe
).
WENN DIE PUZZLETEILE NICHT INEINANDER PASSEN
Aufgrund dieser Vielfalt an unterschiedlichen Lebewesen ist es nicht verwunderlich, dass eine Fortpflanzung zwischen verschiedenen Spezies nicht immer möglich ist. Doch die fortgeschrittene Medizin des 24. Jahrhunderts kann selbst bei ursprünglich nicht kompatiblen Spezies oft Abhilfe schaffen.
So hegen Worf und Jadzia Dax beispielsweise einen Kinderwunsch, was bei einer Verbindung zwischen einem Klingonen und einer Trill allerdings alles andere als einfach ist. Die Möglichkeit, ein Baby zu bekommen, entsteht für die beiden erst, als Dr. Bashir Dax Eierstockneuordnungsenzyme verabreicht, damit sie und Worf ihren Traum von einer kleinen Familie verwirklichen können. Was möglich gewesen wäre, wird jedoch durch Jadzias verfrühtes und tragisches Ableben verhindert, und es bleibt dem Zuschauer überlassen, sich vorzustellen, wie ein Klingonen-Trill-Kind wohl ausgesehen hätte (vgl. DS9 6×26:
Tränen der Propheten
).
Auch William T. Riker und Deanna Troi auf der
U.S.S. Titan
wünschen sich nach ihrer Hochzeit (vgl.
Star Trek
–
Nemesis
) nichts sehnlicher als ein Kind (vgl. Roman
Schwert des Damokles
). Allerdings gibt es auch hier Probleme: Nach belastenden Hormonbehandlungen wird Troi zwar schwanger, erleidet aber kurz darauf eine Fehlgeburt. Trotz dieses Schicksalsschlags wollen sie es wieder versuchen. Troi wird erneut schwanger, doch auch dieses Kinder ist nach Aussage des Schiffsarztes Dr. Ree nicht lebensfähig (vgl. Roman
Götter der Nacht; Gewöhnliche Sterbliche
). Der Grund dafür ist ironischerweise eine frühere Schwangerschaft Deannas, die ebenfalls nicht unter völlig normalen Umständen verlief. Im Jahr 2365 wurde Troi von einem körperlosen Energiewesen geschwängert und brachte nach kurzer Zeit ein Kind zur Welt, das erstaunlich schnell heranwuchs. Da der Junge – Deanna nannte ihn Ian Andrew, nach ihrem Vater – Eichner-Strahlung absonderte, die ein an Bord befindliches Virus zum Wachsen brachte und somit eine Gefahr für die Besatzung der
Enterprise
darstellte, nahm er schließlich wieder seine ursprüngliche Energieform an (vgl. TNG 2×01:
Das Kind
). Die Eichner-Strahlung verursachte jedoch irreparable Schäden an Trois Eierstöcken; sie ist nicht mehr in der Lage, ein lebensfähiges Kind zur Welt zu bringen und riskiert durch die erneute Schwangerschaft auch ihr eigenes Leben. In diesem Fall kann selbst die fortgeschrittene Medizin des 24. Jahrhunderts nicht helfen. Zumindest scheint es anfangs so …
NACHWUCHS UM JEDEN PREIS?
Gerade das Beispiel Worf/Jadzia wirft die Frage auf, wie sinnvoll Nachwuchs ist, wenn man um die Risiken weiß, die eine Verbindung zweier nicht ohne weiteres kompatibler Partner mit sich bringt. Die Medizin mag ermöglichen, was auf natürlichem Weg nicht zum Erfolg führen würde, doch sollte man sich wirklich bewusst gegen die Natur stellen? Niemand kann vorhersagen, welche Merkmale das Mischlingskind stärker oder schwächer ausprägen wird oder ob es durch die Verbindung der elterlichen Gene eventuell körperliche und/oder soziale Nachteile hat.
Es gibt genügend Beispiele aus der Tierwelt, bei denen Kreuzungen verschiedener Arten zu sterilen Hybriden führen, die keine Nachkommen zeugen können. Der Liger, eine Kreuzung aus einem männlichen Löwen und einem weiblichen Tiger, weist sowohl äußerliche Merkmale als auch Verhaltensweisen beider Elternarten auf. Männliche Liger können sich jedoch nicht fortpflanzen. Da sie von ihrem Löwenvater Wachstumsgene erhalten, denen in diesem Fall nicht die wachstumshemmenden Gene der Löwin entgegenwirken, erreichen Liger eine enorme Körpergröße. Bei der umgekehrten Variante – also der Kreuzung einer Löwin mit einem männlichen Tiger – entstehen hingegen vergleichsweise kleine Nachkommen, die Tigons, die nur die wachstumshemmenden Gene der Mutter erben.
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