Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
Einschränkungen könnten sich auch für humanoide Spezies ergeben, die einen Kinderwunsch hegen. In diesem Fall spielt die emotionale Seite eine große Rolle, da sich vernunftbegabte Wesen oft bewusst für ein Kind und auch gegen mögliche Gründe entscheiden, die von Nachwuchs abraten. Sie folgen nicht allein dem Fortpflanzungsinstinkt. Doch sollte bei solchen Interspeziesbeziehungen stets in Betracht gezogen werden, ob dieses Kind später Identitätsprobleme bekommen könnte, eventuell einmal mit der Tatsache zu kämpfen hat, dass es selbst keine Kinder zeugen kann, oder auf irgendeine andere Weise benachteiligt ist, weil sich die Gene der Eltern anders als erhofft vermischten.
So wissen wir zum Beispiel bereits, dass sich klingonische Gene – ähnlich wie die Löwengene beim Liger – immer sehr stark durchsetzen, was bei einer Kriegerrasse überlebenswichtig ist, oder es zumindest ursprünglich war. Vermischen sich diese Gene jedoch mit anderen, entstehen Nachkommen, die in der klingonischen Gesellschaft als schwach und nicht vollwertig angesehen werden, während sie in anderen Gesellschaften aufgrund ihrer genetisch bedingten Aggressivität oft Eingliederungsschwierigkeiten haben. B’Elanna Torres kennt dieses Gefühl (vgl. VOY 4×03:
Tag der Ehre;
7×14:
Die Prophezeiung
).
Rezessivere Erbanlagen, wie die schon erwähnte Fähigkeit zur Telepathie, können bei Mischlingskindern hingegen leichter verkümmern oder ganz verloren gehen, wodurch sie in den Kulturen ihrer Eltern ebenfalls als Sonderlinge gelten. So groß der Kinderwunsch auch ist, sollten sich potenzielle Eltern also vorher auf jeden Fall einige Gedanken machen.
PAARUNGSRITUALE
Viele verschiedene Spezies stehen auch für viele unterschiedliche Kulturen, die bei der Paarung ihre speziellen Rituale verlangen. In manchen Fällen sind die Paarungsrituale sehr komplex oder auf die Eigenschaften des jeweiligen Volks ausgelegt, was eine Verbindung zwischen zwei Mitgliedern verschiedener Spezies schwierig macht.
Die klingonische Paarung verläuft bekanntermaßen ausgesprochen aggressiv. Blaue Flecken, gebrochene Knochen und andere Blessuren sind keine Seltenheit. Daher sollte ein Nichtklingone, der eine Verbindung mit einem Angehörigen dieses Kriegervolks eingeht, recht robust sein (vgl. DS9 5×03:
Gefährliche Liebschaften
). Einem Elaysianer, der schon Probleme mit der normalen Schwerkraft hat (vgl. Roman
Eine neue Ära
), wäre eine solche Beziehung beispielsweise nicht zu empfehlen, da er sie vermutlich nicht überleben würde.
Vulkanier sind nur alle sieben Jahre paarungsbereit, dafür dann aber umso heftiger. Beim so genannten
Pon Farr
überwältigen die Emotionen jegliche Logik, und der Vulkanier muss sich paaren (vgl. TOS 2×05:
Weltraumfieber
). Steht kein Partner zur Verfügung, vermag diese sonst so disziplinierte Rasse zu einer Gefahr für sich und andere zu werden. Ein Vulkanier, der das
Pon Farr
erlebt, ohne sich paaren zu können, kann an den neurologischen Auswirkungen dieses Zustands sogar sterben (vgl. VOY 3×16:
Pon Farr
; ENT 2×25:
Kopfgeld
). Es scheint für den Erhalt der Art recht unproduktiv zu sein, sich nur alle sieben Jahre fortzupflanzen, doch da Vulkanier eine sehr hohe Lebenserwartung haben, ist der Fortbestand der Art wohl kaum bedroht.
Weibliche Ocampa aus dem Delta-Quadranten durchleben einen ganz ähnlichen Zustand wie das
Pon Farr
, das sogenannte Elogium, das sie ein einziges Mal im Leben erfahren. Auch hier stehen starke Emotionen im Vordergrund, allerdings besteht für die Betroffene – man denke an Kes – keine Lebensgefahr. Da die Lebenserwartung der Ocampa jedoch nur neun Jahre beträgt, haben sie lediglich diese eine Chance zur Fortpflanzung. Das Elogium tritt normalerweise zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr ein. Danach ist die Ocama für fünfzig Stunden furchtbar. Auf dem Rücken der Frau wächst ein Nitralsack, in dem das Kind ausgetragen wird, und auf den Handinnenflächen bildet sich Ipasphor, eine gelbliche, pelzige Substanz. Mit dem Elogium geht gleichzeitig ein Ritual einher, bei dem ein Elternteil die Füße der betroffenen Frau massiert, bis ihre Zunge anschwillt. Danach erfolgt die Paarung, die sich über einen Zeitraum von sechs Tagen erstreckt. Bei einem solch komplizierten Fortpflanzungsvorgang, der zudem nur einmal im Leben jeder Frau eintritt, ist es ein wenig verwunderlich, dass die Ocampa bisher noch nicht ausgestorben sind, da sich ihre Anzahl rein rechnerisch mit jeder neuen
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