Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
auf den Wiederaufbau der zerstörten Erde sowie die Reinigung ihrer Atmosphäre verwendet. Am 5. April 2063 nimmt die vielleicht größte Ironie der Menschheitsgeschichte ihren Lauf. Zefram Cochrane nutzt eine ausrangierte Atomrakete aus dem Dritten Weltkrieg für sein Warp-Experiment – und leitet damit eine nie dagewesene Ära des Friedens ein. Doch Veränderungen brauchen stets Zeit. So ergeht es auch dem Planeten Erde nach dem Ersten Kontakt. Die postatomare Ära der Schrecken verschwindet nicht von heute auf morgen. In einer weitenteils staatenlosen Welt werden weiterhin Schauprozesse abgehalten, wüten weiter unter Drogen gesetzte Soldaten für die Ziele vom Wahn zerfressener Demagogen, sind weiter viele Gebiete der Erde durch die hohe Konzentration radioaktiver Isotope unbewohnbar. Selbst die neuen Vereinten Nationen scheitern.
Erst im Laufe der 2080er Jahre stellt sich allmählich Besserung für den ruinierten und ausgebluteten Blauen Planeten ein. Vulkanische Umwelt- und Terraformingexperten helfen mit ihrer überlegenen Technologie, die Atmosphäre zu säubern und zerstörte Gebiete wiederherzustellen. Nach und nach werden demokratische Regierungen eingesetzt und eine funktionierende Weltordnung geschaffen. Dabei werden frühere Nationen wie die USA schrittweise aufgelöst (vgl. TNG 5×14:
Mission ohne Gedächtnis
; ENT 4×15:
Die Heimsuchung
). Bis ins frühe 22. Jahrhundert verbessert sich die wirtschaftliche und politische Situation auf der Erde deutlich, sodass zwischen 2135 und 2150 unter Hilfestellung der vulkanischen Partner eine Weltregierung erfolgreich etabliert werden kann. Mit der Vereinigten Erde entsteht zum ersten Mal ein planetenweiter Nationalstaat (vgl. TOS 1×19:
Morgen ist Gestern
; TNG 7×08:
Kontakte
)
Bevor sie in der Weltregierung aufgehen, beschließen die beteiligten Staaten, auch die militärische Ebene in den Kompetenztransfer einzubeziehen. Einen solchen Schritt hätte man sich noch vor wenigen Jahren nicht einmal vorstellen können. Mehrere supranationale Institutionen werden zu diesem Zweck geboren und agieren zu Luft, zu Wasser und im Weltraum. Zuletzt entsteht die Sternenflotte, die eine besondere Zusammenarbeit mit der United Earth Space Probe Agency verbinden soll. Die Schaffung transparenter Strukturen mit klaren globalen Ansprechpartnern ist, so kann vermutet werden, zu dieser Zeit auch im Sinne der Vulkanier.
Zaghaft beginnen die Menschen mit der Erforschung und Besiedlung einiger neuer Gebiete im All, wie zum Beispiel dem Ficus-Sektor (vgl. TNG 2×18:
Planet der Klone
). Doch abgesehen von der Erschließung mehrerer wichtiger Handelsrouten bleibt der Erde ein wirklicher Aufbruch in den Weltraum erst einmal verwehrt – zu groß sind die Entfernungen zu besiedelbaren Welten, und zu schwach sind die bisher entwickelten Antriebe. Die Frachterfamilien an Bord der langsamen E.C.S.-Transporter bewegen sich als »Weltraumnomaden« teilweise über Generationen zwischen den Sternen (vgl. ENT 1×10:
Familienbande
).
Ein gewaltiger Schritt für die Erforschung des Weltraums ist da das Warp-fünf-Programm, das von Zefram Cochrane und Henry Archer 2119 ins Leben gerufen wird. Dieser Antrieb wird später für das
NX
-Programm verwendet, und im Zuge mehrerer Testflüge gelingt tatsächlich der nächste große Durchbruch. Im April 2151 läuft der Prototyp der NX-Klasse, die
Enterprise
, unter dem Kommando von Captain Jonathan Archer vom Stapel (vgl. ENT 1×01/02:
Aufbruch ins Unbekannte
; 2×24:
Erstflug
).
Die Vulkanier, die die Entwicklung der Erde seit dem Ersten Kontakt begleiten, sind der Meinung, die Menschheit sei aufgrund ihrer emotionalen Unreife noch nicht bereit für Tiefenraumerforschung und Erstkontaktsituationen mit neuen Spezies. Die Erde entscheidet sich allerdings dafür, ihren eigenen Weg einzuschlagen. Trotz anfänglicher Verstimmungen und Problemen mit den Vulkaniern akzeptieren diese jedoch die Eigenständigkeit ihrer Schützlinge, und es entwickelt sich eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe. In den Jahren bis zum Ausbruch des Kriegs gegen die Romulaner werden die Menschen immer stärker zu einem Scharnier für die Bewahrung des Friedens in der stellaren Region. Sie werden zum Schlüsselvolk auf dem Weg zur Vereinigten Föderation der Planeten.
6.2
22. JAHRHUNDERT:
GRÜNDUNGSGEWITTER
von Julian Wangler und Jörn Podehl
Aus Sicht der Menschen und der späteren Föderation ist das mittlere 22. Jahrhundert Ausgangspunkt für entscheidende
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