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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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zentrale Institution, die jedem Mitglied seine eigene Entscheidungshoheit zusicherte und zudem verbindlich Abstimmungsmodi und themenspezifische Kompetenzen regelte. Im Typhon-Pakt scheint dagegen eine solche Institutionalisierung noch nicht vorgenommen worden zu sein. Transnationale Gremien scheinen nicht zu existieren oder nur eine schwache Stellung zu haben; demgegenüber dominieren regierungsinterne Mechanismen. Das bedeutet, dass sich die individuellen Regierungen beim Inkrafttreten der Allianz nicht abgeschafft haben. Dies sagt zwar per se nichts über Qualität und Macht der Kooperation aus, doch könnte es ein wertvoller Hinweis darauf sein, wie die Mitglieder ihre machtpolitischen Grenzen austesten möchten, ohne sich frühzeitig an Regularien der Entscheidungsfindung binden zu wollen.
DER PAKT AUF DEN ERSTEN METERN
    Im ersten Jahr seiner Existenz beweist der Typhon-Pakt jedenfalls, dass er nicht am gegenseitigen Argwohn seiner Mitglieder scheitert. So startet er als primär wirtschaftliche und militärische Union und fokussiert sich zunächst v. a. auf technologische Gemeinschaftsprojekte, die dazu dienen, Synergieeffekte für das Militär jedes Bündnisstaates zu entfalten. Den Anfang machen die Romulaner: Sie teilen das lange gehütete Geheimnis ihrer Tarnvorrichtung zuerst mit den Kinshaya, später mit dem ganzen Pakt. Diese Offenlegung markiert den ersten Schritt in einem komplexen Prozess der Vertrauensbildung, in dem die Bündnispartner innerhalb kurzer Zeit Expertise und Material austauschen. Dies resultiert in nachhaltigen Verbesserungen von Waffen- und Verteidigungssystemen sowie einer Revolutionierung der Tarntechnologie.
    Um ihre gemeinsamen Projekte schnellstmöglich zu realisieren, scheuen die Mitglieder des Typhon-Paktes nicht vor Spionage zurück. Bereits im April 2382 werden wichtige Konstruktionsunterlagen der Sternenflotte aus den Utopia-Planitia-Werften gestohlen (vgl. Roman
Nullsummenspiel
). Dieses aggressive Vorgehen wirft die Frage auf, welche Absichten der Typhon-Pakt eigentlich verfolgt. Anfangs als Schutz- und Trutzunion gegen Föderation und Klingonen ins Leben gerufen, scheinen die inneren Kräfte des Paktes nun höhere Ziele zu verfolgen. Das Drehen an der Rüstungsspirale kann – ebenso wie feststellbare Tendenzen territorialer Ausdehnung – sicherlich als Absicht verstanden werden, die Föderation herauszufordern.
    Doch wie sehen dies die einzelnen Mitglieder? Herrscht unter ihnen ein Konsens über das außenpolitische Vorgehen? Ist die Forcierung technologischer und militärischer Innovationen für sie ein Beitrag zur (defensiven) Sicherung des Paktes oder die erste Etappe eines kalten Krieges mit der VFP, der in absehbarer Zeit ein heißer werden könnte? An dieser Stelle mag der Typhon-Pakt seine zuweilen größte Schwachstelle offenbaren: Wenn es die Föderation betrifft, ziehen seine Mitglieder nicht konsequent an einem Strang, laufen einander gar zuwider (vgl. u. a. Roman
Bestien
).
    Nachdem die Kinshaya die Klingonen provozierten, indem sie eine Reihe von der Invasion geschwächte klingonische Kolonien angriffen, mussten die anderen Paktierer die Handlungen derselben notgedrungen verurteilen und Druck auf die Kinshaya-Administration ausüben, um den Ausbruch eines umfassenden Krieges zu verhindern (vgl. Roman
Einzelschicksale
). Dabei scheinen die Tholianer – trotz ihrer Aversion gegen die Föderation – zusammen mit den Gorn und den machtpolitisch besonnen agierenden Romulanern eher die mäßigenden Kräfte des Paktes zu sein, wohingegen Kinshaya, Tzenkethi und Breen aggressive Mittel favorisieren. Es ist gerade diese unterschiedliche Zielperspektive im Umgang mit der Föderation, die den Pakt innenpolitisch auf den Prüfstand stellen könnte – ausgerechnet jener Grund also, der für sein Zustandekommen maßgeblich war.
FRONTALANGRIFF AUF DEN MYTHOS
    Bislang hat der Typhon-Pakt es unterlassen, einen offenen Krieg vom Zaun zu brechen, doch in zumindest einer Sicht führt er ganz sicher Krieg: gegen den Identitätskern und das Selbstverständnis der Föderation. Über Jahrhunderte hinweg speiste der planetare Völkerbund VFP seine Kraft und Zuversicht aus seiner inneren Verfasstheit. Das Erfolgsrezept lautete – in getreuer Anlehnung an ein altes vulkanisches Motto – »Einheit in Vielfalt«. Größere Gegner konnten besiegt und komplexe Herausforderungen gemeistert werden, weil eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturen, Mentalitäten und Ideen dynamisch und in

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