Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

zweiter Offizier, aber sonst bleibt in seinem säuberlich abgesteckten Leben beinahe alles beim Alten.
    Obwohl: Nach einem anfänglichen Hickhack entschließt er sich dazu, sich von seiner ewigen Flamme Libby Webber zu emanzipieren und die eigene Freiheit noch ein wenig zu genießen.
SEVEN OF NINE – EINE EHEMALIGE BORG SUCHT SICH SELBST
    Eine der spannendsten Fragen, die uns die Serie nicht mehr beantworten konnte, war: Wie würde es weiter gehen mit Sevens Menschwerdung, jetzt, da sie die Erde erreicht hatte? Auf der
Voyager
erzielte sie unter Führung Janeways und des Doktors noch große Fortschritte, soziale Umgangsformen zu erlernen, war jedoch weit davon entfernt geblieben, eine fertige Persönlichkeit zu werden. Ihr Kollektiv war ein Schiff mit hundertfünfzigköpfiger Besatzung – auf der Erde wird es weitaus größer.
    Nachdem die Mannschaft nach der Rückkehr auseinanderbricht, beruft sich Seven auf jene Stärken, die sie auf der
Voyager
erwarb: An der Seite des Doktors schließt sie sich einem renommierten Think Tank der Föderation an und doziert ab 2380 nebenher als Professorin an der Sternenflottenakademie. Mit der Zeit baut sie eine engere Beziehung zu ihrer schwer kranken Tante auf.
DER DOKTOR – FREIE PHOTONEN
    Das sympathische, wenngleich mit einem Hauch Egozentrik versehene Medizinisch-Holografische Notfallprogramm von der
Voyager
-Krankenstation war der wohl passendste Charakter für die eher süffisanteren Episoden der TV-Serie. Inzwischen ist der Doktor im Alpha-Quadranten – und als das wohl am längsten eingesetzte und bestentwickelte Hologramm trifft er dort auf Tausende photonengenerierter Brüder und Schwestern, denen es weniger gut erging.
    Kein Wunder, dass er in eine holografische Revolution verwickelt wird. Im Gefolge dieses kleinen Aussetzers, der das
Voyager
-MHN unter anderem in die unendlichen Weiten einer Arrestzelle vorstoßen lässt, zeigt sich, dass der Emanzipationsweg für die Hologramme noch ein weiter ist – und es nicht am Doktor ist, sie zu endgültiger Freiheit zu führen.
    Nachdem er in einer juristischen Eilverfügung die Rechte eines vollwertigen Individuums zugestanden bekommt, schließt er sich zusammen mit Seven of Nine einem Think Tank der Föderation an, für den er fortan arbeitet. Dort darf er sich nicht nur an Verschwörungstheorien und Androiden versuchen – er beginnt auch eine neue Reise, die ihn alsbald auf die
Voyager
und in den Delta-Quadranten zurück führt.
4.6.2
AUTORIN IM GESPRÄCH
    Interview mit Kirsten Beyer
von Julian Wangler
    Nach den ersten vier
Voyager
-Romanen übergibt Christie Golden den Staffelstab an Kirsten Beyer. Die Autorin aus Los Angeles führt Captain Janeway und ihre Mannschaft in die Zeit nach
Destiny
– und damit stärker weg von den Serienvorgaben und hinein in ein eigenständiges Buchuniversum. Ein Interview mit der Autorin der zweiten Etappe der
Voyager
-Fortsetzung.
    Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen, und wie lange sind Sie jetzt schon professionelle Autorin?
    Mein erstes kommerzielles Werk war der
Voyager
-Roman
String Theory: Fusion
für Pocket Books [erschien 2005 in den USA]. Ungefähr zur selben Zeit wurde ich gefragt, anlässlich des zehnjährigen
Voyager
-Jubiläums einen Beitrag für die Anthologie
Distant Shores
zu schreiben; so entstand
Isabo’s Shirt
. Insofern werde ich seit etwa acht Jahren für mein Schreiben bezahlt.
    Natürlich schreibe ich schon länger. So richtig ernsthaft begann ich vor ungefähr dreizehn Jahren damit. Damals dachte ich mir Geschichten zu
Star Trek
–
Voyager
aus, als es im Fernsehen lief. Ich hatte sogar eine ganze Reihe von Treffen mit den Produzenten. Jenseits von
Star Trek
habe ich noch ein paar Drehbücher und zwei eigene Romane realisieren können. Sie wurden bislang nicht veröffentlicht oder verkauft, aber in einigen Fällen denke ich, das könnte sich in der nächsten Zeit ändern.
    Wer ist Kirsten Beyer? Was können Sie uns über sich selbst und Ihre Interessen und Hobbys erzählen? Was hält Ihre Familie von Ihrer Arbeit – und von
Star Trek
?
    Ich stehe auf der Bühne, seit ich zwei bin. Damals wurde ich in klassischem Ballett ausgebildet. Als ich um die vierzehn war und mir klar wurde, dass ich niemals Ballerina werden würde, ging ich zum Schauspiel über. Seitdem habe ich Hunderte Stücke gespielt, auf dem College, in der Graduiertenschule – wo ich einen Master in Fine Arts erwarb – und anschließend in einer Reihe von Produktionen hier in Los Angeles.