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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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sich mit der Bürde der Individualität befassen.
BLECHMÄNNER AUS DER MOTTENKISTE
    Der Traum vom künstlichen Menschen durchzieht die Science-Fiction bereits seit deren Anfängen. Die Umsetzung dieses Standardthemas variiert dabei ebenso wie die interpretatorischen Ansätze der Storylines. So besteht etwa zwischen der bedauernswerten Orientierungslosigkeit der Schöpfung Viktor Frankensteins und der Gnadenlosigkeit des James Cameronschen Terminators ein gewaltiger Unterschied. Und dennoch entspringen sie der gleichen Fantasie: Was wäre, wenn die Technik es ermöglichte, einen künstlichen Menschen zu erschaffen, die Forschung uns zu Göttern werden ließe?
    Auch
Star Trek
hat sich seit Beginn seiner Existenz diesem Plot angenommen. So unwahrscheinlich dies auch erscheinen mag: Ideologisch besteht kein großer Unterschied zwischen den Frauen des Harry Mudd und der Sonde V’Ger. Ihre bis dato wohl beste Umsetzung fand die Thematik allerdings in der Figur des Androiden Data aus
Star Trek – The Next Generation.
Er kombiniert verschiedenste Vorläufer der Kunst-Menschen in sich. Einerseits ist er der geistig und körperlich überlegene Super»mensch«, andererseits aber auch der hilflose Außenseiter, dessen größter Wunsch sich in der Integration in die ihn umgebende Normalität erschließt. Der mehrfach in diesem Kontext angeführte Pinocchio-Vergleich trifft den inneren Zwiespalt der Figur Data vermutlich am besten, die zwar nicht von elektonischen Schafen träumt, wohl aber von anderen, nicht minder surrealen Dingen.
BÖSE BIS AUF DIE KNOCHEN?
    Doch nicht allein die liebenswert-bedauernswerten Eigenschaften der Kunst-Menschen werden thematisiert. Was kann spannender sein als eine Schöpfung, die sich gegen den Schöpfer wendet? Auch im Falle von Data (oder besser: seines Vorgängermodells Lore) kommt dieser Aspekt zum Tragen, stellt Lore in seiner bewussten Asozialität doch den Negativansatz zum föderationstauglichen Data dar. Hasta la vista, baby!
    Ihre finale Perfektion fand
Star Treks
Adaption des künstlichen Menschen aber in der Spezies Borg, die zwar auch auf literarischfilmische Vorläufer zurückgeführt werden kann, in ihrer ursprünglichen Umsetzung jedoch als Umkehrung all dessen dient, wofür
Star Trek
eigentlich steht. Die Vereinigte Föderation der Planeten ist ein auf Toleranz und Nächstenliebe basierender Zusammenschluss unterschiedlichster Spezies zum intellektuellen Wohl aller. Nur in der Akzeptanz der Vielfalt, nur in der gegenseitigen Offenheit dem Anderen gegenüber kann eine gemeinsame Zukunft überhaupt entstehen. Fortschritt in charakterlicher und gesellschaftlicher Weise ist nur durch die Kooperation mit dem Fremden gewährleistet. Dabei gilt es also nicht, alle beteiligten Spezies gleichzusetzen. Stattdessen liegt der eigentliche Gewinn einer solchen föderativen Struktur in der bewussten Aufnahme der gesellschaftlichen Vielfalt und Varianz.
    Auftritt Borg. Während sich die
Trek
-typischen Androiden an Bord von Föderationsraumschiffen noch in lyrischen und malerischen Verwirklichungen ihres eigentlich doch nicht vorhandenen Selbst versuchen, taucht aus den Tiefen des Alls plötzlich ein Gegenkonzept auf, ein Anti-
Star Trek:
die Borg. Effizienz vor Individualität setzend, verzichtet diese Rasse auf die VFP-Grundregel der Vielfalt und schließt sich zum Nutzen des Gesamtplans zu einer einzigen, riesigen Existenz zusammen, die so leichter und gefahrloser existieren und expandieren kann als in viele einzelne Existenzen gesplittet. Ein Zweig ist leicht zu durchbrechen, zehn Zweige gehen da schon schwerer.
    In der Gewissheit, ihren Weg als einzig praktikablen erkannt und umgesetzt zu haben, machen die Borg wie weiland Kirks V’Ger bei ihrem Flug durchs All vor nichts und niemandem halt. Was ihnen in die Quere kommt, wird einverleibt. Widerstand ist genauso zwecklos wie etwaige Diskussionsversuche. Mit böser Absicht oder Invasionsgedanken hat das in erster Linie nicht einmal etwas zu tun. Es geht allein um die Effizienz, um das Überleben der Gesamtheit. Für die Föderation stellt dieses Konzept natürlich den absoluten Albtraum dar. Zwar sind die Ziele absolut die gleichen – und auch denen des späteren Typhon-Paktes ähnlich: Stärke in der Gemeinschaft zu finden –, doch weicht deren Umsetzung grundlegend ab. Die Föderation schaut in den Spiegel und erkennt in den an Ameisenstaaten erinnernden Borg-Strukturen ihren eigenen, bösen Zwilling.
SCHRITT ZURÜCK NACH VORN
    Seit

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