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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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zwei Picards beschert, in Folge 66 (
Versuchskaninchen
), wo ihn Außerirdische gegen eine Kopie austauschen, oder etwa in Folge 163 (
Parallelen
), in der wieder das Konzept der Paralleluniversen als Grundlage der Handlung dient – auch dieser Captain tauchte häufig in mehrfacher Ausfertigung auf. Kathryn Janeway steht der kurzen Auflistung in nichts nach, nicht zuletzt ist es ihrer »Doppelgängerin« zu verdanken (der aus der Zukunft kommenden Admiral Janeway,
Endspiel
), dass die
U.S.S. Voyager
überhaupt zurück zur Erde findet. Nicht jeder Doppelgänger ist böse.

5.5
ABENTEUER IM GROSSEN ABENTEUER
    Über das Familienleben im All
von Julian Wangler
    Für Sternenflottenangehörige spricht man von Einsatzorten. Eine solche Bezeichnung soll neutral klingen und emotionalen Bindungen vorbeugen. Aber wenn Frauen und Männer eine gewisse Zeit an einem Ort verbringen, wenn sie dort gemeinsam arbeiten, Freunde finden und Beziehungen entwickeln, dann wird – es ist ein altes Prinzip – schnell mehr daraus. Und doch zeigt kaum eine Science-Fiction-Saga besser als
Star Trek
, wie schwierig es ist, auf einem Raumschiff oder einer Sternenbasis die Grundlagen für das Gedeihen familiärer Strukturen zu legen.
WIEGE ZWISCHEN DEN STERNEN
    Alles begann damit, dass Gene Roddenberry Wesley Crusher ausgrub. Von vorneherein menschelte die Sache: Der junge Schauspieler Wil Wheaton lag dem
Star Trek
-Erschaffer am Herzen. So kam er dann auch recht bald in den Genuss, die neue Besatzung unter Jean-Luc Picard ergänzen zu dürfen. Zugegeben: Der langjährige Ensign ehrenhalber und Musterknabe entwickelte sich nicht gerade zum Publikumsliebling. Trotzdem darf man die Einführung dieses Teenagercharakters in
The Next Generation
nicht klein reden. Zweifellos hatte sie nachhaltige Auswirkungen auf die Konzeption der nachfolgenden
Star Trek
-Inkarnationen. Von nun an betrachtete das Franchise die Zukunft unter einem ganz neuen Blickwinkel: nämlich jenem des Familienlebens.
    Es kommt nicht von irgendwoher, dass uns im TNG-Pilotfilm
Mission Farpoint
die
Enterprise-D
als Raumschiff neuen Typs vorgestellt wird. Dieser schwere Kreuzer der
Galaxy
-Klasse unterscheidet sich grundlegend von der früheren
Enterprise
eines James T. Kirk und begründet ein neues Konzept von Sternenflottenschiffen. Um den gewachsenen Ansprüchen von Offizieren gerecht zu werden und als Institution attraktiv zu bleiben, bietet die
Galaxy
-Klasse erstmals die Möglichkeit, ganze Familien mitzuführen. Sie ist eine regelrechte Wiege zwischen den Sternen: Es gibt ein Arboretum, zahlreiche Spiel- und Freizeiteinrichtungen und sogar einen Kindergarten – ganz zu schweigen von den Holodecks, eine virtuelle Revolution. Man stelle sich vor: In Zeiten, in denen wir auf dem Boden von Mutter Erde um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ringen, vollzieht sich das in der Zukunft von
Star Trek
im galaktischen Maßstab.
    Die Sternenflotte des 24. Jahrhunderts macht gerade in den frühen TNG-Jahren einen paradigmatischen Wechsel durch: weg vom Militärischen, hin zum Zivilen. Die sozialen Aspekte des Zusammenlebens werden neu organisiert, sodass sich auf der
Enterprise
nun zahlreiche Reisende finden, die keine Uniform tragen – ein für frühere Verhältnisse nahezu unvorstellbarer Ansatz. Die Devise lautet »bunt statt eintönig«, und nicht zuletzt wird dem Leistungsprinzip gedacht: Um wie viel besser arbeitet nämlich ein Offizier, wenn er die eigene Familie in seiner Nähe weiß, wenn Lebenswege nicht durch die Pflicht zerrissen werden? Diese grundlegende Veränderung – die, wie wir heute sagen würden, eine Investition ins Humankapital ist – macht die Sternenflotte plötzlich für Leute interessant, die ihr früher den Rücken gekehrt hätten.
    Eine dieser Personen ist Anfang der 2360er Jahre die alleinerziehende Beverly Crusher. Nach dem Tod ihres Ehemanns Jack wollte sie eigentlich nichts mehr mit der Sternenflotte zu tun haben. Doch das Konzept der
Galaxy
-Klasse bietet ihr auf einmal die Möglichkeit, eine Vereinbarkeit zu erreichen, wo bislang keine existierte: Sie kann den Dienst wieder aufnehmen, gleichzeitig aber für ihren Sohn Wesley da sein und ihm zudem eine Umgebung bieten, die den Erfordernissen eines Jugendlichen weit entgegenkommt. So begann das
Star Trek
des nächsten Jahrhunderts, als es in den späten achtziger Jahren anlief, auch und vor allem mit einer kulturellen Innovation, die alte Vorstellungswelten vom Leben inmitten der Sterne über

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