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Maxine Sullivan

Maxine Sullivan

Titel: Maxine Sullivan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauenheld! Vorsicht
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Ausstellung gehen. Phillip war sicher nur zu feige und hatte Angst vor dem „Gespräch“, das sie ihm gestern angedroht hatte. Offenbar lag es in seiner Natur, immer den bequemsten Weg zu gehen.
    „Warum hat er mich denn nicht angerufen?“
    „Er meint, er habe es ein paar Mal versucht, aber es sei immer besetzt gewesen.“
    „Wahrscheinlich in der Zeit, als die Alarmanlage eingebaut wurde.“ Sie machte eine abwehrende Handbewegung. „Aber egal. Ich gehe auf keinen Fall ohne Phillip.“
    „Aber Phil hat gesagt, dass einer unserer Kunden ihn zu dieser Ausstellung eingeladen habe.“
    „Das kann schon sein, aber …“ Sie biss sich auf die Lippen. „Aber es ist nicht dasselbe ohne Phillip. Das werden sie sicher verstehen.“
    „ Sie vielleicht, aber ich nicht. Das gehört zu deinem Aufgabenbereich, Kia. Du kannst es ja als Gegenleistung für die Alarmanlage betrachten.“
    Aha, daher wehte der Wind! Von wegen „die Firma bezahlt es“.
    „Vielleicht sollte ich allein gehen, im Namen der Firma sozusagen. Kein Grund für dich, dass du deinen kostbaren Nachmittag opferst“, sagte sie leichthin.
    „Das ist kein Opfer für mich. Ich möchte die Ausstellung auch gern sehen. Frühe australische Kunst hat mich immer schon interessiert.“
    Kia ging es genauso, aber das wollte sie nicht zugeben. Denn sie war nicht sicher, ob sie stundenlang mit Brant zusammen sein konnte, ohne seiner Faszination zu erliegen. Aber hatte sie eine Wahl? Auf alle Fälle würde sie darauf achten, dass es der schnellste Ausstellungsrundgang war, den sie je unternommen hatte.
    Eine Stunde später schlenderten Kia und Brant in aller Ruhe durch die Ausstellung, nachdem sie in dem Museumscafé Tee miteinander getrunken hatten. Brant war charmant und witzig gewesen, und Kia ertappte sich ein paar Mal dabei, dass sie über seine Bemerkungen herzhaft lachen musste.
    Nun gut, dass er ein Frauenheld und ein Charmeur war, hatte sie gewusst. Auf diese Art und Weise brachten Männer seines Schlages Frauen dazu, mit ihnen ins Bett zu gehen. Manche Ausstellungsbesucherin hatte den Mann an Kias Seite sehr interessiert gemustert.
    „Dieses Bild von den ersten Siedlern gefällt mir besonders gut“, sagte er. „Vor Jahren habe ich schon mal einen Druck gesehen, aber das Original mit den kräftigen Pinselstrichen ist natürlich etwas ganz anderes.“ Er schaute Kia an. „Es ruft viele Erinnerungen wach, findest du nicht?“
    Sie war so verblüfft, dass sie nicht gleich antwortete. „Ja … schon.“
    „Was ist? Bist du überrascht?“
    „Ja, irgendwie schon. Denn es ist auch mein Lieblingsbild.“
    „Und du hast nicht erwartet, dass wir den gleichen Geschmack haben?“ Er verzog leicht die Mundwinkel. „Vielleicht stimmen wir doch in mehr überein, als du glaubst.“
    „Ja, was Phillip betrifft, zum Beispiel.“
    Er lachte kurz auf. „Ach ja, Phillip. Der wird uns immer beschäftigen.“ Dann wies er wieder auf das Bild. „Warum ist das denn dein Lieblingsbild?“
    Offenbar wollte auch er brisante Themen vermeiden, und sie war ihm dankbar dafür. Dennoch, dass auch er zu diesem Bild eine besondere Beziehung hatte, rührte sie tief im Inneren. Vielleicht war er doch nicht so oberflächlich, wie er immer wirkte.
    Sie sah sich das Gemälde noch einmal sehr sorgfältig an. Wieder war sie begeistert von den Farben und der Lebensfreude, die das Bild ausstrahlte. „Ich glaube, ich bin besonders beeindruckt, weil es sehr gut den Geist der frühen Siedler einfängt, ihren unbedingten Wunsch, es in ihrem neuen Leben zu schaffen. Sie geben einem das Gefühl, dass man jeden Widerstand überwinden kann, wenn man es nur eindringlich genug versucht.“
    „Dann magst du Herausforderungen?“, hakte er sofort nach.
    Das musste ja kommen. Er versuchte es auf jede Art und Weise. „Manche schon, aber längst nicht alle.“
    „Das geht mir genauso. Das, was ich nicht haben kann, reizt mich besonders.“
    Und er wollte sie, das spürte Kia genau, wahrscheinlich, weil sie dieses Verlangen so gut nachempfinden konnte. „Dann solltest du dich besser an Enttäuschungen gewöhnen“, gab sie schnippisch zurück. Irgendwie beruhigte es sie, dass ihre erste Einschätzung von ihm doch richtig war. Es kam ihm nur darauf an, möglichst viele Frauen ins Bett zu kriegen.
    Ein paar Stunden später saßen Kia und Brant in einem Straßencafé in der Nähe des Museums. Überall war vorweihnachtliche Stimmung zu spüren. Die Passanten genossen ihren Schaufensterbummel, und

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