Maxine Sullivan
schlafen.“ Das war eine Drohung, die er nie wahr machen konnte. Denn er würde es nicht noch eine Nacht so dicht neben ihr aushalten.
„Ich gehe in ein Motel.“
„Fabelhafte Idee. Und wenn du dann nach Hause kommst, ist deine Wohnung ganz ausgeräumt.“ Er griff nach dem Türdrücker. „In einer Stunde wird jemand kommen.“
„Brant …“, begann sie warnend, kam aber nicht weiter, weil das Telefon klingelte.
„Geh ran“, meinte er und verließ schnell das Haus. Seltsam, dass sie nicht gesagt hatte, sie wolle so lange bei Phillip wohnen. Das lag doch eigentlich auf der Hand.
Aber vielleicht wollte sie ja jungfräulich in die Ehe gehen. Bei dem Gedanken verzog er die Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln.
4. KAPITEL
Es klingelte. Kia erwartete den Chauffeur, der sie zum Kunstmuseum bringen sollte, wo sie sich mit Philipp treffen wollte. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Tür öffnete. Sie war immer noch wütend, weil Brant ihr gegen ihren Willen einen Handwerker geschickt hatte. Eine Frechheit von ihm.
Aber sie würde sich nicht den Nachmittag verderben lassen. Sie straffte die Schultern, strich das Kleid glatt und öffnete.
„Tag, Kia.“
Ihr stockte der Atem. Der Mann, der vor ihr stand, sah einfach unverschämt gut aus – und so sexy, dass ihr die Knie weich wurden. Die schwarze enge Jeans saß tief auf den Hüften, das hellgraue Polohemd umspannte einen muskulösen Oberkörper. Er wirkte entspannt und selbstbewusst. Jede Frau wäre stolz, mit ihm gesehen zu werden.
Mit Ausnahme von Kia Benton.
„Willst du mich nicht hereinbitten?“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, trat Brant an ihr vorbei ins Wohnzimmer.
Sie drehte sich verärgert zu ihm um. „Wie kannst du es wagen …“
„Dein Haus zu betreten?“ Er lächelte liebenswürdig. „Gestern Nacht hattest du doch auch nichts dagegen.“
Sie presste die Lippen zusammen. So wie er den an sich harmlosen Satz betonte, klang es, als hätten sie die ganze letzte Nacht zusammen im Bett verbracht. Sie kochte vor Wut. „Lass das. Wie kommst du dazu, ohne meine Genehmigung hier eine Alarmanlage einbauen zu lassen!“
„Wieso? Hat der Mann seine Sache nicht gut gemacht?“
„Doch, aber darum geht es nicht. Er sollte das Schloss austauschen, nicht aber eine Alarmanlage einbauen.“ Sie hatte angenommen, dass der Mann nur noch einmal die Fenster überprüfte, als er von Zimmer zu Zimmer ging. Als sie schließlich begriff, was da vor sich ging, war er bereits auf dem Dach, und das halbe Haus war verkabelt.
„Ich dachte, du könntest eine Alarmanlage gut gebrauchen.“
„Das hast du gedacht? Wie kommst du dazu, eine Alarmanlage für mich zu bestellen?“
„Das habe ich dir doch bereits gesagt. Die Firma bezahlt es.“
„Es geht mir hier nicht ums Geld“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Nein?“ Er hob die Augenbrauen. „Worum denn dann?“
„Dies ist meine Wohnung, Brant. Dies ist mein Privatleben. Darin hast du nichts zu suchen. Du hast noch nicht einmal das Recht, hier zu sein, geschweige denn, hier eine teure Alarmanlage installieren zu lassen. Außerdem ist es auch nicht mein Haus. Ich wohne hier nur zur Miete.“
„Na und?“ Er lächelte, aber seine Augen blickten kalt. „Mach doch aus einer Mücke keinen Elefanten. Du bist Phillips Verlobte. Und er will, dass du in Sicherheit bist.“
„Was? Phillip weiß davon?“
„Ja. Ich habe es ihm vorgeschlagen, und er war sofort einverstanden. Wir wissen doch alle, dass die meisten Verbrecher an den Tatort zurückkehren. Alarmanlage oder ausziehen, eine andere Möglichkeit gibt es für dich nicht.“
„Du weißt ja sehr genau Bescheid! Und wo, bitte schön, hätte ich hinziehen sollen?“
„Vielleicht zu deinem Verlobten?“
Sie drehte sich schnell um und stellte die Klimaanlage aus, nur um Brant nicht ansehen zu müssen. „Darüber haben wir noch nicht gesprochen.“
„Das hat Phillip auch gesagt.“
Gott sei Dank! Sie wandte sich erleichtert um. „Eben. Dennoch, ihr habt kein Recht, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe oder in meiner Wohnung einbauen lasse. Und das werde ich auch ihm sehr deutlich sagen.“
„Dann wirst du wohl noch ein bisschen warten müssen.“ Er betrachtete sie lächelnd von oben herab. „Er kommt nicht. Er hat mich angerufen und gebeten, dich in die Ausstellung zu begleiten, da er sich nicht besonders gut fühle.“
Das hatte ihr noch gefehlt. Auf keinen Fall wollte sie mit Brant in die
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