Maxine Sullivan
darauf, dass er sie endlich berührte.
„Ja?“, stieß er unwillig hervor.
„Bist du wach?“
„Nein, ich rede immer im Schlaf.“ Er lächelte und öffnete dann die Augen.
Sie presste kurz die Lippen zusammen. „Ich schwöre dir, das werde ich nie überprüfen.“
„Wahrscheinlich nicht.“ Leider nicht. Plötzlich war ihm klar, dass er das immer bedauern würde. Genauso wie die Tatsache, dass er sich damals mit Julia eingelassen hatte. Die ihn dann einfach im Stich ließ und seinen Bruder heiratete.
Er warf das Betttuch zurück und stand auf, nur mit einem schwarzen Slip bekleidet. „Spricht Phillip eigentlich im Schlaf?“
Die Frage war reichlich unverschämt, aber er musste sich endlich wieder ins Gedächtnis zurückrufen, zu wem Kia gehörte und was für ein Typ Frau sie war.
Eine Frau, die hinter Phillips Geld her war.
Sie lachte leise. „Nur, um mir sanfte Koseworte ins Ohr zu flüstern.“
Eifersucht schlug über ihm zusammen wie eine Welle. Er sollte es sein, der ihr Koseworte ins Ohr flüsterte, der neben ihr lag, der sie besaß. Nicht Phillip. Mit jeder Minute war er mehr davon überzeugt.
Er griff nach seiner Hose. Was war denn mit ihm los? Weshalb hatte er plötzlich diese Gedanken? Es ging nicht nur um Sex. Irgendetwas stimmte da nicht zwischen Kia und Phillip. Er wusste nur nicht, was. Es war mehr ein Gefühl, das ihn nicht losließ. Wie das verdammte Verlangen nach Kia Benton.
„Möchtest du einen Kaffee, bevor du gehst?“
Er sah hoch und bemerkte sofort, dass sie seinen fast nackten Körper bewunderte. Obgleich sie frisch verlobt war, sagte ihr Blick, dass sie ihn begehrte.
Er drehte ihr kurz den Rücken zu und blickte sie dann erneut an. Plötzlich kam ihm die Frage wieder in den Sinn, die er ihr schon lange hatte stellen wollen. „Warum hast du eigentlich gestern Nacht nicht Phillip angerufen?“
Sie sah ihn verwirrt an, als sei ihr der Gedanke noch nie gekommen. „Was? Ich weiß nicht … wahrscheinlich wollte ich ihn nicht beunruhigen.“
„Wenn du meine Verlobte wärst, würde ich darauf bestehen, dass du mich in solchen Fällen beunruhigst.“
Sie fuhr sich mit der Zunge nervös über die Lippen. „Aber du weißt doch, wie erschöpft er war. Er hatte große Schmerzen, als er die Party verließ.“
„Dennoch, ich hätte immer wissen wollen, ob du in Gefahr bist.“
„Phillip ist eben anders als du, Brant.“
Da mochte sie recht haben. Phillip war ein Mann, der nur eine Frau lieben konnte. Und diese Frau ist Lynette Kelly, schoss es Brant plötzlich durch den Kopf. Schon als er mitbekommen hatte, wie Phillip reagierte, als die ehemalige Freundin plötzlich vor ihm stand, war ihm dieser Verdacht gekommen. Und wenn er sich Lynettes Verwirrung ins Gedächtnis zurückrief, war er so gut wie sicher, dass auch sie immer noch in Phillip verliebt war.
Brant blickte Kia an und fragte sich, ob sie wohl so etwas ahnte. Sie musste doch auch bemerkt haben, dass da immer noch etwas zwischen den beiden war.
„Nein, ich möchte keinen Kaffee“, stieß er hastig hervor, zog sich schnell das Hemd über und griff nach dem Jackett. Bloß raus hier, bevor er etwas sagte oder tat, was er später bereute. Vielleicht war Phillip immer noch in Lynette verliebt, aber Lynettes neuen Freund störte das offenbar überhaupt nicht. Und Kia konnte dem Himmel danken, einen Mann gefunden zu haben, dem es gleichgültig war, dass sie ihn ausnehmen wollte.
Dennoch, das war alles nicht sehr erfreulich. Er setzte sich und zog Strümpfe und Schuhe an. „Ich werde den Schlüsseldienst anrufen, damit sie dir ein neues Schloss einbauen.“ Die Frau selbst sollte man einschließen, um die Männer vor ihrer zerstörerischen Schönheit zu schützen, dachte er grimmig.
„Ich bin durchaus in der Lage, das selbst zu veranlassen.“
„Das glaube ich dir gern, aber wenn ich das übernehme, geht’s schneller. Ich habe so meine Beziehungen.“
„Du meinst damit, dass du mehr Geld zahlst, wenn sie es heute noch erledigen?“
„Die Firma kann sich das leisten.“
„Sei nicht albern! Kommt nicht infrage, dass die Firma das bezahlt.“
Beinahe hätte er ihr eine scharfe Antwort gegeben. Glaubte sie wirklich, er wisse nicht, dass sie die Firma noch auf ganz andere Art und Weise schädigen wollte?
„Dann willst du also noch eine Nacht in einem Haus verbringen, das du nicht abschließen kannst?“ Er wandte sich zur Tür. „Natürlich bin ich gern bereit, auch die nächste Nacht auf deiner Couch zu
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