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Maxine Sullivan

Maxine Sullivan

Titel: Maxine Sullivan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauenheld! Vorsicht
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undurchdringlich, die Augen eiskalt. Alles war so wie früher, nichts hatte sich verändert.
    Nun gut, ihr sollte es nur recht sein.
    „Die werde ich haben“, gab sie kühl zurück.
    Eigentlich war Kia über die Weihnachtstage besonders gern zu Hause bei ihrer Mutter. Es war Sitte, dass die Nachbarn am Vormittag des Weihnachtstages auf einen Umtrunk vorbeikamen. Kias Schwester, Melanie, kam mit Mann und Sohn zum Essen. Zu dieser Jahreszeit war es meist sehr warm, also wurden nur verschiedene Salate serviert. Zum Nachtisch gab es einen echt englischen Trifle, eine saftige Kuchen-Obst-Mischung, die Kias Stiefvater besonders gern aß. Auch in diesem Jahr lief alles so ab, wie es Tradition war.
    Warum war Kia trotzdem so unruhig und hatte das Gefühl, etwas fehlte? Sie war rastlos und unzufrieden, und ihr war, als müsse sie ganz woanders sein. Aber wo?
    Erst während eines Barbecues im Garten wurde sie plötzlich sehr nachdrücklich darauf gestoßen, was ihr fehlte. Sie spielte mit ihrem kleinen Neffen Verstecken, als ihr auf einem Mal die Haut kribbelte. Sie blickte hoch, und ihr Herz stockte. Das Lachen blieb ihr in der Kehle stecken, denn da war er. Brant. Sie wusste sofort, er hatte ihr gefehlt. Brant stand an der Ecke des Hauses und beobachtete sie. Jetzt nur nicht ohnmächtig werden, das war alles, was ihr durch den Kopf ging.
    „Wer ist denn das?“, hörte sie ihre Mutter fragen. Und erst jetzt wurde ihr klar, dass er tatsächlich da war. Er war kein Fantasieprodukt ihres Verlangens. Und sie hockte da, in einer alten Jeans und einem ausgeblichenen Top, ganz anders, als sie normalerweise gekleidet war.
    Sie sprang auf. „Das ist einer meiner Chefs, Mum. Bin gleich wieder da.“
    Schnell lief sie auf ihn zu. Was war los? Irgendetwas Schreckliches musste passiert sein. Warum hätte er sonst kommen sollen? „Ist was mit Phillip?“, rief sie ihm entgegen.
    Die Frage schien ihn leicht zu irritieren, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, beruhige dich. Soweit ich weiß, ist alles in Ordnung mit ihm.“
    „Weshalb bist du dann gekommen?“ Irgendetwas sehr Wichtiges musste geschehen sein, sonst wäre er doch nicht die gut dreitausend Kilometer nach Adelaide geflogen.
    „Das Anderson-Projekt muss neu überarbeitet werden. Offenbar war Phillip nicht ganz bei der Sache, als er sich mit den Leuten traf. Auf alle Fälle hat er vollkommen missverstanden, worauf es ihnen ankam. Wenn wir ihnen bis Donnerstagvormittag kein neues Angebot machen, verlieren wir die Option.“
    Kia erinnerte sich, dass ihr bei diesem Projekt auch nicht ganz wohl gewesen war. Aber als sie Phillip gegenüber ihr Unbehagen erwähnte, hatte er nur sehr gereizt reagiert, und sie hatte nichts mehr dazu gesagt.
    „Ich habe fürchterlich viel zu tun, und ich brauche jemanden, der mich entlastet“, fuhr Brant fort.
    „Und Evelyn?“
    „Evelyn fällt aus. Der heilige Christophorus hat leider versagt. Du erinnerst dich doch, dass ich ihr auch so ein Medaillon geschenkt hatte. Seit gestern liegt sie mit einer Magengrippe im Bett. Sie wird wohl die ganze Woche ausfallen.“
    „Die arme Evelyn.“ Sie blickte ihn an. Plötzlich hatte sie den Eindruck, als käme ihm Evelyns Krankheit durchaus gelegen. Natürlich tat sie ihm leid, aber die Aussicht, dass nun Kia einspringen musste, schien ihm sehr willkommen zu sein. Machte es ihm vielleicht auf irgendeine perverse Art und Weise Spaß, ihr die Ferien zu verderben?
    „Kannst du nicht kurzfristig eine Aushilfe einstellen?“
    „Nein, dieses Projekt ist viel zu wichtig, Kia. Es geht hier weniger um die Firma als um Phillip. Anderson wird überleben, auch wenn wir sie als Kunden verlieren. Aber wie wird Phillip sich fühlen, wenn er herausfindet, dass durch seine Schuld der Auftrag verloren ging? Du weißt doch, in welch labilem Zustand er ist.“ Er wusste genau, dass sie dem nichts entgegenzusetzen hatte. „Ich fürchte, du musst mit mir nach Darwin zurückkommen, um mir zu helfen. Ich bin gestern Abend hergeflogen, und jetzt wartet ein kleiner Jet am Flugplatz auf uns. Ich zahle dir auch den dreifachen Stundenlohn.“
    „Darum geht es doch nicht.“
    „Dann betrachte deinen Einsatz als Bezahlung für die Alarmanlage.“
    Sie sah ihn unwillig an. „Ich denke, das habe ich bereits abgeleistet.“ Dennoch würde sie Phillip bei nächster Gelegenheit den Scheck geben, das hatte sie sich fest vorgenommen. „Oder sind das Schulden, die mit hohen Zinsen belastet sind?“
    „Vielleicht …“,

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