Maxine Sullivan
stöhnte sie und zog ihn an den Haaren. „Bitte …“
„Gleich.“
Sie spürte Lippen und Finger und Zunge zugleich, und gerade, als sie sich nicht mehr aufrecht halten konnte, ließ er von ihr ab, nahm sie auf die Arme und trug sie in die Dusche. Er küsste sie unter dem fließenden Wasser, bis Kia wieder einigermaßen klar denken konnte, und zog sie dann ins Schlafzimmer.
„Ich möchte das mit dir machen, was du mit mir gemacht hast“, sagte sie leise und setzte sich auf ihn. „Darf ich?“
„Willst du das wirklich?“
„Ja.“
Mit wenigen Gesten zeigte er ihr, was ihn besonders erregte. Es stellte sich schnell heraus, dass Kia tatsächlich eine gelehrige Schülerin war. Sie wusste sofort, was zu tun war, weniger aus Erfahrung als aus weiblichem Instinkt heraus. Sie kitzelte ihn mit den Brüsten, küsste ihn überall, streichelte ihn, reizte ihn mit Lippen und Zunge, bis Brant laut aufstöhnte. Er wand sich unter ihrem heißen Mund, der ihn mit rhythmischen Bewegungen fest umschloss, und als er kurz davor war, zu kommen, hielt er ihr schnell den Kopf fest.
„Nein“, stieß er gepresst hervor, „nicht.“
Er zog sie hoch und griff mit der anderen Hand nach einem Kondom. Wenige Sekunden später legte er sie auf den Rücken und drang kraftvoll in sie ein. Genau das brauchte sie jetzt. Mit ein paar schnellen Bewegungen bog sie sich ihm entgegen. „Brant, ja …“
Kurze Zeit später lag sie neben ihm, den Kopf auf seiner Brust. Eine Frage ging ihr ständig im Kopf herum, und sie musste sie einfach stellen. „Warum hast du das nicht zugelassen, Brant? Ich wollte so gern.“
Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Ich weiß, aber du warst noch nicht bereit dazu, glaub es mir. Auch wenn du schon sehr, sehr gut warst.“
„Aber …“
„Liebste, manche Entscheidungen musst du einfach mir überlassen“, murmelte er schläfrig.
Kia stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete nachdenklich Brants Gesicht, das ihr nun schon so vertraut war. Sie liebte diese klaren männlichen Gesichtszüge. Den kräftigen Kiefer. Die unwiderstehlichen Lippen. Aber sie fragte sich, wer wohl „noch nicht bereit“ war, sich sexuell ganz hinzugeben. Der Mann, der wusste, wie man es machte? Oder die Frau, die angeblich ahnungslos war?
Brant wartete, bis ihm Kias gleichmäßige Atemzüge verrieten, dass sie eingeschlafen war. Erst dann öffnete er die Augen und betrachtete ihren nackten Körper, der mit seinem noch fest verschlungen war. Sie war so schön, so wunderschön.
Und sie war die einzige Frau, die er in diesem intimen Augenblick gestoppt hatte. Er wusste nicht genau, warum, aber irgendwie wollte er nicht, dass sie das tat, was für andere Frauen beinahe schon Routine war. Vielleicht, weil sie vorher gefragt hatte. Noch nie hatte eine Frau vorher gefragt, ob sie ihn auf diese Art und Weise befriedigen dürfe. Selbst Julia nicht.
Nicht dass es ihm nicht gefallen hätte. Im Gegenteil. Aber ihm war aufgefallen, dass es beim Zusammensein mit Kia nicht mehr nur um Sex ging. Tief in seinem Inneren hatte er das immer geahnt, aber heute war es ihm bewusst geworden. Als sie darauf bestand, dass er seinen Irrtum zugab und ihr versicherte, ihr zu glauben, dass es ihr nicht aufs Geld ankam, da hatte es irgendwie „klick“ gemacht, und er hatte etwas begriffen.
Bis dahin hatte er nicht wahrhaben wollen, wie sehr er bereits von ihr angerührt war. Zwar konnte man das nicht Liebe nennen, nein, ganz sicher nicht. In dem Punkt war er einmal fürchterlich enttäuscht worden, und so etwas würde ihm nie wieder passieren.
Das hatte er sich geschworen.
9. KAPITEL
Als Kia am nächsten Morgen gerade das Haus verlassen wollte, klingelte das Telefon. Das ist sicher Brant, dachte sie. Er machte sich bestimmt einen Scherz daraus, sie zu fragen, warum sie denn noch nicht an ihrem Schreibtisch sitze. Schnell lief sie zum Telefon. Sie strahlte. Zum ersten Mal fühlte sie so etwas wie Glück, dass sie ihn liebte.
„Wie geht es denn meinem schönen Mädchen?“, dröhnte eine tiefe Männerstimme.
Sofort verging ihr das Lächeln. Himmel, warum musste ihr Vater gerade jetzt anrufen?
Sie zwang sich zur Ruhe. „Hallo, Dad.“
„Das klingt aber sehr enttäuscht. Du hast doch nicht etwa jemand anderen erwartet? Einen deiner zahlreichen Freunde?“
„Ich habe nie zu den Frauen gehört, die an jedem Finger zehn haben“, erwiderte sie so gelassen wie möglich. Sie war nicht wie er. Sie war nicht davon abhängig, dass sie
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