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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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absieht, daß sie von Außerirdischen entführt und mit Lichtgeschwindigkeit hergebracht wurde, was diese aus irgendeinem Grund offenbar ziemlich oft tun. Aber es könnte noch was anderes dran sein. Ich bin sicher, du hast auch schon daran gedacht.« Sie schaute auf die Uhr. »Nur keine Eile«, meinte sie sarkastisch. »Laß dir Zeit.«
    »Na ja…«
    »Keine Hektik.«
    »Na ja… eine Zeitmaschine hätte blinkende Lichter…«
    »Wieso?«
    »Man
braucht
einfach blinkende Lichter.«
    »Wozu?«
    Johnny gab nicht so schnell auf.
    »Zum Blinken«, sagte er.
    »Ach ja? Wer sagt denn, daß eine Zeitmaschine
irgendwie
aussehen muß?« verkündete Kasandra herablassend, zumindest noch herablassender als sonst. »Oder daß sie Elektrizität braucht?«
    »Yo-less sagt, es dürfe keine Zeitmaschinen geben, weil alle dann ständig die Zukunft verändern würden«, gab Johnny zu bedenken.
    »Ach? Und was wäre die Alternative? Woher soll Mrs. Tachyon diese alten Zeitungen und die neuen alten Gurkengläser denn haben?«
    »Schon gut, aber ich werde keine übereilten Schlüsse ziehen.«
    Er tat es aber doch. Und er wußte es. Die ganze Zeit. Aber Kasandras Art zu argumentieren brachte einen automatisch dazu, die Gegenposition zu beziehen.
    Er zeigte auf den Einkaufswagen.
    »Ich meine«, sagte er, »glaubst du wirklich, man müßte nur den… den Griff drücken oder die Tüten oder so, und dann heißt es plötzlich: Hallo, Norman der Eroberer?«
    Er drückte gegen eine der schwarzen Mülltüten.
    Ein greller Blitz zuckte vor seinen Augen.
    Er hatte Zementboden unter den Füßen, aber es gab keine Mauern mehr. Jedenfalls keine, die der Rede wert gewesen wären. Sie waren nur einen Ziegel hoch.
    Ein Mann, der gerade eine neue Ziegelreihe mauerte, blickte sehr langsam auf.
    »He«, sagte er, »wo bist du denn hergekommen?« Dann schien er sich zu fassen. »He, der Zement da ist immer noch – Fred! Hiergeblieben!«
    Ein Spaniel, der neben dem Mann gesessen hatte, bellte Johnny an, rannte auf ihn zu, sprang an ihm hoch und stieß ihn wieder gegen den Einkaufswagen.
    Wieder blitzte es. Der Blitz war rot und blau, und Johnny hatte das Gefühl, sehr flach gedrückt und dann wieder weggezogen zu werden.
    Es gab wieder Mauern, und der Einkaufswagen stand immer noch mitten in der Garage; wie Kasandra, die ihn anstarrte.
    »Du warst einen Augenblick lang verschwunden«, sagte sie, als hätte er etwas falsch gemacht. »Was ist passiert?«
    »Ich… ich weiß nicht. Woher soll ich das wissen?« sagte Johnny.
    »Beweg mal deine Füße«, sagte sie. »Ganz langsam.«
    Er tat es. Sie stießen gegen ein geringfügiges Hindernis, eine kleine Wölbung im Boden. Johnny spähte nach unten.
    »Ach, das sind nur die Fußstapfen im Zement«, sagte er. »Die sind schon… seit einer Ewigkeit hier.«
    Kasandra bückte sich, um sich die Fußabdrücke anzusehen, in denen er gestanden hatte. Sie waren mit Staub und Dreck überzogen, aber Kasandra verlangte, daß Johnny seinen Turnschuh auszog, dann hielt sie ihn verkehrt herum neben den Abdruck.
    Er paßte genau.
    »Siehst du?« sagte sie triumphierend. »Du stehst in deinen
e
i
genen
Fußstapfen.«
    Johnny trat vorsichtig zur Seite und starrte die Fußabdrücke an. Es gab keinen Zweifel, daß sie schon sehr lange da waren.
    »Wo bist du gewesen?«
    »In der Vergangenheit… glaube ich jedenfalls. Ein Mann hat gerade diese Garage gebaut, und er hatte einen Hund.«
    »Ein Hund«, murmelte Kasandra. Ihr Tonfall legte nahe, daß
sie
sicher etwas viel Interessanteres gesehen hätte. »Na ja. Es ist ein Anfang.«
    Sie bewegte den Einkaufswagen. Er stand in vier kleinen Kerben im Zement. Sie waren schmutzig und ölig. Auch sie waren schon lange dort.
    »Das da«, stellte Kirsty fest, »ist kein gewöhnlicher Einkaufswagen.«
    »Es steht
Tesco
drauf«, bemerkte Johnny, der sich gerade den Turnschuh wieder anzog. »
Und
ein Rad quietscht.«
    »Er ist offenbar immer noch eingeschaltet oder so.« Kirsty ignorierte ihn einfach.
    »Das war also eine Zeitreise«, stellte Johnny fest. »Ich hätte es mir aufregender vorgestellt. Du weißt schon – Schlachten und Monster und so. Und es macht nicht viel Spaß, wenn es jeder kann –
nicht anfassen

    Kasandra drückte auf eine Tüte.
    Die Luft flimmerte und veränderte sich.
    Kasandra sah sich um. Die Garage hatte sich nicht verändert. Außer –
    »Wer hat dein Fahrrad repariert?« fragte sie.
    Johnny drehte sich um. Sein Rad stand nicht mehr umgekehrt und mit einem

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