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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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Jahr hatte in Quinto ein neues Kaufhaus eröffnet. Es ging über mehrere Etagen und war prall gefüllt mit Boutiquen. Wenn man wie ich nicht genau wusste, nach was man suchte, war man dort gut aufgehoben. Zielstrebig lief ich Richtung Einkaufspassage. Die Sonne schien und es war trocken, ein goldener Oktobertag. Als ich die letzte große Straße überquerte, die zur Einkaufspassage führte, sah ich einen weißen Mustang in eine kleine Seitenstraße einbiegen. Ich war mir zwar nicht sicher, aber er sah aus wie Chris‘ Mustang. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte ich meinen Weg fort. Ich wollte mir diesen bisher schönen Tag nicht durch Vermutungen oder Hirngespinste verderben lassen. Gut gelaunt betrat ich den gigantischen ‚Palace Store‘. Ich entschied mich, mit der Rolltreppe bis in den letzten Stock zu fahren, um dann von oben nach unten die einzelnen Geschäfte zu durchstöbern. Es war, wie zu erwarten, eine Menge los. Hunderte Menschen strömten in die Läden, mit Einkaufstüten beladen. Da wir mittlerweile nur noch eine Woche bis Halloween hatten, war das komplette Einkaufszentrum mit Kürbissen, Vogelscheuchen, Hexenfiguren und anderen gruseligen Puppen dekoriert. Alles leuchtete in bunten Farben. Es war zwar nicht so glitzernd wie zur Weihnachtszeit, aber die vielen orangefarbenen Töne verbreiteten gute Laune, zumindest bei mir. Ich steuerte eine kleine Boutique an, in der ich mit Nina schon mehrmals fündig geworden war. Ich schaute mir einige Klamotten an und schlenderte von Kleiderständer zu Kleiderständer. Nachdem ich mir diverse Sachen ausgesucht hatte, mein Arm kurz davor war abzubrechen, ging ich in die nächste freie Umkleidekabine. Als Erstes schlüpfte ich in eine schwarze Hose und eine rote Bluse, zog den Vorhang der Kabine beiseite und betrachtete mich im Spiegel. Die Farbkombination passte optimal zu meinen schwarzen Haaren, aber ich fand es einfach zu langweilig. Ich wollte für diesen besonderen Abend zur Abwechslung etwas mutiger sein. Auch die anderen Teile gefielen mir angezogen nicht. Das letzte Stück, das noch in der Umkleidekabine hing, war ein dunkelblaues Kleid. Es war kurz und schulterfrei. Ich schaute es mir noch einmal intensiv an und beschloss dann, es wenigstens anzuprobieren. Eine winzige Chance hatte es verdient, bevor es erneut auf einem der Kleiderständer landete. Als ich zum wiederholten Mal den Vorhang zur Seite schob, um mich im Spiegel zu betrachten, war ich wie vom Blitz getroffen. Dala stand mit verschränkten Armen unmittelbar vor mir. Sie sah mich mit ihrem finsteren Blick an, ihre Augen schienen zu funkeln. Sie kam, zwei Schritte auf mich zu. Ich ging zwei Schritte zurück. Wir standen fast in der Umkleidekabine. Ich spürte, wie mein Atem schneller wurde und meine Kehle austrocknete.
    „ Echt spitze das Kleid! Nur der Inhalt stimmt nicht!“, sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie war wieder extrem geschminkt, ihre lange, gelockte, blonde Mähne hatte sie zu einem strengen Dutt gebunden. Meine Stimme war normalerweise schon nicht besonders stark oder überzeugend und genau jetzt hatte ich das Gefühl, ich würde wie ein jämmerliches Kleinkind klingen.
    „ Was willst du hier?“, fragte ich eher zaghaft als bestimmend.
    „ Dich an etwas erinnern. Ich hatte dir doch gesagt, dass du die Finger von ihm lassen sollst“, zischte sie wütend.
    Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben, um ihr nicht noch offensichtlicher zu zeigen, wie beunruhigend ich diese Situation fand.
    „ Abgesehen davon, dass es dich absolut nichts angeht, solltest du das vielleicht auch Kevin sagen“, erwiderte ich. Mein Ton war jetzt überraschend lässig.
    „ Ich sag Dinge ungern zweimal.“
    Sie kam noch einen Schritt auf mich zu.
    „ Kevin spielt nicht in deiner Liga. Du wirst dieses Spiel verlieren, dafür werde ich sorgen.“
    Es hörte sich wie eine Warnung an. Kopfschmerzen und plötzliche Übelkeit benebelten kurzzeitig meinen Verstand. Ich stützte mich mit einer Hand an der Innenwand der Kabine ab und schloss die Augen für einen kurzen Moment, um mich wieder zu sammeln. Als ich die Augen öffnete, war Dala verschwunden. Was war hier eigentlich los? Konnte nicht wenigstens ein Tag ohne einen bescheuerten Zwischenfall verlaufen? Dala war eine richtige Dramaqueen. Mit einem Schritt ging ich aus der Umkleidekabine. Suchend schaute ich mich nach ihr um, konnte sie aber nirgends entdecken. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Meine Kopfschmerzen und Übelkeit ließen

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