MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
erwiderte es. Ich kam mir vor wie in einem billigen Film.
„ Halloooo ... das ist nicht mein Abschlussball! Ich gehe lediglich mit einem Jungen aus.“
Meine Eltern standen beide wortlos da. Ich ging die Stufen hinunter und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Es war durchaus schön, sie so gerührt zu sehen.
„ Was sagst du Dad, lässt du mich so gehen?“
„ Nun ja, du bist fast erwachsen. Ich denke, ich habe keine andere Wahl, aber wenn ich eine hätte, würde ich dich lieber in deinem Zimmer einsperren.“ Er strahlte über das ganze Gesicht. Dann verschwand er in der Küche, kam wieder zu mir und drückte mir einen Geldschein in die Hand.
„ Das ist für den Notfall! Sollte irgendetwas sein, bestell bitte sofort ein Taxi oder ruf uns an.“
„ Das werde ich, versprochen! Aber ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen, Kevin ist ein netter Typ.“
Es war kurz vor halb acht, als der Jeep vor unserem Haus parkte. Dad öffnete Kevin die Haustür. Er stand da, in einer dunkelblauen Jeans und einem schwarzen Hemd, was er leger über der Hose trug. In der Hand hielt er einen Strauß Blumen. Er war nicht übertrieben freundlich, eher locker und cool.
„ Guten Abend Mr Lindon! Freut mich sie kennen zu lernen.“ Er streckte Dad die Hand entgegen.
Er nahm sie. „Guten Abend! Kevin, oder?“
„ Ja Kevin, Kevin Winter!“ Er drehte sich zu Mom und reichte ihr die Blumen. Sichtlich überrascht sah sie kurz zu mir, nahm sie und bedankt sich. Ein raffinierter Kerl schoss es mir durch den Kopf. Blumen für die Mutter, daran dachte bestimmt nicht jeder. Mit dieser Aktion konnte er sich fast sicher sein, Mom zumindest für heute Abend auf seiner Seite zu haben. Mom schaute ihn jedoch eher prüfend an und sagte kein weiteres Wort. Um dieser Situation ein Ende zu machen, ging ich ein Stück auf die Drei zu. Kevin sah mich zum ersten Mal direkt an, und seine blauen Augen wurden etwas größer. Danach wanderte sein Blick erneut zu Dad.
„ Wenn es in Ordnung ist, werde ich Maya spätestens um 24 Uhr nach Hause bringen?“
Dad zog die Augenbrauen nach oben, gab aber dennoch sein Einverständnis.
Er drehte sich zu mir.
„ Ich wünsche dir einen schönen Abend, Kleines“, wandte sich dann wieder an Kevin, „und Sie passen auf sie auf!“
„ Versprochen, Mr Lindon. Sie wird pünktlich zu Hause sein!“
Mom begutachtete Kevin weiterhin mit einem seltsamen Blick. Ich schaute meine Eltern noch einmal flüchtig an, und betete, dass sie auf wilde Umarmungen und Wangenküsse verzichten würden. Sie taten es.
Gemeinsam gingen wir zu seinem Auto. Gentlemanlike öffnete er mir die Beifahrertür und ich stieg ein. Als er dann neben mir Platz genommen hatte, startete er den Motor und fuhr los.
„ Du siehst heute Abend wirklich wunderschön aus“, sagte er ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Ich schaute ebenso nervös durch die Frontscheibe. Allein die Tatsache, nun mit ihm im Auto zu sitzen, ließ mein Herz rasen. Meine Kehle war trocken und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„ Vielen Dank! Du aber auch.“
Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
Du aber auch
… Wie selten dämlich war das denn wieder? Ich bemerkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss, und war froh, dass es bereits dunkel war. Ich musste mich schleunigst aus dieser Lage befreien und änderte das Thema.
„ Ich habe heute Dala in Quinto getroffen. Was hat sie eigentlich für ein Problem mit mir?“ „Warum? Was hat sie gesagt?“
Er schien leicht verärgert zu sein. Hätte ich diese Frage doch nicht stellen sollen? Immerhin wusste ich nicht genau, wie er zu Dala stand.
„ Die Wahrheit?“, fragte ich und sah ihn dabei von der Seite an. Ich wollte seiner Reaktion entnehmen, ob er auf mich sauer war, oder eher auf die Tatsache, dass Dala mit mir gesprochen hatte.
„ Eins gleich vorweg! Du kannst mir immer die Wahrheit sagen.“ Er sah mich an.
„ Sie hat gesagt, dass ich die Finger von dir lassen soll.“
Er ging plötzlich von Gas, setzte den Blinker und fuhr rechts ran. Er stellte den Motor aus und drehte sich zu mir. Fragend schaute ich ihn an. Er lehne sich etwas zu mir rüber, nahm mein Kinn zärtlich zwischen seinen Finger und sah mir tief in die Augen.
„ Was Dala sagt oder tut, ist völlig uninteressant. Viel wichtiger ist, was ich sage oder will. Und ich möchte, dass du nicht die Finger von mir lässt.“ Er lächelte mich an.
„ Ich will nicht, dass das bei dir
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