MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
ruf eben schnell meine Eltern an. Ich hoffe, du lässt mir genug Platz in deinem Bett, wenn ich die nächsten Nächte bei dir übernachte!?“
„ Ja … aber …“
„ Nix aber! Hier liegt einiges an Arbeit vor uns. Allein die Sache mit Marc. Das geht so nicht! Das ist nicht er. Da muss mehr dahinter stecken. Und das der Kuss von Kevin dich nicht umgehauen hat … darüber bin ich, ehrlich gesagt, extrem erleichtert.“
Sie stand auf und nahm ihr Handy aus ihrer Tasche.
„ Meinst du, das geht für deine Eltern in Ordnung, wenn ich mich für die nächsten Tage bei euch einquartiere?“
„ Natürlich, für mich im Übrigen auch“, sagte ich grinsend. Ich hatte sie so vermisst, auch, wenn ich mir noch nicht sicher war, was sie vorhatte. Nina rief ihre Eltern an, klärte alles ab und setzte sich dann wieder zu mir aufs Bett.
„ Alles klar! Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht verhungern“, sagte sie und wie auf Kommando knurrte ihr Magen. Lachend ließen wir uns rücklings aufs Bett fallen.
„ Hast du dir mal Gedanken über die Fragen gemacht? Also die, die dir Marc gestellt hat?“
„ Eine kurze Zeit schon, aber dann habe ich sie für mich abgehakt.“
„ Ich finde, du oder wir sollten diese Fragen aufschreiben. Ich könnte sie auch noch erweitern, denn ich hätte da sogar durchaus ein paar mehr!“
Wir starrten beide an die Decke.
„ Ist das dein Ernst?“
Ich drehe meinen Kopf zur Seite und schaute sie an.
„ Ja, todernst!“
Sie sprang ruckartig auf und ging an meinen Schreibtisch.
„ Gib mir doch mal einen Block und einen Stift. Den Rechner kannst du dabei auch gleich anschmeißen.“
Ich wusste immer noch nicht, was sie vorhatte, stand jedoch auf und gab ihr alles. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und begann zu schreiben.
„ Verrätst du mir, was du vorhast?“
„ Ich will herausfinden, was hier vorgeht. Du kannst mal nachschauen, ob Marc bei Facebook online ist. Ich denke, wir werden ihm ein paar Fragen stellen müssen.“
Ich ließ mich im Sessel vor meinem PC nieder und loggte mich über meinen Account bei Facebook ein.
„ Nein, keiner online, wie die letzten Tage auch schon.“
„ Na, dann rufen wir ihn an, wenn es so weit ist.“
Wortlos schaute ich zu, wie Nina eine Frage nach der anderen auf dem Block notierte. Ich wusste schon immer, dass sie eine gute Zuhörerin war, denn sie musste bei keiner einzigen Frage von Marc lange überlegen. Danach setzte sie sich aufrecht hin, stützte sich mit beiden Armen auf dem Boden ab und grinste selbstzufrieden.
„ So, das hätten wir. Jetzt noch mal auf Anfang spulen und alles, was komisch ist oder war, ergänzen.“
Ich las die Fragen, die sie sorgfältig untereinandergeschrieben hatte.
„ Du hast seine letzte Frage vergessen!“
„ Welche? Die, ob du ihm vertraust? Nein, das ist für mich keine Frage.“
„ Wieso das? Sein Benehmen war ja wohl mehr als unangebracht, oder denkst du anders darüber?“
„ Sein Verhalten war nicht okay, das stimmt schon, aber willst du mir tatsächlich sagen, dass du ihm nicht vertraust? Nach all diesen Jahren? Es gab mal eine Zeit, da hättest du alles für ihn getan und dir gewünscht, mehr als nur eine gute Freundin für ihn zu sein.“
Sie schien ernsthaft empört über meinen Zweifel.
„ Ja, ich weiß, trotzdem ist das alles einfach nur seltsam“, sagte ich mit gesenktem Kopf.
„ Genau das ist es. Du hast das alles so hingenommen, ohne weiter zu recherchieren.“
Ihre Stimme wurde etwas lauter.
„ Du erzählst mir hier was von einem Funkeln in den Augen und hast dafür Erklärungen. Dir wird schwindelig und du bekommst Kopfschmerzen, wenn du einen von den WAUs siehst und nimmst das so hin? Du wachst jede Nacht um 3:33 Uhr auf und findest das normal?“
Sie machte eine kurze Pause und donnerte dann weiter.
„ Nein, nicht nur das! Du lässt dich auch noch von DEM nach Hause bringen und lässt Marc wie einen Idioten im Regen stehen!“
Okay, jetzt war ich mir sicher; Nina war definitiv empört und stinksauer.
„ Aber wie hätte ich das denn alles erklären sollen? Und muss ich einfach akzeptieren, dass mich Marc so stark an die Wand drückt, dass meine Schulter am nächsten Tag noch weh tut?“
Ich wurde auch lauter, weil ich nicht wusste, warum sie so böse reagierte und mich anscheinend so gut wie gar nicht verstand.
„ Natürlich nicht, doch genau solch ein Verhalten passt ganz und gar nicht zu ihm. Mein Gott, eher würde ich denken, er ist
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