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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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Tränen weg. „Jetzt geh rein und benimm dich so normal wie möglich.“
    Er hatte leicht reden. Ich wusste, dass mir meine Eltern auf einen Kilometer Entfernung ansahen, wenn etwas nicht stimmte. Ich schloss die Tür auf und hastete auf direktem Weg Richtung Treppe.
    „ Guten Abend, Kleines“, begrüßte mich Dad.
    Schnurstracks ging ich die Stufen hinauf.
    „ Abend. Ich bin in meinem Zimmer.“
    Ich wusste, dass es niemals gut gehen konnte. Aber wenn einer meiner Eltern mein verheultes Gesicht gesehen hätte, wäre ihnen sofort aufgefallen, dass etwas vorgefallen war. Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und schloss sie hinter mir. Wütend auf mich selbst zog ich meine Jacke aus und schleuderte sie in die Ecke. Es dauerte keine Minute, bis es an meine Zimmertür klopfte.
    „ Ja?“
    „ Ich bin‘s. Darf ich reinkommen?“
    Ich überlegte noch, was ich antworten sollte, als sich die Tür öffnete. Mitleidig sah Dad mich an.
    „ Alles in Ordnung? Möchtest du reden?“
    Wenn er wüsste, wie gerne ich geredet hätte, aber ich konnte nicht.
    „ Nein, Dad. Sei nicht böse, aber ich mag gerade nicht reden.“
    „ Soll ich dir lieber Mom schicken?“, er schaute mich fragend an.
    Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen traten. „Ist schon okay.“ Ich versuchte, ein kleines Lächeln zu erzwingen. Er nickte und schloss die Tür hinter sich. Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Das zum Thema - so normal wie möglich verhalten.
    Wie es bei gutherzigen Eltern üblich ist, wollten sie erst mal nicht locker lassen. So klopfte es drei Minuten später erneut an meiner Tür. Ich beschloss nichts zu sagen, in der Hoffnung, es würde erst gar keiner reinkommen. Ich sah zur Tür, doch sie öffnete sich zum wiederholten Mal. Diesmal war es Mom. Sie kam direkt rein und setzte sich zu mir ans Bett. Sie blickte mir tief in die Augen, ohne ein einziges Wort zu sagen. Sie streichelte mir mit ihrer Hand über den Kopf und über die Wange. Ihr Blick war liebevoll und ihre Berührungen taten gut. Ich nahm ihre Hand und legte mich seitlich mit dem Kopf darauf. Sie stellte keine Fragen, sie war einfach nur da. Sie vermutete bestimmt, dass es um einen Jungen oder sogar um Kevin ging. Frauen gehen mit dem Thema Liebeskummer meistens viel sensibler um, daher stellte Mom keine Fragen. So verharrten wir ein paar Minuten, bis sie aufstand.
    „ Wenn etwas ist, ich bin unten.“ Mit diesem Satz drehte sie sich um und verließ mein Zimmer. Die nächste Stunde verging wieder wie in Zeitlupe. Ich schaute ständig auf mein Handy. Ich tippte Marcs, Ninas und Chris‘ Handynummer im Sekundenrhythmus, aber ich konnte niemanden erreichen. Das fürchterlichste war das Ungewisse, das tatenlose Herumsitzen. Ich loggte mich bei Facebook ein, um an neue Informationen zu kommen. Ich sah bei allen
Skrulks
nach, die ich kannte, allerdings war auch das aussichtslos. Mir kam die Idee, bei Kevin anzurufen, jedoch ging dort auch nur die Mailbox ran. Mittlerweile war es kurz vor 23 Uhr. Ich beschloss, nicht weiter in meinem Zimmer Runden zu drehen, sondern mich auf den Weg zu Marc zu machen. Ich musste nur warten, bis meine Eltern ins Bett gingen, um mich herauszuschleichen. Da ich meine Eltern kannte, wusste ich, dass sie noch einmal bei mir reinschauen würden. Ich machte alle Lichter aus und legte mich samt Klamotten unter die Bettdecke. So spät gingen sie normalerweise nie ins Bett. Wenn es in meinem Zimmer ruhig war, würden sie bestimmt gleich schlafen gehen. Als ich jemanden die Treppen hinaufkommen hörte, zog ich die Bettdecke über mein Gesicht. Durch einen Spalt lunzte ich zur Tür. Ich sah, wie sie jemand behutsam öffnete und gleich darauf wieder schloss. Genau das hatte ich erwartet. Da sie davon ausgingen, dass ich schlief, würden auch sie gleich zu Bett gehen. Zaghaft setzte ich mich in meinem Bett auf und lauschte. Ich hörte, wie die Tür zum Schlafzimmer geschlossen wurde und absolute Ruhe im Haus einkehrte. Ich schlich auf Zehenspitzen durchs Zimmer, zog meine Schuhe an und holte meine Jacke aus der Ecke. Dann ging ich noch einmal zum Bett, setzte mich hin und wartet. Ein Geräusch unterbrach die Stille. Ich hielt den Atem an. Vielleicht hatte Dad seine Wasserflasche umgeschmissen. Ich beschloss, lieber noch einen Moment abzuwarten.
    Leise tapste ich zur Tür, öffnete sie und schlich die Treppe hinunter, immer einen Blick auf die Tür des Schlafzimmers gerichtet. Mein Herz pochte. Wenn meine Eltern mich dabei erwischen würden,

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