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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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dem Kerzen den wuchtigen Tisch darunter anstrahlten. An dem Ungetüm, das dem Hofe König Artus` entstammt sein könnte, saßen drei Männer und drei Frauen, die ihm freundlich zunickten. Indira führte ihn an seinen Platz und zog sich schweigend zurück. Mühsam stieg er auf einen, mit rotem Leder bezogenen Eichenthron, ein anderer Vergleich fiel ihm zu dem hölzernen Monster nicht ein.
    Neugierig sah er sich um. Zwei der Männer trugen schwarze Overalls und ihr Kurzhaarschnitt verlieh dem Silberschimmer ihrer Haare eine sportliche Note. Der andere war ein blonder, blasser Mittdreißiger. Die Frauen waren schon interessanter. Auch wenn sich alle drei für das elegante Schwarze entschieden hatten, strahlte ihn ein femininer bunter Reigen an. Da saß eine hellhäutige Asiatin, er tippte auf Japanerin, neben einer Rothaarigen - Typ irische Kratzbürste. Eine braun gebrannte Blondine, die einem Surfparadies entsprungen zu sein schien, vervollständigte dieses Trio. Die Runde nickte ihm nochmals freundlich zu und schaute ihn erwartungsvoll an.
    Bevor er sich vorstellen konnte, trat Sutin hustend ein. Er begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich bei ihnen für ihr Erscheinen. Dann schlug er als vertrauensbildende Maßnahme eine Vorstellungsrunde vor, was dankend angenommen wurde. Er eröffnete diese mit einer Anekdote aus seiner Kindheit, die er in einem kleinen Ort in der Nähe von Kiew verbracht hatte. Beim Beerensammeln habe er irrtümlich Tollkirschen gegessen und dies sei wohl der Grund für seine pharmazeutische Laufbahn gewesen. Dann bat er alle um Verständnis, dass die beiden in  Overalls gekleideten Männer sich vorerst nicht äußeren würden. Diese sollten erst später, und dabei hob er die Stimme, einige aufschlussreiche Erläuterungen geben. Laut hustend übergab er das Wort an den Blonden.
    Dieser stellte sich als Jeff Fallon vor und erklärte, er sei als Geologe mit der Auswertung von Satellitenbildern beschäftigt, um neue Rohstoffvorkommen zu erschließen.
    Mia McKea, kam es kurz von der Rothaarigen. Da die anderen sie ein wenig pikiert ansahen, fügte sie nach einer Weile hinzu, dass sie einen Doktortitel für präkolumbianische indigene Sprachen besitze.
    Seine Vermutung, die Asiatin betreffend, erwies sich als Volltreffer. Die gebürtige Japanerin, Tori Minamoto, erläuterte, dass sie auf den Gebieten der pharmakologischen Chemie und der Mikrobiologie tätig sei. Dazu gehöre die Forschung an niederen Organismen, wie Schimmelpilzen, um potenzielle Antibiotika zu entdecken. Deshalb sei sie mehrmals um die Welt gereist. Bei diesen Forschungsreisen habe sie unter anderem in Sibirien Mammutskelette seziert, in den Tropen Indonesiens fauligen Dschungelschlamm untersucht und die Organismen der Tiefsee unter die sprichwörtliche Lupe genommen. Am Ende hatte sie ihre Vita noch um eine Professur in São Paulo ergänzt, am dortigen biomedizinischen Forschungsinstitut Butantan, das weltweit renommiert ist für seine Schlangenforschung.
    Die Beach-Blondine mit dem Namen Celia Santan a verneinte als Erstes verwandtschaftliche Beziehungen zum gleichnamigen Musiker. Vielmehr sei sie in Kubas Hauptstadt Havanna geboren und nach der kubanischen Revolutionärin Celia Sánchez benannt worden. Tragischerweise musste sie dann aber Mitte der achtziger Jahre vor dem Castro Regime in die USA fliehen. Dort habe sie Medizin studiert und promoviert. Als Allgemeinmedizinerin sei sie jahrelang in Entwicklungsländern tätig gewesen. Zuletzt habe sie im Kogui-Reservat von Sierra Nevada de Santa Marta praktiziert. 
    Hier horchte Cara auf und ein merkwürdiger Vergleich drängte sich in sein Innerstes. Wie beim Spiel der Könige schien ein jeder hier Teil eines Planes zu sein - eine Figur in einem Spiel. Er schaute sich die Anwesenden an - wie ein Häuflein schwarzer Bauern starrten sie gebannt auf den weißen König, auf Ruslan Sutin.
    Dieser übernahm nun wieder die Regie. Laut hustend deutete er eine archäologische Sensation an und bot allen Anwesenden die Teilnahme an einer Expedition zum Ort der Entdeckung an. Unabhängig von den erzielten Forschungsergebnissen sicherte er jedem Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung von einer Million Dollar zu. Die Interessenten müssten aber zwei Bedingungen akzeptieren; zum einen die Aufgabe der Kommunikation mit der Außenwelt und zum anderen, dass alle Forschungsziele durch ihn vorgegeben würden. Als Zeichen des Einverständnisses bat er die Anwesenden, die Hand zu heben und ihre

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