Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
Vom Netzwerk:
Götterboten gestiegen. Beide hatten dieselben kurzen, dunklen Haare, in denen viele weiße schimmerten. Nun stand der andere auf, hob eine Hand und nannte sich: „Hey, Ron.“
    Hey-Ron brummte noch irgendetwas, worauf sich alle Speisen nahmen auf die weißen, glänzenden Teller legten. Sie kannte nur raues, erdfarbenes Geschirr, aufgeregt strich sie darüber. Es fühlte sich glatt und kühl an. Verstohlen beobachtete sie, wie die Hellhäutigen aßen und tranken, wobei ihre Getränke bunt waren. Celias leuchtete gelb wie die Sonne, Vidals sah dunkelbraun aus und Bläschen stiegen in dem festen Wasser auf. Neugierig nahm sie ihren Trinkbecher und hob ihn hoch. Auch er fühlte sich glatt und kühl an und sie konnte durchschauen.
    Vidal, der sie beobachtet hatte, zeigte darauf und sagte: „Glas“. Sie verstand, dies war der Name für das feste Wasser. Sie nahm ein Gefäß mit Wasser und goss es in ihr Glas. Dann zeigte sie darauf und sagte: „ja’“. Vidal nickte und sagte in seiner Sprache: „Wasser.“ Sie beobachtete, wie sich Jeff aus einem geflochtenen Korb ein Ei nahm und es öffnete. Es war zwar größer und auch nicht so bunt wie die Vogeleier, die sie manchmal im Tal gefunden hatte, aber es besaß auch einen gelben Dotter. Sie nahm sich auch eines aus dem Korb, zeigte es Vidal und sagte: „Tyumuty.“
    Vidal nahm es ihr ab und sagte: „Ei.“
    Nun bemerkte sie, wie Jeff aus einem Gläschen mit einem glänzenden Deckel ein weißes Pulver auf das Ei streute. Als er das Gläschen zurückstellte, stürzte sie sich darauf und schüttelte es über ihrer Handfläche hin und her. Kleine weiße Kristalle glitzerten auf ihrer Hand. Andächtig spitzte sie die Zunge und berührte die Krümel. Es war Akälajaws Würzpulver.
    Tränen schossen ihr in die Augen, als sie an den blutigen Preis dachte, den Akälajaw für den Inhalt dieses Gläschens verlangt hätte. Doch jetzt brauchte sie sich nicht mehr vor diesem alten Blutsauger zu fürchten, denn die Götter hatten ihr Flehen erhört, sie hatten sie gerettet und zu den Hellhäutigen gesandt. Vidal und der Donnervogel würden sie vor Akälajaw beschützen. Andächtig drehte sie das Gläschen in ihrer Hand. Tränen liefen über ihre Wangen und sie flüsterte: „Akälajaw …, Akälajaw … “
    Vidal zeigte auf das weiße Würzpulver und sagte: „Salz.“
    Salz, das war das magische Wort der Hellhäutigen für diese Köstlichkeit. Ein Zischen riss sie aus ihren Grübeleien. Vidal goss sich aus einem rot-weißen Gefäß eine braune, schäumende Flüssigkeit in sein Glas. Er schien ihren Blick bemerkt zu haben, denn er hielt ihr das Getränk hin und sagte mehrmals das Wort „Cola“. Vorsichtig nippte sie an dem perlenden Trank. Er prickelte säuerlich auf ihrer Zunge, schmeckte dann aber köstlich süß. Zwar nicht so süß wie die Honigwabe, die sie von ihrem Vater einmal bekommen hatte, aber auch sehr lecker. Gierig wollte sie ihr Glas auf einmal austrinken, aber schon nach wenigen Schlucken ging das Prickeln in ein Brennen über und sie musste husten. Prustend wiederholte sie „Cola“.
    Alle lachten schallend, selbst das Blassgesicht schmunzelte. Vidals Brüder und Schwestern waren alle genauso nett wie er. Obwohl alle bald satt waren, zog sich das Essen noch lange hin, da man sich gegenseitig Dinge zeigte und sie in der jeweiligen Sprache benannte. Plötzlich bemerkte sie, wie das Blassgesicht Celia zunickte, worauf diese zu ihr kam. Sie deutete auf ihre verbundenen Beine und wies dann auf ihre Unterkunft. Bedauernd folgte sie Celia. Nun bemerkte sie, dass ihr Zuhause genau dieselbe eckige Form und Größe wie die anderen Häuser hatte.
     
    Sobald Cholaläl verschwunden war, bestellte Sutin alle in den Konferenzcontainer, so hatten sie diesen Blechkasten wegen seines langen Tisches und des vorhandenen technischen Equipments getauft. Wenig später saß jeder auf einem weißen Plastikstuhl und Sutin eröffnete die Zusammenkunft.
    „Zunächst muss ich Ihnen mitteilen, dass der Huey aufgrund technischer Probleme ausfällt. Deshalb werden alle weiteren Luftoperationen mit einem Chinook durchgeführt. Da aber die weiteren Aufgaben in dieser Größe sowieso nur mit einem Transporthubschrauber  zu bewältigen wären, verzögern sich durch den Ausfall des Hueys unsere Operationen nicht.“
    Ein Hustenanfall unterbrach Sutin kurz, dann fuhr er fort: „Leider haben mir die Piloten von einem Problem berichtet, das mir persönlich Sorgen bereitet. Unser Kugelkopf war

Weitere Kostenlose Bücher