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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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sind alle mit menschlichem Blut in Berührung gekommen.“
    Tori sprang erregt auf: „Genau, das ist es! Blut lockt wie eine Pheromonfalle die unbekannten Killer an. Alles in dieser verdammten Pyramide dreht sich immer um Blut. Akälajaw und sein schimmliger Untermieter können ohne blutige Opfergaben nicht existieren, das Huhn fiel neben einem blutverschmierten Schädel um und aus Jacksons tiefen Wunden ergoss sich ein blutiger Schauer auf die nähere Umgebung. Anschließend fraß der Schimmelpilz das blutige Indiz und nistete sich auf Jacksons Leiche ein.“
    Jeff hielt es nicht mehr aus: „Aber, was verdammt noch mal geistert da unten herum, wonach  müssen wir denn eigentlich suchen?“
    Cara räusperte sich leise, bevor er anfing zu erzählen: „Das klingt jetzt sicherlich ein wenig überspannt, aber seit ich das erste Mal vor diesem Schacht stand, kommt mir immer wieder eine Stelle des Poopol Wuuj in den Sinn. Sie berichtet vom Abstieg der göttlichen Zwillinge Junajpu und Xbalanq‘e in die Unterwelt Xibalba. Ich weiß nun aber nicht, ob ich dies hier weiter ausführen sollte?“
    Er blickte kurz auf, und als ihn alle erwartungsvoll ansahen, begann er mit seiner Erzählung: „Also, nach  diesem Kapitel des Poopol Wuuj schickten die göttlichen Zwillinge zunächst einen Kundschafter, ein Tier, das als San bezeichnet wurde, in die Unterwelt. In modernen Übersetzungen deutete man dieses Tier als Stechmücke. Für unsere spezielle Situation möchte ich aber bei der Bezeichnung San bleiben. Also, San sollte die Dämonen der Unterwelt beißen - was es auch tat. Der jeweils Gebissene schrie vor Schmerz laut auf und der Nachbar sprach ihn namentlich an, was ihm denn fehle. Auf diese Art erfuhren die Zwillinge die Namen ihrer Widersacher und erhielten laut der Legende eine gewisse Kontrolle über den jeweiligen Dämon. Ich glaube, dass in den Namen dieser Dämonen ein Hinweis auf unseren Killer versteckt ist. Dürfte ich  sie hier  einmal zitieren?“ Fragend sah er in die Runde, die ihm nickend ein Ja signalisierte.
    „Also, da wären zunächst Eins-Tod, Sieben-Tod, Grindkratzer und Stirntrageband. Dann folgen die Dämonen des Eiters und der Gelbsucht. Jetzt wird es ein wenig anatomisch mit den Herren Knochenzepter und Schädelzepter und ganz am Ende folgte die blutige Fraktion mit Blutsammler, Blutfalke, Blutklaue und Blutzahn – ich hoffe, dass ich keinen vergessen habe.“
    Erwartungsvoll schaute er in die Runde.
    Tori meldete sich zuerst: „Vidal, ich kann mich nur deiner Meinung anschließen – irgendwo in dieser Geschichte ist ein Hinweis auf unseren Killer versteckt. Es ist zwar nur so ein Gefühl und eigentlich beschämend für eine Wissenschaftlerin, aber wir sind ganz nah dran.“
    Jeff kicherte ein wenig dümmlich über seinen Vorschlag und meinte: „Wie wäre es denn, wenn wir ein paar Angeln nach dem blutgierigen Unbekannten auswerfen?“
    Alle starrten Jeff verwundert an, selbst Gregori erwachte aus seiner Lethargie und meinte: „Zum Angeln braucht man einen Köder, doch dafür muss man aber erst einmal wissen, was für einen Fisch man angeln will.“
    „Quatsch“, konterte Jeff: „Unser Grottenolm ist geil auf Menschenblut, und genau damit locken wir ihn an.“
    „Hat was, Jeff“, kam es von Tori. „Hört sich zwar primitiv an, aber gerade die simpelsten Apparaturen haben schon die größten Entdeckungen ermöglicht.“
    Schnell hakte Cara nach: „Sag mal Jeff, wie stellst du dir dein Angelabenteuer konkret vor?“
    „Ganz einfach Vidal, wir fahren runter und setzen ein paar blutverschmierte Hühner aus, die selbstverständlich an unserer Leine hängen, und sobald die ersten Flattermänner aus ihren Latschen kippen, ziehen wir unsere Angel, ähm Bühne, wieder hoch und sacken unseren Fang ein.“
    „Jeff, das ist einfach, aber genial“, musste Cara neidlos anerkennen. „Aber Jeff, wo bekommen wir so viel Blut, und vor allem menschliches Blut, her?“
    „Von meinen Leuten“, erwiderte Gregori lautstark. „Es wird meinen Männern eine Ehre sein, sich auf diese Weise bei der Jagd auf den Killer einbringen zu dürfen.“
    Und während Gregori sein Angebot erläuterte, wusste Cara, dass er nun auch Akälajaw retten konnte.
    „Danke Gregori, wir wissen diesen Vorschlag zu schätzen und bedanken uns schon im Voraus bei Ihren Leuten. Trotzdem möchte ich noch darum bitten, das Angebot auf Akälajaw zu erweitern.“ Fragend schaute Gregori ihn an. „Was meinen Sie damit

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