Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
Vom Netzwerk:
Leiche zurück und sahen in das dunkle Loch vor ihnen. Irgendetwas lauerte da unten auf Blut. Aber wenn dieses blutsaugende Etwas Jackson ausgesaugt hatte, wieso war dann sein Leichnam so unförmig angeschwollen? Die Japanerin zuckte hilflos mit den Schultern. Sie wandte sich an Gregori und erklärte ihm, dass sie als Biologin mit dieser Materie überfordert sei und man Jacksons Leiche einem erfahrenen Pathologen übergeben solle.
    Am Abend schwebte der Huey wieder ein. Er landete auf einem freien Platz vor der Pyramide. Gregori hatte vorher Sutin über die Ereignisse informiert und die Anweisung erhalten, die goldenen Fundstücke und Jacksons Leiche in den H elikopter zu laden. In einer notdürftig verschnürten Plane trat Manuel Jackson, genannt Black Mamba, seine letzte Reise an.

18. Xibalbas Dämonen
     
    Siedlung, Yäx Tyuñ Tal
    Mittwoch, 24. Oktober 2012
     
    Der Huey war vor knapp einer Stunde davongeflogen und Cara knabberte gerade an einer knusprigen Hühnerkeule, als Gregori die Tür aufriss. Chola sprang erschreckt auf und wollte fortlaufen, aber Gregori hielt sie zurück und entschuldigte sich für die Störung. Er bat Cara höflich, aber bestimmt, ihm zum Konferenzcontainer zu folgen.
    Drinnen warteten schon Tori und Jeff. Ohne Umschweife schob er sie in den Funkraum. Kurz darauf plärrte aus dem Funkgerät Sutins erregte Stimme: „Señor Cara, ich erhielt gerade die Nachricht, dass der Huey abgestürzt ist. Damit sind innerhalb kürzester Zeit zwei Maschinen verunglückt – das kann kein Zufall sein. Sie waren doch Zeuge des ersten Absturzes, in diesem Helikopter kam leider auch meine Schwester Lara ums Leben – was haben Sie gesehen? Hat es vielleicht unmittelbar davor eine Explosion gegeben?“
    In Cara arbeitete es, währen d er seine Antwort formulierte. Auch Sutin hatte nun seine Maske fallen lassen, indem er den Tod seiner Schwester Lara bestätigte und nicht mehr an der Legende Celia festhielt.
    Vorsichtig antwortete er: „Nein, Señor Sutin, der Chinook überflog geradlinig und in großer Höhe den Bergkamm, als er sich plötzlich vornüber neigte und wie ein Kamikazeflieger, ein anderer Vergleich fällt mir nicht ein, nach unten schoss. Kurz darauf gab es eine Explosion und eine Feuersäule stieg zum Himmel.“
    „In Ordnung, Señor Cara.“ Sofort wandte sich Sutin an Tori. „Tori, ich nehme an, Sie haben von unseren Erfolgen bei der Aids-Behandlung gehört. Leider ist vor Kurzem ein geheilter Patient unter mysteriösen Symptomen verstorben. Wir stehen vor einem Rätsel. Vor allem ängstigen sich nun weitere Patienten, die mit der gleichen Substanz behandelt wurden.“
    Cara begriff sofort, dass Sutin selbst Angst hatte – also musste der Russe nun erneut um sein Leben fürchten.
    „Señor Sutin, entschuldigen Sie bitte meine Unterbrechung, aber ich bin Biologin, keine Medizinerin, ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte“, unterbrach ihn die Japanerin.
    „Doch Tori. Wir vermuten, dass sich in dem verarbeiteten Material Verunreinigungen in Form von unbekannten Viren oder Bakterien befanden, die nach einer gewissen Inkubationszeit zu diesem tödlichen Krankheitsverlauf geführt haben.“
    „Señor Sutin, auch wenn ich auf diesen Gebieten Kenntnisse besitze, verwundert es mich, dass ich hier als Einzelkämpfer angesprochen werde. Sie müssten doch vor Ort über einen entsprechenden Mitarbeiterstab und das nötigte Equipment verfügen, um diese Untersuchungen durchführen zu können.“
    Sutin hüstelte verlegen und erläuterte stockend: „Sicher Tori, es gibt nur ein Problem, wir haben das bisher geborgene Leichenmaterial vollständig verarbeitet, beziehungsweise davon Kulturen in Fermentern angelegt. Diese hat man auch erfolglos auf unbekannte Erreger, einschließlich Prionen untersucht.“
    In Cara arbeitete es. Von Prionen hatte er schon einmal etwas im Zusammenhang mit BSE gehört. Ein böser Verdacht stieg in ihm auf. Hatten Sutins Männer unbemerkt einen todbringenden Dämon, eine tödliche Seuche aus dem Totenreich Xibalba nach oben gefördert? Entsetzt erinnerte er sich an das eigenartige Verhalten des Huhnes, als es an dem Schädel herumgepickt hatte und dann wie tot umfiel. Irgendetwas hatte das Tier für eine gewisse Zeit in einen todesähnlichen Zustand versetzt und,  so erkannte er jetzt mit Schrecken, etwas Ähnliches musste sich an Bord der Helikopter kurz vor dem Absturz abgespielt haben. Die Piloten hatten sich, wahrscheinlich ähnlich einem Autofahrer,

Weitere Kostenlose Bücher