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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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unterhielten sich angeregt, selbst Gregori, der alte Brummbär, plauderte locker. Es tat allen einfach gut, einmal abzuschalten,  Leib und Seele zu verwöhnen.
    Als Gregori plötzlich aufstand und verschwand, gab es noch einmal einen Moment der Anspannung,  doch als er kurz darauf zurückkam und lächelnd eine Flasche schwenkte, in der eine braune Flüssigkeit ölig schwappte, wich die Anspannung einem Lächeln. Laut pries Gregori den armenischen Cognac Ararat als den besten Weinbrand der Welt an und füllte die Wassergläser bis zum Rand. Dann erhob Gregori sein Glas und witzelte: „Eine alte russische Weisheit besagt, Trinken ohne Trinkspruch ist Trunksucht. Und so trinke ich jetzt auf euren Sarg, der aus dem Holz einer hundertjährigen Eiche gefertigt wird, die wir nachher pflanzen - Na sdarowje.“ Blitzschnell verschwand der Ararat in Gregoris Rachen.
    Während Jeff es ihm gleichtat, nippten Tori und Cara zunächst an dem leicht nach Haselnuss riechenden Getränk, bevor sie tapfer folgten.
    „Ich hoffe, dass meine asiatischen Gene mir diesen Abusus verzeihen“, lästerte Tori über sich selbst. Gregori wollte die nächste Temporunde einläuten, aber die anderen lehnten dankend ab. Darauf feixte der Russe verschlagen und bot scheinheilig die feuchtfröhliche Verbrüderung an. Und so beugten sie sich seiner hochprozentigen Erpressung und es klirrte erneut. Da die Anwesenden Gregoris Tempo nicht mehr folgen konnten oder wollten, verbrüderte sich der Russe im Laufe des Abends immer wieder mit sich selbst.
    Cara spürte, wie der Alkohol zu wirken begann, und er genoss dieses entspannende Gefühl. Sie waren gescheitert mit ihrer Jagd auf einen unsichtbaren Killer, den es vielleicht doch nicht gab. Die Abstürze der beiden Maschinen und der Tod von J ackson konnten auch auf natürlichen Ursachen oder Zufällen beruhen.
    Bei den Hubschraubern reichte schon ein technischer Defekt, Jacksons Tod konnte die Folge von Sauerstoffmangel und eingeatmeten Ammoniakgasen sein. Dass sein Leichnam so schnell mit Schimmel überwuchert wurde, war zwar ungewöhnlich, aber vielleicht auch erklärbar. Nur diese seltsamen Schwellungen waren und blieben ein Rätsel. Ein Gerichtsmediziner dagegen könnte sicherlich auch dafür wissenschaftliche Erklärungen liefern.
    Lautstark unterbrach Tori seine Grübeleien. „Sag mal Vidal, was hältst du von Jeffs Behauptung, dass unser Killer wirklich ein böser Dämon ist, den Akälajaw auf uns gehetzt hat?“
    Cara überlegte eine Weile, dann erzählte er zum ersten M al von Cholas seltsamer Offenbarung, wobei er die Stelle mit der tödlichen Prophezeiung verschwieg. Er verglich die blutigen Tropfen aus Cholas Traum mit dem roten Etwas, das er in der Augenhöhle des Schädels gesehen hatte.
    „Ich weiß nicht, wo unser Fehler liegt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass auf dem Grund des Schachtes zwischen all diesen mumifizierten Körpern irgendetwas auf Blut lauert.“
    Jeff und Tori schwiegen verblüfft, während der angeheiterte Gregori eine Stelle aus einem deutschen Märchen rezitierte: „Ich bin so satt, ich mag kein Blatt – mäh …“
    „Genau das könnte es sein – unser Killer ist einfach satt, satt von Jacksons Blut“, kam es von Jeff.
    „Oder er ist gar nicht mehr da“, kam es jetzt von Tori. „Ich denke dabei an Jacksons aufgeblähten Leib und dass ich mit der Annahme, dass Fäulnisgase für diese unnatürliche Leibesfülle verantwortlich waren, völlig falsch gelegen habe. Vielleicht ist auch irgendetwas in seinen Körper gekrochen oder hat darin seine Brut platziert.“
    „Du meinst, irgendein Parasit hat Jacksons Leiche als Wirt für seinen Nachwuchs benutzt?“ Cara rieb sich das Kinn und grübelte: „Und wir haben ihn wie ein trojanisches Pferd nach oben geholt und ausgeflogen. Dann können wir nur noch beten, dass Jacksons Körper samt seinen Untermietern nach dem Absturz in Flammen aufgegangen ist.“
    „Egal wie“, sinnierte Tori, „mir kommt da eine Idee, die uns vielleicht doch noch auf die Spur dieser Killer führt - ich gehe nämlich davon aus, dass wir es mit mehreren und ziemlich winzigen Tätern zu tun haben. Also einmal angenommen, diese Monster nisteten in den obersten Leichen und Jacksons blutiger Unfall hat sie aus ihrem Versteck gelockt, könnte dann allen Killern die Flucht aus dem Schacht gelungen sein?“
    Tori blickte kurz in die schweigende Runde und setzte fort: „Oder haben es einige nicht geschafft und sind noch vor Ort?“
    „Sie

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