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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Jungenhaft-Fiebriges an sich, das durchaus anziehend wirkte; doch ging es einher mit einer gewissen Berechnung und einem Mangel an… Tiefe? Seele? Sie war sich nicht sicher.

    Sie hatte darauf bestanden, daß er sie nach Shannonmouth begleitete, weil Sinead Shongili, Seans Schwester, und Aisling Senungatuk, die Schwester von Clodagh, immer noch dort waren und Marmion Gelegenheit haben wollte, mit ihnen zu plaudern und nebenbei eine weitere der kleinen Siedlungen zu besuchen. Sie hegte zwar den Verdacht, daß sie alle miteinander recht ähnlich waren, doch setzte ein ausführlicher Bericht nun einmal ein paar Vergleichswerte voraus.
    Eine Landschaft, die ihren Namen noch verdiente, hatte wirklich etwas für sich: frisch duftend und von sanftem Chartreusegrün – die Erwiderung der Bäume und Sträucher auf den vorgezogenen Frühling.
    Der Weg nach Shannonmouth war nicht einmal sonderlich verschlammt. Allerdings hätte die Bezeichnung ›Trampelpfad‹ ihn wohl besser beschrieben.
    »Warum gibt es denn keine richtigen Verbindungsstraßen zwischen den Gemeinden, Torkel?« fragte sie, während ihr Lockenfell sich behutsam seinen Weg bahnte.
    Torkel musterte Marmion mit einem gewissen Erstaunen, doch das Lächeln, das darauf folgte, bereitete ihr Unbehagen. »Ganz genau, Marmion, ganz genau. Ich meine auch, daß wir die Einheimischen um etwas betrogen haben, indem wir sie praktisch völlig isoliert hielten.«
    Und er lächelte weiter, bis die Häuser von Shannonmouth an jener Stelle erschienen, wo der Trampelpfad breit genug wurde, um sich
    ›Weg‹ zu schimpfen, so verschlammt und aufgewühlt er auch war, mit grobgezimmerten Gehsteigen aus Brettern und Trittsteinen, die die Häuser miteinander verbanden und von einer Seite zur anderen führten.
    Sie hörten das Gebell der Hunde, lange bevor sie Menschen zu Gesicht bekamen, wenn auch hier und dort ein paar Lockenfelle grasten. Marmion war sich sicher, das Aufblitzen von ein oder zwei orangefarbenen Schwänzen erblickt zu haben, die gerade im Unterholz verschwanden. Sie mußte einen von Matthews Jungen – die waren ja regelrecht in Kurven, Tabellen und Berichte verliebt – dazu bewegen, einmal die Katzenpopulation auf diesem Planeten zu zählen, sofern die Katzen nur lange genug an einem Ort blieben, um ihre orangefarbenen Nasen zählen zu lassen. Und die Hunde. Und die Lockenfelle.
    Da das tierische ›Frühwarnsystem‹ hervorragend funktionierte, war bereits der größte Teil der Bevölkerung vor die Türen getreten, als sie endlich eintrafen. Marmion war entzückt, doch Torkel wirkte alles andere als erfreut, vor allem, als er Sinead Shongili erblickte, die mit fest in den Boden gestemmten Füßen das Begrüßungskomitee anführte, wobei sie mit ihrer Körpermasse ein Stück von Aisling Senungatuk versteckte.
    »Släinte, Sie alle. Ich hoffe, unser Besuch macht Ihnen nichts aus«, sagte Marmion, wobei sie erst Senead und Aisling anlächelte, um dieses Lächeln schließlich auf den gesamten Einwohnerkreis auszudehnen. »Aber Shannonmouth liegt nun mal so nahe, und Clodagh meinte, Sie hätten nichts dagegen, wenn ich mal vorbeikäme.
    Torkel war so freundlich, mir den Weg zu zeigen, obwohl ich inzwischen glaube, daß ich auch allein hergefunden hätte. Die Katzen, Sie wissen. Die hätten nicht zugelassen, daß ich mich verirre. Und Locki hier auch nicht.« Liebevoll tätschelte sie den Hals des Ponys.
    Locki stellte beim Klang ihrer Stimme die Ohren mal vor und zurück, richtete sie dann aber wieder auf Sinead.
    Sineads Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Släinte, Marmion. Sie werden erwartet und sind willkommen.« Torkel gewährte sie nur ein knappes Nicken. »Steigen Sie ab, dann wird Robbiell für Ihre Lockenfelle sorgen.« Sie bedeutete einem schlaksigen Jugendlichen, vorzutreten.
    Als Marmion und Torkel abgesessen waren und auf dem Gehsteig standen, legte Sinead eine Hand auf Marmions Schulter.
    »Das ist Marmion de Revers Algemeine, über die wir schon gesprochen haben. Und Hauptmann Fiske kennt ihr ja alle«, sagte sie, worauf gemurmelte Släintes und zögerndes Lächeln die Runde machten. »Kommen Sie.« Mit diesen Worten machte Sinead auf dem Absatz kehrt und ging ihnen voran.
    Torkel brummte halblaut irgend etwas über primitive Manieren und wandte den Blick geziert von Aislings schwankendem Hintern ab. Die Dorfbewohner schlossen sich den Gästen an.

    »Haben alle Pflanzen die Reise überlebt?« erkundigte sich Marmion.
    »O ja, das haben sie«,

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