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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Luftwaffenoffizier.
    Der Militärpolizist am Tor musterte Satoks Felle und Lederkleidung, sein langes Haar, seine Schamanenfedern und den Katzenschädel und schüttelte den Kopf, während er Satok mit einer entschlossenen, ausladenden Geste seines Unterarms und Zeigefingers bedeutete, daß er dorthin zurückkehren solle, woher er gekommen war.
    »Kein Zutritt für Unbefugte, mein Herr. Befehl von Hauptmann Fiske.«
    Der dienstgeile kleine Penner erwies sich als viel größere Hilfe, als er eigentlich sein wollte. »Ja, aber genau den will ich sprechen.
    Hauptmann Fiske. Sagen Sie ihm, daß der Gefreite James Satok hier ist, um mit ihm über seine Bergbauaktivitäten zu reden.« Zum Teufel auch! Schließlich war er tatsächlich mal Gefreiter im Korps gewesen.
    »Sind Sie nicht ein bißchen zu alt für einen Gefreiten?« fragte der Junge und machte sich nicht mehr die Mühe, ein ›mein Herr‹
    anzuhängen. »Und außerdem würde ich sagen, daß Ihre Uniform doch erheblich zu wünschen übrig läßt.«
    »Würdest du das tatsächlich sagen, mein Junge? Wirklich?« Satok beugte sich vertraulich vor, den Arm gelassen gegen das Fenster des Wachhauses gelehnt. »Na ja, das mag ja sogar alles stimmen. Aber ich war tatsächlich Gefreiter. Du könntest auch bald einer werden, wenn du ein kluges Kind bist und mir nicht in die Quere kommst. Ich habe eine Ladung Erze von genau jener Sorte dabei, wie die Firma sie gerade sucht, und ich kann deinem Hauptmann Fiske verraten, wo die Firma noch mehr davon bekommt.«
    »Ganz bestimmt!« erwiderte der Junge höhnisch.
    »He, wenn du mir nicht glaubst, dann komm doch mit und schau es dir an.«
    »Ich darf meinen Posten nicht verlassen. Falls Sie tatsächlich jemals im Korps gewesen sein sollten, müßten Sie das eigentlich wissen.«
    »Mein Sohn, ich war lange genug im Korps, um zu wissen, daß man sich mindestens genauso tief in die Scheiße reiten kann, wenn man sich allzu streng an die Vorschriften hält, als wenn man es nicht tut.
    Das Erz befindet sich in meinem Fahrzeug, direkt dort hinten vor der Baumreihe. Du kannst das blöde Tor von dort aus die ganze Zeit im Auge behalten. Komm einfach nur mit und sieh nach. Dann wirst du schon begreifen, warum du Fiske Meldung machen mußt, daß ich hier bin. Hör mal, ich könnte dich vielleicht sogar beteiligen…«
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, öffnete der Posten das Tor und folgte ihm zum Shuttle.
    »So, das Erz ist da hinten«, sagte Satok und deutete zum Frachtraum hinüber. Kaum hatte der Posten sich umgedreht, als Satok ihm auch schon mit einem dicken Klumpen Erz eins überbriet, den er eigens zu einem solchen Zweck beiseite gelegt hatte. Dann zog er ihm die Uniform aus und legte sie selbst an. Er nahm ihm auch Dienstmarke und Waffe ab, denn beides könnte noch mal nützlich sein. Während des Vorfalls sagte Luka kein Wort. Sobald Satok die Uniform und die Waffe mit sich genommen hatte, rüttelte er den Jungen wach.
    »So, du Arschwisch. Wo finde ich diesen Hauptmann Fiske?«
    In seiner Thermounterwäsche sah der Junge ungefähr sechzehn Jahre alt aus, und er schien ein wenig zu schielen. »Er ist nicht auf der Basis«, antwortete er.
    Satok richtete die Waffe auf den Jungen. »Ich bin die Spielchen leid, du Penner. Du wirst mir jetzt in allen Einzelheiten und ganz ausführlich antworten. Also, wo ist Fiske, und wo kann ich ihn sprechen?«
    »Aber er ist doch gar nicht hier! Er ist nach Shannonmouth gegangen, um dort die Sonderermittler der Firma zu treffen.
    Wahrscheinlich sind sie im Versammlungshaus des Dorfes!«
    »Warst mir ja eine große Hilfe«, meinte Satok. Um ein Haar hätte er den Jungen weggepustet; dann aber überlegte er sich, daß ein Mord wahrscheinlich nicht gerade den besten Einstieg in ein neues Leben darstellte, wenn er tatsächlich darauf hoffte, sich mit seinem Ausverkauf eine bürgerliche Existenz zu schaffen. Also schlug er ihn mit einem anderen Stück Erz, sanft, aber an der physiologisch richtigen Stelle, um eine lange Bewußtlosigkeit zu garantieren. Dann ließ er ihn im Wald liegen.

    Torkel Fiske umschwänzelte Marmion de Revers Algemeine und versuchte es bei ihr mit der kompletten Herzensbrecherbehandlung, was sie sehr erheiterte, obwohl sie es geschickt verbarg. Wenn Fiske auch große Ähnlichkeit mit Whit in diesem Alter hatte und an sich ein recht charmanter Junge war, gelangte Marmion doch zu dem Schluß, daß es ihm ganz eindeutig an der Finesse seines Vaters fehlte. Er hatte etwas

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