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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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das zerlumpte Mädchen in die Deckung der Bäume rannte. Ihr Schluchzen hing ihr nach wie das Stöhnen einer verlorenen Seele. An einer Seite ihres Körpers ragte ein Schwanz hervor. Doch am Boden lagen keine Kadaver der orangefarbenen Katzen – und das überraschte Torkel ebensosehr wie Satok.
    »Mist! Ich muß irgend was getroffen haben!« schrie Satok, während er den Blick umherschweifen ließ. Dann sprang er hinaus und zu Boden, um unter den abgeschrägten Bug des Shuttles zu spähen.
    »Lassen Sie die Viecher doch, Satok. Die sind unwichtig.«
    »Ach ja?« fauchte Satok. Seine Fassungslosigkeit war für Torkel die Chance, die Situation an sich zu reißen.
    »Ja! Ich will mehr von diesem Zeug sehen«, sagte er zu Satok.
    »Und ich will es so schnell sehen, wie Sie mich zu diesen Erzadern bringen können, von denen Sie so schwärmen. Aber vorher muß ich noch einmal kurz ins Dorf…« Und insgeheim verfluchte Torkel diese Notwendigkeit. Er schätzte Satok als unzuverlässigen Opportunisten ein. Doch wenn er schon gekommen war, um mit Torkel Fiske zu sprechen, mußte er auch wissen, daß Torkel unter allen Offizieren am Raumhafen derjenige war, mit dem sich am besten reden ließ.
    »Ja, ja, mag schon sein. Aber sind wir nun im Geschäft oder nicht?«
    Die Augen des Mannes funkelten vor habgieriger Vorfreude.
    Torkel setzte eine unbekümmerte Miene auf. »Das hängt davon ab, wie zugänglich dieses Erz ist.«
    »Viel zugänglicher, als Sie sich erträumen mögen, liebster Hauptmann«, erwiderte Satok mit jenem öligen Lächeln, das Torkel ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte.
    »Sollte dem so sein, können Sie davon ausgehen, daß die Intergal sich dankbar erweisen wird.«
    »So wie immer?« Die höhnische Miene war zurückgekehrt, als Satok sich in den Ausstiegsrahmen lehnte.
    »Warum begleiten Sie mich nicht ins Dorf?« fragte Torkel und fügte, als er in Satoks Augen das Mißtrauen aufblitzen sah, hastig hinzu: »Es gibt hier mehr als genug Wald, um sich vor neugierigen Augen zu verstecken, während ich meinen Abschied nehme… Und außerdem kann uns hier draußen niemand belauschen.« Er deutete auf die Lichtung und den Wald, aus dem beim Eintreffen des Shuttles selbst die Kleintiere geflohen waren.
    Satok betätigte den Schalter neben der Shuttleluke und bedeutete Torkel mit ironischer Geste, voranzugehen.
    Während ihres Marschs erwähnte Satok, daß die Erzproben an sechzehn verschiedenen Orten entnommen worden waren. Er behauptete, daß alle Vorkommen außerordentlich reich seien und vor allem so leicht zugänglich, daß die Firma sie immer wieder übersehen hatte. Ausführlicher wollte der Mann sich nicht dazu äußern, aber der Frachtraum voller Erze war schließlich Beweis genug. Torkel war entzückt und wütend zugleich. Wenn die Vorkommen schon die ganze Zeit vorhanden gewesen waren, noch dazu leicht zugänglich, wieso hatten dann die besten geologischen Mannschaften der Intergal ausgerechnet dort versagt, wo dieses armselige Stück Mensch Erfolg gezeitigt hatte?
    Er ließ Satok am Dorfrand zurück und ging weiter, wobei er seinen Versuch wieder aufnahm, sich den Matsch beim Gehen von der Kleidung zu bürsten. Diesmal nahm Torkel die Gehsteige. Sie waren erstaunlich menschenleer, und er nahm den Umweg, der um Aigurs Haus führte. Die verdammten Katzen waren wieder da, fiel ihm auf.
    Gut, daß er Satok abseits des Dorfes und dieser für ihn so verlockenden Katzenversammlung zurückgelassen hatte, sonst hätte ihn sein Haß auf die Tiere blind für jede Vernunft gemacht.
    Torkel bemerkte einen Schlammkratzer auf der ersten Hausstufe und bearbeitete pflichtbewußt seine Schuhe damit. Er vernahm Umherhuschen im Haus und meinte außerdem, weiter oben ein leises Zischen zu hören. Zu spät. Er klopfte an die Tür: Höflichkeit wurde immer geschätzt.
    Doch als die Tür sich öffnete, ließen die steinernen Blicke, mit denen man ihn begrüßte, Zweifel daran aufkommen.
    »Es tut mir außerordentlich leid, Marmion, aber es ist eine Notlage eingetreten, und der Shuttle ist gekommen, um mich abzuholen«, verkündete er mit entwaffnendem Lächeln. »Es mißhagt mir sehr, Sie einfach hier im Stich zu lassen.« Er wandte sich an Aisling, und erst jetzt fiel ihm auf, daß Marmion und die große Frau die einzigen im Zimmer waren.
    »Ach, du liebe Güte«, antwortete Marmion. »Ich hatte eigentlich gehofft, etwas länger…«
    »Ich wüßte keinen Grund, weshalb Sie nicht bleiben sollten, werte Dame«,

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