McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
erwiderte Torkel und lächelte Aisling an. »Wäre es vielleicht möglich, daß Sinead Madame Algemeine zum Raumhafen zurückbringt, oder würde das die ganze Planung durcheinanderwerfen?«
»Ach, das ist aber bedauerlich, daß Sie so in Eile sind. Dabei ist Sinead nicht da, um sie zu fragen. Ich kann nicht für sie sprechen, und ich selbst bin im Freien ein völlig hoffnungsloser Fall«, erwiderte Aisling wortreich und fuhr sich mit den Fingern durch das Tuch ihres voluminösen Kleides. »Sie wird nicht lange wegbleiben, und Sie haben ja Ihren Kaffee noch gar nicht ausgetrunken. Kommen Sie, ich werde ihn noch einmal kurz aufwärmen.« Sie hatte die Tasse schon in der Hand und hob gerade den Kesseldeckel, um nach dem Wasser zu sehen. »Ach ja, dann schmeckt er doch gleich viel besser…«
»Wirklich…« Torkel hob die Hand und versuchte, dem höflichen Bemühen Einhalt zu gebieten. »Ich muß wirklich sofort zum Shuttle zurückkehren und…«
»Du liebe Güte, Torkel, sind Sie etwa in den Schlamm gefallen?«
fragte Marmion. »Aisling, gibt es hier irgendwo eine Bürste?« Sie hatte sich ein Küchentuch geschnappt und kam auf ihn zu. »Möglichst eine steife, damit wir den Rest von dem Zeug abkriegen. So wollen Sie doch wohl nicht auf der Basis aufkreuzen?«
Torkel versuchte ihr zu versichern, daß er sich sofort nach seiner Rückkehr würde umziehen können, und außerdem sei ja alles schon trocken und gar kein Problem, doch das befriedigte Marmion de Revers Algemeine nicht. Torkel zügelte seine Gereiztheit und sah sich gezwungen, ihre Fürsorge über sich ergehen zu lassen. Er hoffte nur, daß es Satok sich nicht in den Kopf setzte, ausgerechnet jetzt zu verschwinden.
Es dauerte ziemlich lange, bis Marmion zufrieden war, und inzwischen war Sinead von ihrer Besorgung zurückgekehrt. Sie stimmte sofort zu, daß sie und Aisling nun wohl besser nach Kilcoole zurückkehren sollten, und gewiß könnten sie Marmion zum Raumhafen fuhren.
Als er schließlich gehen durfte, bebte Torkel förmlich vor Zorn und Frustration. Und wie um ihn absichtlich noch etwas aufzuhalten, fiel Marmion plötzlich ein, daß sie ihm noch unbedingt eine Nachricht mitgeben wollte, damit die anderen sich ihretwegen keine Sorgen machten. Es dauerte eine Weile, bis man Papier und einen Bleistiftstummel auf getrieben hatte, mit dem Aigur ihre Webmuster aufzeichnete, aber endlich entließ man Torkel, die Nachricht in seiner frischgebürsteten Jackentasche.
»Wo, zum Teufel, sind Sie denn geblieben?« wollte Satok wissen.
»Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, daß Sie den ganzen Tag brauchen, um zu mir zurückzukehren.« Sein haariges Gesicht nahm einen noch heimtückischeren Ausdruck an. »Sie haben da drin doch wohl nicht Ihr kleines Privatgeschäft mit der Firma über ein Privatfunkgerät abgewickelt, oder?«
»Nun werden Sie nicht dämlich«, brüllte Torkel und trat auf die Lichtung, dem Shuttle entgegen. Schweigend legten sie die etwa zwanzigminütige Strecke hinter sich, bis sie das Fahrzeug erreichten.
Torkel schlug gegen den Öffnungsschalter; dann schwang er sich ins Shuttle und setzte sich in den Passagiersitz, während Satok die Luke schloß und den Pilotensessel beanspruchte. Sie hoben ab und nahmen Kurs nach Norden.
In Aigurs Blockhaus blickte Marmion gerade traurig auf den schlaffen Leib der orangefarbenen Katze herab. Ihre Kehle war wie zugeschnürt; am liebsten wäre sie beim Anblick dieses schönen, intelligenten kleinen Tieres, das durch einen grausamen Angriff so schrecklich zugerichtet worden war, in Tränen ausgebrochen. Eine andere Katze leckte gerade die Streifschußwunde am Rückgrat der kleineren Kreatur. Marmion und Aisling hatten die Katze hinter dem abgedeckten Webrahmen vor Torkel versteckt, doch nun kümmerte sich die größere Katze um ihre kleinere Verwandte, während das Mädchen, das sie in Aigurs Haus gebracht hatte, aufgewühlt zuschaute.
»Können wir denn nicht mehr für das arme Ding tun?« fragte sie und rang die von Gesteinstaub bedeckten und von Schürfwunden blutenden Hände.
»Na, ja. Diese Katze kriegt die beste Behandlung, die sie bekommen kann. Wirklich, Luka«, teilte Sinead ihr mit. Auch Sineads Hände waren bedeckt von Staub, Kratzern und Schürfwunden. Sie hatte sie in den Tschen stecken lassen müssen, solange Torkel da war.
»Es ist gar nicht so leicht, eine von diesen Katzen umzubringen, und die andern sind alle unverletzt entkommen.«
»Aber die hier kommt doch durch,
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