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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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mag«, sagte Johnny; er war nicht sicher, ob er auch erwähnen sollte, weshalb er das für eine Möglichkeit hielt, während er im Geiste Citas Gesicht mit dem der hinter ihm sitzenden Bunny verglich.
    Er schüttelte den Kopf. Die Shongilis hatten allesamt einen recht ungewöhnlichen Körperbau, und wenn Opa Shongili nicht gerade ein paar Betten gewärmt haben sollte, die er seiner besitzergreifenden Frau lieber verschwiegen hatte, schien es Johnny nur eine logische Erklärung zu geben.
    Yana musterte die Karte und stieß einen leisen Triumphschrei aus, als sie die beiden relativen Punkte gefunden hatte. Dann erklärte sie mit besorgtem Stirnrunzeln: »Johnny, zwischen den beiden Kontinenten liegen zweitausend Meilen!«
    »Onkel Sean hat auch errechnet, daß es mindestens so viele sind«, sagte Bunny und löste ihren Sitzgurt, um Yana über die Schulter blicken zu können.
    »Anschnallen!« befahl Johnny mit einem derart barschen Gebrüll, daß es in der kleinen Kabine widerhallte und Nanook losfauchte. »Tut mir leid.«
    Yana reichte Bunny über die Schulter die Karte.
    »Bis zur Einsturzstelle in der Höhle hatten wir ungefähr einhundertfünfzig Meilen zurückgelegt…«, begann Bunny und verstummte wieder. »Das war nicht sehr weit… wenn man überlegt…« Ihre Stimme klang ein wenig gedämpft, als sie sich über Nanooks Kopf beugte. »Du hast doch gesagt, daß Onkel Sean am Leben ist, nicht wahr?«
    Nanook nieste und Bunny seufzte; sie war nicht völlig befriedigt.
    Sie flogen ein gutes Stück dahin, und in die Stille pfiff Diego kleine Liedpassagen vor sich hin und murmelte leise; wahrscheinlich arbeitete er an einem neuen Lied, Bunny blickte aus ihrer Sichtscheibe auf den endlosen Schnee hinunter, auf die schattigen Blau- und Grautöne, gelegentlich von Lavendel unterbrochen. Sie konnte die fernen, zerklüfteten Zähne stacheliger Aufwürfe ausmachen und fragte sich, welcher davon sich über das Tal der Tränen erheben mochte.
    Und dann, als sie gerade das ungefähre Gebiet des Tals der Tränen erreicht hatten, sahen sie das Leuchten eines riesigen Lagerfeuers, von dem die Funken hoch empor stoben. Bunny rief etwas Unverständliches, packte Johnny an der Schulter und zeigte nach unten; im selben Augenblick unternahm Nanook den plötzlichen Versuch, unter dem Sitz hervorzuschlüpfen. Laut befahl Johnny jedermann, den Sitz nicht zu verlassen und die Ruhe zu bewahren.
    Bunnys gekreischten Anweisungen folgend, hielt er den Hubschrauber gen Steuerbord. Unten konnten sie die drei Gestalten einen Hügel herabstolpern sehen, ja, eine davon rollte sogar den Hang hinunter und hinterließ ein Muster aus blutigen Kreisen im Schnee. Eine der Gestalten war kätzisch. Nanook stieß ein ohrenbetäubendes Geheul aus, ein Geräusch, wie Bunny es noch nie von einer Katze vernommen hatte.
    Verblüfft beobachtete sie, wie die Katze am Boden den Blick hob, ja, wie sie die Kieferlade aufsperrte, als wollte sie einen ähnlichen Schrei ausstoßen.
    »Alles anschnallen!« schrie Johnny. Doch seine Ermahnung war unnötig: Seine Passagiere spürten nur zu deutlich die Turbulenzen, gegen die er beim Versuch zur Landung anzukämpfen hatte.
    Im Tiefflug musterte er das gefährlich unebene Gelände, als Yana auf den blutenden, am Boden liegenden Mann zeigte und rief: »Das ist Sean da unten!«
    »Und La Pobrecita ist bei ihm«, erwiderte Johnny.
    »Trotzdem muß ich erst eine halbwegs flache Stelle finden, um den Vogel runterzuholen, ohne daß die Kufen brechen. Geduld!«
    Mit den drei Gestalten als Mittelpunkt, flog Johnny so lange Kreise, bis er eine brauchbare flache Stelle entdeckt hatte. Kaum war er gelandet, als Yana auch schon aus der Maschine stürzte, in einer Hand die medizinische Notausrüstung, in der anderen ein Bündel zusätzlicher Winterkleidung, Bunny und Nanook dicht auf den Fersen.
    Johnny wollte gerade folgen, als Diego ihn an der Schulter faßte und auf den Hügelkamm hinaufzeigte, wo soeben eine Schar von Menschen erschien und eine merkwürdige Sammlung von Waffen schwenkte.
    Johnny bedeutete Diego, daß LD-404 herunterznehmen, das über der Einstiegluke zum Frachtraum in seiner Halterung steckte, während er die Magazine seiner Handfeuerwaffe und des zweiten automatischen Gewehrs überprüfte, das er soeben unter seinem Sitz hervorzog. Dann folgten der Pilot und Diego den Frauen und dem Kater.
    Yana kniete neben Sean, hüllte ihn in die Winterkleidung und verarztete seine Wunde. Bunny half ihr dabei und suchte in dem

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