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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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allenfalls als eine Kuriosität. An manchen Orten fiel es sogar niemandem auf. In McGees Paß bemerkten Krisuk Connelly und seine Familie, die Satoks altes Haus unter Bewachung hielten, den seltsamen Zustrom von Tieren, und so schlichen sie sich zwischen den Lieferungen hinein, um nachzusehen, was die Tiere dort anstellten.
    Der Coobeerenstrauch gehörte zu den rätselhaftesten Erscheinungen auf dem Planeten. Die meisten Dinge auf Petaybee waren auf vielerlei Weise zu verwenden: zu medizinischen Zwecken, als Nahrung, als Unterkunft, zur Wärmegewinnung. Coobeeren hingegen hatte man sich noch nie nutzbar machen können. Aß man mehr als eine Handvoll davon, wirkten sie giftig; die Krankheit, zu deren Heilung der Planet die Beeren hervorgebracht haben mochte, mußte erst noch entdeckt werden. Die Dornen waren spitz und scharf, die Blätter klebrig, und die Blüten waren so klein und selten wie die Coobeere selbst. Hatten die Sträucher erst mal auf einen noch so winzigen Stück Erde Wurzeln geschlagen, waren sie praktisch nicht mehr auszurotten. Schlimmer noch: Sie wuchsen so schnell, daß man ihnen beim Wachsen zusehen konnte. Genau das tat Krisuk zwei Tage lang: beobachten, wie die Coobeeren sich ausbreiteten. Während die Vögel noch immer täglich Schößlinge herbeischafften, wuchsen in den ersten Pflanzungen bereits Büsche, die über Nacht hüfthoch wurden und ihre Wurzeln ausbreiteten, um das Feld zwischen dem Dorf und Satoks Haus zu bedecken, sich an den steinernen Außenwänden emporzuranken und die Vorbauten zu überwuchern.
    Als das geschah, rief Krisuk das ganze Dorf herbei, damit alle es sich anschauten. Der Mund seiner Mutter war eine verbitterte dünne Linie, und ihr ausgetrockneten Augen beobachteten die Invasion voller Verzweiflung. »Jetzt«, sagte sie, »jetzt bestraft Petaybee uns tatsächlich. Weil wir auf Satok gehört haben. Weil wir zugelassen haben, daß er den Planeten schädigt.«

    Matthew Luzon widerstand der Versuchung, sich die Nase zuzuhalten. Also wirklich! Was er nicht alles für die Firma im Namen der Menschheit tun mußte. Den Heulenden Hirten umgab ein gewisses Hautgout, um es freundlich auszudrücken. Selbst Braddock war versucht, die Einstiegsklappe des Hubschraubers zu öffnen, um dem Gestank zu entkommen, und er erschien mehr als bereit, seine letzte Mahlzeit über dem eisgesprenkelten Meer zu entsorgen.
    Wenigstens funktionierten die Kopfhörer in diesem Hubschrauber richtig, und so konnte Matthew sich damit beschäftigen, den Pilotenfunksprüchen und den Meldungen von der Raumbasis und der Mondstation zu lauschen.
    Als sie sich gerade wieder im Landeanflug auf Harrisons Fjord befanden, traf eine Nachricht von der Mondstation ein.
    »Hauptmann Torkel Fiske bittet sämtliche Ratsmitglieder, sich sofort mit ihm in Verbindung zu setzen. Er befaßt sich soeben mit den Aktivitäten des Shanachies von McGees Paß.«
    Mehr brauchte Matthew nicht zu wissen. McGees Paß lag auf der Strecke zwischen dem Raumhafen und Harrisons Fjord, und eine kleine Abwechslung wäre ihm in Anbetracht seiner derzeitigen Gesellschaft mehr als willkommen.
    »Fliegen Sie uns direkt nach McGees Paß, Pilot«, befahl er, und der Mann quittierte es mit dem aufgestellten Daumen und hielt sofort auf die Küste zu.

    Als sie den Paß anflogen, stellte Matthew fest, daß das Dorf an einem Hang erbaut war, entlang der Gebirgsläufer, die schließlich zum Paß selbst führten.
    »Verdammt noch mal!« Der Pilot fluchte, als er hinter dem Dorf ein dicht mit Schlingpflanzen überwuchertes Feld überflog, das sich vom Rand der Häuser bis zu einem Bauernhof erstreckte, der etwa eine halbe Meile entfernt war. »Was, zum Teufel, haben die bloß mit dem verdammten Hubschrauberlandeplatz gemacht?«
    »Bringen Sie die Maschine irgendwo runter, Mann!« befahl Matthew. »Die Pflanzen werden die Kufen schon abfedern.«
    Die Stimme des Piloten klang zweifelnd, als er erwiderte: »Na gut.
    Sie sind der Boß, Dr. Luzon.«
    Endlich mal jemand, der auch tut, was man von ihm verlangt, dachte Matthew erleichtert.
    Der Pilot landete und brach dabei mit der Maschine einen guten halben Meter in die Vegetation ein. Als er keine Anstalten machte, das Luftfahrzeug zu verlassen, riß Matthew ungeduldig die Klappe auf und sprang ins Freie – was er augenblicklich bereute.
    Seine Beine brannten plötzlich bis in die Leistengegend, und Tausende winziger Nadeln durchstachen seine Hose, die Stiefel und die Unterwäsche, um auch bei der

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