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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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winzigsten Bewegung an seinem Fleisch zu reißen.
    Im Grunde brauchte er sich nicht einmal zu bewegen: Der Wind der Hubschrauberrotoren peitschte die Pflanzen um ihn herum.
    Unwillkürlich stieß er einen Schrei aus. Braddock sprang herunter, um ihm zu helfen – und fing prompt ebenfalls zu schreien an.
    Der Heulende Hirte stand in der Öffnung, eine Hand erhoben. Er bewegte die Lippen und deutete mit der anderen Hand.
    »Was ist?« brachte Luzon mit Mühe hervor, als der Motor des Helikopters endlich erstarb.
    »Das Große Ungeheuer hat dich in seinem Griff!« rief der Heulende Hirte. »Hüte dich!«
    »Um Himmels willen, Mann, das ist kein großes Ungeheuer, nur irgendeine Art Schlingpflanze!« kreischte Matthew. »Helfen Sie uns!«

    Ein junger Mann, der auf einem Felsen hockte – gewissermaßen auf einer Insel in einem Meer aus brennenden Schlingpflanzen –, rief ihm zu: »Kann ich Ihnen helfen, mein Herr?«
    »Holen Sie uns hier raus!« verlangte Matthew.
    »Ah. Da ist Ihr Luftfahrzeug aber der sicherste Ort, mein Herr. Ich schlage vor, daß Sie es wieder besteigen, bevor es von den Schlingpflanzen überwuchert wird.«
    »Was? So schnell kann keine Pflanze wachsen!« versetzte Braddock, doch zweifelte er sofort an seinen eigenen Worten, als er erfolglos versuchte, die Schlingpflanzen zu entwirren, die sich um seine Beine gelegt hatten.
    »Das Große Ungeheuer ist raffiniert und heimtückisch, und es ist unersättlich in seiner Gier nach Seelen und Leibern tugendhafter Menschen!« verkündete der Heulende Hirte.
    »Ach, tatsächlich?« fauchte Matthew ihn an. Er wandte sich wieder dem Jungen zu. »Wenn ich in den Hubschrauber hätte zurückkehren wollen, wäre ich gar nicht erst gelandet, junger Mann. Bitte, helfen Sie uns aus diesem Unkraut heraus, und bringen Sie uns sofort zu Ihrem Shanachie und dem Hauptmann Fiske.«
    »Hauptmann Fiske? Nie gehört«, rief der Junge träge.
    Offenbar bereitete ihm die Lage der Fremden Vergnügen. »Und den Shanachie haben wir verjagt.«
    »Tatsächlich?« Matthew baute sich aufrecht zwischen den stechenden Schlinggewächsen auf und versuchte, diese Information zu verdauen.
    »Sie haben doch gehört, was er gesagt hat. Verschwinden wir von hier«, winselte Braddock.
    Doch sollte Matthew auch nur die leiseste Neigung ver spürt haben, Braddocks Wunsch zu entsprechen – die Worte des Jungen vertrieben sie ein für allemal. »Weshalb haben Sie das getan, mein Sohn?«
    »Er war ein böser Mann. Hat versucht, uns glauben zu machen, daß der Planet eine bestimmte Sache will, während er in Wirklichkeit eine ganz andere wollte.«

    »Darüber würde ich mich sehr gern mit Ihnen unterhalten, mein Sohn. Bitte, holen Sie uns hier heraus.« Trotz des Stechens gelang es Matthew, sich der Kraft seines nicht unbeträchtlichen Charmes zu bedienen.
    Der Junge zuckte die Schultern und verschwand. Matthew und Braddock drängten den Heulenden Hirten zurück und nahmen im Hubschrauber Platz, während eine Mannschaft von Dorfbewohnern mit Steinen und Brettern erschien, um ihnen einen Weg zu bauen.
    Matthew war ein wenig überrascht, daß die Leute keine Macheten oder Sicheln mitgebracht hatten, um das Unkraut niederzuhauen.
    Doch bevor er nach dem Grund fragen konnte, kam der Junge schon über die Straße gerannt und packte ihn am Arm.
    »Beeilen Sie sich, mein Herr, bevor die Cooschlingpflanzen die Gehwege überwuchern.«
    »Die Firma wird es dir lohnen, mein Sohn«, sagte der Heulende Hirte, drängte Matthew beiseite und sprintete mit der Behendigkeit einer Bergziege über die Steine. Die Geschwindigkeit, mit der er den improvisierten Weg nahm, und seine Leichtfüßigkeit beim Ausweichen der nach ihm greifenden Schlinggewächse ließen die Geistesgestörtheit des Mannes für Matthew in einem neuen Licht erscheinen.
    Matthew folgte ihm rasch, Braddock ein wenig zögerlicher. Der Pilot zog es vor, im Helikopter zu bleiben.
    Unter Führung des Jungen, der Heulende Hirte dicht auf seinen Fersen, dahinter Matthew, etwas langsamer gefolgt von Braddock, erreichten sie schließlich die nächststehende Hütte. Dort gesellten sich ein Mann und eine Frau mit einer Horde juchzender Kinder zu ihnen.
    Auch der Rest der Dorfbewohner strömte herbei.
    Der Heulende Hirte blieb stehen und baute sich lärmend neben Matthew auf. »Das ist möglicherweise ein frommer Ort, Bruder Luzon. Hier gibt es keinen von den orangefarbenen Dienern der Unterwelt, wie man sie in vielen heidnischen Dörfern sieht. Und ich habe

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