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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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auch nirgendwo das klaffende Maul des Ungeheuers erblickt, das von der Unwissenheit der Unerleuchteten gefüttert werden will.«

    »Das ist mal eine erfreuliche Nachricht«, sagte Matthew gespannt und wandte sich an ihren jugendlichen Führer. Er interessierte sich weitaus mehr für das, was die Dorfbewohner zu sagen hatten.
    »So, mein Junge, und jetzt müssen Sie mir mal etwas erklären, denn ich bin ein bißchen verwirrt. Ich sollte mich hier eigentlich mit Hauptmann Fiske und dem Shanachie dieses Dorfes treffen. Nun aber erzählen Sie mir, daß ihr den Shanachie verjagt habt. Ich bin fremd auf diesem Planeten, interessiere mich aber sehr für Ihre Gebräuche.
    Deshalb möchte ich die Frage stellen, ob man mich tatsächlich nach McGees Paß gebracht hat.«
    »O ja, mein Herr«, sagte die Frau des Hauses, zweifellos die Mutter des Jungen, und baute sich vor den anderen auf. »Und die beste Möglichkeit, es Ihnen zu erklären, besteht darin, Ihnen das Lied vorzusingen, das wir verfaßt haben.«
    Obwohl er bei der Aussicht, sich wieder eins dieser petaybeeanischen Lieder anhören zu müssen, innerlich aufstöhnte, verzog Matthew seine Gesichtszüge zu einem gewinnenden und interessiertem Lächeln.
    »Wir singen es gemeinsam«, erklärte der Mann, der offenbar der Gatte der Frau und der Vater des Jungen war. »Weil es uns allen widerfahren ist.«
    »Wir alle sind reingelegt worden, meint er«, warf der Junge ein.
    Ein kleines Mädchen sagte: »Alle außer Krisuk. Der hat sich nicht reinlegen lassen.«
    »Bitte, singen Sie«, sagte Matthew, wenn er das Lied schon unbedingt hören mußte, um zu erfahren, wovon die Leute überhaupt sprachen.
    »Fang du an, Krisuk«, sagte die Mutter.
    Der Junge stand stocksteif da, die Arme an die Seiten gelegt, keinen Fuß von Matthew entfernt, und begann in einem gespenstischen Singsang:
    Eines Tages stürzte das Dach der Welt ein.
    Es brachte unsere Freunde um, unsere Vettern.
    Es brachte den Erben seiner Weisheit um.

    Tagelang gruben wir, zu taub, um zu weinen.
    Unsere Welt war vernichtet.
    Die anderen Dorfbewohner stimmten ein, manche laut weinend, andere murmelnd, und rezitierten allesamt die unsinnigen Worte am Ende der Verse, als wären es Verwünschungen.
    Ein Fremder kam zu uns, um zu graben.
    Er kam zu uns, um zu lehren, wie er sagte.
    Das tat er auch.
    Stark war er.
    Er wußte, was zu tun war.
    Er wußte, wo zu graben war.
    Die Welt sprach noch zu ihm,
    Sagte er.
    Aiji!
    Er sagte, wenn wir ihm folgten,
    könnten wir die Welt zurückgewinnen.
    Er sagte, wenn meine Schwester ihm beiwohnte, wäre sie voll der Schöpfung.
    Sie ging mit ihm.
    Er sagte, wenn wir ihm die besten Welpen
    des Wurfs überließen,
    Würde seine Mannschaft den Geist unseres Dorfs in alle Himmelsrichtungen tragen.
    Und die Welt würde uns einmal mehr kennen.
    Wir gaben ihm die Welpen.
    Er sagte, daß die orangefarbenen Füße des Planeten Geschichten wider uns in andere Dörfer trugen.
    Er sagte, wenn wir heilen wollten,
    müßten die Füße getötet werden.
    Und dies erlaubten wir, zu unserer Schande.
    Und nun begannen die Leute, sich das Haar zu raufen – ein durchaus beunruhigender Anblick.
    Die nächste Strophe sangen alle Dorfbewohner sehr laut und lamentierend.
    Zu unserer Schande haben wir sie nicht versteckt.

    Zu unserer Schande haben wir sie nicht gespeist.
    Zu unserer Schande hörten wir seine Hiebe.
    Zu unserer Schande hörten wir ihre Schreie.
    Zu unserer Schande taten wir nichts.
    Bis nur noch Shush
    Shush die stumme und schnelle
    Überlebte. Shush, die uns in die Welt zurückführte.
    Shush, die unsere Nachbarn zu uns brachte.
    Shush, die uns schließlich verließ.
    Fußlos in einer Welt
    Deren Stimme erwürgt worden war
    Deren Zunge weggerissen worden war
    Von jenem, den wir nannten
    Satok, Shanachie.
    Wo ist unsere Schwester nun?
    Zu einem schlechten Mann
    in einem fernen Dorf
    gegangen
    Wo sind unsere besten Welpen?
    Verhungert und im Geiste zerbrochen.
    Wo sind unsere Katzen,
    die orangefarbenen Füße der Welt?
    Sei gehen nicht mehr, sind Gebein
    bis auf Shush.
    Und wann wird unsere Welt
    wieder zu uns sprechen,
    wie wir hofften und träumten?
    Sie schreit.
    Aijija.
    »Ach, herrje«, meinte Matthew, als sie fertig waren. »Und alles wegen Ihres Shanachies, wie?«
    »Ja, mein Herr«, erwiderte der Junge. »Er hat das Allerbeste, das wir besaßen, für sich genommen und alle verraten.«

    Matthew mußte sich beherrschen, um sich nicht in diebischer Freude die Hände zu reiben. »Ach,

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