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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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sich als erster und befahl der Hälfte seines Trupps, auszufächern und zu versuchen, die Kreatur zu erlegen. Aus dem Augenwinkel sah Yana das leise Lächeln in Seans Gesicht. Es war alles andere als wahrscheinlich, daß irgend jemand Nanook erwischte. Und Coaxtl? Die war vermutlich bei Senead gewesen und hatte ihren Schützling Cita bewacht. Yana sorgte sich deswegen, als sie ihren Bewachern zum Shuttle folgten. Sie spürte auch, daß alles im Dorf wach war und zusah. Doch mehr war gegen eine solche Übermacht nicht auszurichten.
    Als Yana die Reihe ihrer Mitgefangenen erblickte, verließ sie der Mut. Clodagh war so gefaßt wie immer, wenn auch umgeben von Netzen mit ihren Tränken und Salben und Heilmitteln. Ist die Hexenverfolgung nicht vor dreihundert Jahren zu Ende gegangen?
    fragte Yana sich wie betäubt. Sinead sah wütend aus; sie hatte die Lippen zusammengepreßt, während Aislings Tränen über die Wangen strömten, was sie merkwürdig anziehend und alles andere als lächerlich aussehen ließ, Cita war völlig verstört und klammerte sich an Bunny, die es Clodagh gleichtat und stolz den Kopf erhoben hielt.
    Adak wirkte verängstigt – so verängstigt, wie es wahrscheinlich alle anderen auch waren. Er hatte immer über alles Bescheid gewußt; er war der Verbindungsmann zwischen der Gemeinde und der Basis, zugleich aber auch ein Firmenangestellter in verantwortungsvoller Position. Jetzt gehörte er nur noch zu den ULs, den unerwünschten Leuten, wie Bunny sich selbst und ihre Mit-Petaybeeaner zu nennen pflegte. Der arme Adak schien förmlich zusammenzufallen, als er beobachtete, wie erst Yana und dann Sean in das Shuttlefahrzeug gestoßen wurden. Dann fing er sich wieder und wackelte mit den Schultern, um etwas aufrechter auf dem harten Metall zu sitzen.
    Als Yana zum Sitzen neidergedrückt wurde, fragte sie sich, ob Diego, Frank und Whittaker – die Kerle würden es doch wohl nicht wagen, einen Direktor der Firma festzunehmen, oder? – vielleicht gar nicht auf der Liste jener Personen standen, die Matthew für gefährliche Dissidenten hielt. Dann drängte sich ein großer Männerkörper zwischen sie und Sean. Als sie sich umblickte, stellte sie fest, daß jeder Petaybeeaner vom anderen durch einen Soldaten getrennt wurde – einen großen, schwerbewaffneten Soldaten.
    Sie grinste breit. Was für ein ungewolltes Kompliment!
    »Wischen Sie sich gefälligst das Grinsen aus der Visage«, befahl der namenlose Leutnant.
    »Guter Mann, ich habe einen höheren Dienstgrad als Sie und fünfmal mehr Tapferkeitsauszeichnungen«, erwiderte Yana. Sie sagte es, als wäre sie von heiterer Gelassenheit, legte aber gleichzeitig den Stahl des Befehlshabers in ihre Stimme und verengte die Augen zu Schlitzen, während sie den Leutnant ansah. »Sie können vielleicht in meine Privatunterkunft eindringen und mich ohne rechtskräfigen Haftbefehl festnehmen, aber bei allem, was heilig ist wagen Sie es ja nicht, mich meines Rechts berauben zu wollen, auf diese ganz lächerliche Operation auch zu reagieren!«
    Der Leutnant, dem noch allzu bewußt war, daß sie ihm schon einmal den Rang abgelaufen hatte, war entschlossen, dies kein zweites Mal zuzulassen, und so lachte er. »An dieser Operation ist nichts lächerlich, und das sollten Sie lieber so schnell wie möglich einsehen… Majorin!«
    »Ist es etwa nicht lächerlich, daß man zwei Geschwader schwerbewaffneter nicht-petaybeeanischer Soldaten von Omnicron Drei, Plexus-Vier und Raumstation Eins-Drei-Null-Eins anfordern mußte, um auf einer rückständigen, technisch unterentwickelten Welt ein paar unbewaffnete Einwohner festzunehmen?«
    Der Leutnant wollte gerade mit einem Knurren die Hand heben, als ihn eine Stimme aus dem Cockpit plötzlich nach vorn befahl.

    Yana war stolz darauf, daß sie nicht einmal im Ansatz die Muskeln angespannt hatte, um dem drohenden Hieb zu begegnen, und daß auch ihr Lächeln davon unberührt geblieben war. Natürlich sagte niemand etwas, weder die Petaybeeaner noch die fremden Soldaten; aber immerhin hörten Cita und Aisling auf zu weinen, während Clodagh fast unmerklich die Lippen schürzte.
    Als der Shuttle dann startete, verließ Yana allerdings schlagartig der Mut, und die Furcht krampfte ihre Eingeweide zusammen. Sie sah, daß Clodaghs Lächeln schwand und ihre Lippen zu einem harten Strich wurden. Auch Bunny wirkte plötzlich ein wenig besorgter. Erst als der Shuttle in vertrauter, kurzer Entfernung wieder landete – dort, wo der dichte

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