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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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zu erinnern glaubte, daß sie nahe genug gekommen waren, um zuzuschlagen. Jetzt aber waren sie fort.
    Unglücklicherweise war auch das Junge fort, immer noch, und wenn Coaxtl den Männern auch entkommen war, so hatten sie doch einen Sieg davongetragen: Sie hatten Coaxtl daran gehindert, das Junge wiederzufinden.
    Coaxtl hatte beobachtet, wie das kleine Weibchen in eine riesige Vogelmaschine getrieben wurde, größer als das schreckliche Wesen, das Coaxtl, das Junge, den Robbenmann und sein Weibchen in dieses Land gebracht hatte, wo das Junge bei seinen Artgenossen leben sollte. Wo der schwarzweiße Nanook sich als Paarungspartner für Coaxtl interessiert hatte. Nanook hatte Coaxtl viel mitzuteilen gehabt, und Coaxtl hatte mit wachsendem Erstaunen zugehört. Es hatte den Anschein, daß sich nicht nur das ›Heim‹ veränderte. Ja, das ›Heim‹
    hatte sich bereits verändert, ganz zweifellos, wenn man seiner Sinne so sehr beraubt werden und achtlos in ein Gestrüpp geworfen werden konnte.
    In der Mitte des Strauchwerks lag jedoch noch etwas Schnee, und Coaxtl leckte daran. Das kühle, silbrige Wasser linderte den unangenehmen, beißenden Geschmack und die Trockenheit im Mund, während der kalte Schnee und das Wasser, welches das Fell tränkte, einen noch mehr belebte.
    Nahrung wäre jetzt nicht schlecht. Man hob den Kopf und schnüffelte, nieste. Zu viele Menschen, zu viele schlechte Gerüche.
    Nichts Appetitliches in der Nähe. Durch den Wind und die fernen, von Menschen geschaffenen Geräusche drang das Rauschen von Wasser.
    Und wo Wasser war, waren meist Fische, und Fische waren eßbar. Ja, man konnte ganz leicht mit den scharfen, schnellen Krallen viele Fische erwischen und seinen Hunger stillen. Danach könnte man überlegen, was als Nächstes zu tun war. Am besten wäre es, Nanook zu suchen. Das hier war sein Gebiet. Er würde wissen, wo man das Junge suchen mußte.
    Als über den niedrigen Bergen und dem neuen Vulkan die Dämmerung anbrach, schaufelte Coaxtl den vierten großen Fisch aus dem eisigen Flußwasser. Dann stand sie wieder da, bewegungslos, bis weitere ahnungslose Wasserbewohner vorbeikamen. Als die Sonne aufgegangen war, hatte Coaxtl gut gespeist.

    Marmion schlief tatsächlich gut, doch hauptsächlich wegen Seans unerschütterlicher Zuversicht, weniger Sallys beruhigender Bemerkung über beweisbare Tatsachen wegen. Als sie am nächsten Morgen erwachte, war sie mehr als bereit für die bevorstehende Schlacht.
    Weniger bereit war Marmion allerdings auf Sallys Anblick, die mit vor Angst weit aufgerissenen Augen in ihr Zimmer gestürmt kam.
    »Sie haben es getan! Haben sämtliche Leute verhaftet, die Luzon als ›Renegaten und Verräter‹ bezeichnet hat! Haben die Shuttlefahrzeuge der Kommissionsmitglieder und Truppenverbände dafür eingesetzt, von denen wir nicht einmal wußten, daß sie sich an Bord befanden«, platzte es wie ein Sturzbach aus ihr hervor. »Sie haben die Leute am anderen Ende der Rollbahn in Gefängniszellen gesperrt.«
    »Und Whittaker?« Marmion verspürte einen ungewohnten Anflug von Furcht. Hatte sie sich gestern abend etwa selbst hereingelegt?

    Whittaker hätte doch niemals bei einem so heimtückischen Vorhaben mitgewirkt.
    »Nein, Whittaker ist frei, genau wie Frank und Diego Metaxos. Ich habe Faber gesagt, er soll bei ihnen bleiben. Millard hat sich an Whittaker gehängt. Der ist außer sich vor Wut!«
    Marmion nagte an der Unterlippe, während sie in Gedanken Handlungsalternativen durchging. »Wen haben sie denn mit einer derart vorschriftswidrigen Aktion alles verhaftet?«
    »Verdammt, den halben Planeten, einschließlich der wilden Fauna!« erwiderte Sally. Als sie mit dem Herunterspulen der Liste fertig war, ertappe Marmion sich dabei, wie sie mit den Zähnen knirschte.
    Sie sprang aus dem Bett und ging zum Badezimmer hinüber.
    »Bringen Sie mir das Übliche. Dazu eimerweise Kaffee. Welchen Kanal benutzen wir heute morgen auf unseren persönlichen Einheiten?«
    Sally nannte ihr die Frequenz. »Und das Frühstück werde ich Ihnen machen«, sagte sie beim Abschied.
    Marmion blieb abrupt an der Schwelle zum Badezimmer stehen.
    Matthew würde doch bestimmt nicht… nein, er nicht. Aber Bai war es durchaus zuzutrauen. Die Personen erst feszunehmen, die die Kommission zu ihrer Anhörung aufrufen wollte, war eine List, gegen die sie Protest einlegen konnte – und auch würde –, da keine dieser Personen sich bisher eines Vergehens gegen die Intergal schuldig gemacht

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