McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Raumhafens absuchte.
»Es gehört tatsächlich Adak. Ich mag gar nicht daran denken, wann man diese Fahrzeuge zuletzt hergestellt hat, oder was Adak dafür hergeben mußte, um eins davon zu bekommen. Aber irgendwie schafft er es immerhin, das gute Stück am Laufen zu halten«, sagte Sean, die Hand wieder auf Yanas Rücken gelegt, während er sie schnell auf die Mechanikerluke in der Haupttür zuschob. Er hielt nur kurz inne, um zu horchen. Die einzige Stimme, die sie vernehmen konnten, war Adaks, und so krochen sie ins Innere, wo es nach Öl und Treibstoff und Schlamm roch.
Adak drehte sich an seinem Funkgerät um. Als er sah, wer ihn besuchte, hellte sich seine Miene auf.
»Jawohl, habe die Nachricht empfangen. Nur noch rein dienstliche Meldungen. Alles klar! Ende.« Er nahm den Hörer ab und rieb sich übertrieben heftig das Ohr. »Junge, Junge, dieser Mann kann vielleicht labern. Släinte, Sean, Yana. Schön, euch zu sehen. Was kann ich für euch tun?« Er musterte das Funkgerät und rümpfte ausdrucksstark die Nase.
»Danke, Adak«, sagte Sean und grinste, als er die unausgesprochene Bereitschaft des Mannes erkannte, sich eben jenen Befehlen zu widersetzen, die er gerade erst bekommen hatte.
»Wir müssen Verbindung mit Johnny Greene und Rick O’Shay aufnehmen.«
»Die sind gerade in der Luft«, erwiderte Adak. »Spezialauftrag.«
Sean und Yana wechselten Blicke.
»Auf welcher Frequenz sind sie?« wollte Yana wissen.
Adaks Grinsen wurde breiter. »Zufälligerweise habe ich gerade erst von ihnen gehört.« Er rückte den Kopfhörer wieder zurecht und ließ den Finger über der Tastatur schweben. »Wen soll ich zuerst ranholen? Johnny oder Rick?«
»Ich würde sagen, Rick«, erwiderte Sean.
Yana und Sean wechselten sich damit ab, Rick zu informieren, was sie vorhatten, was sie von ihm wollten und wie sie glaubten, es erreichen zu können. Rick hatte schon genügend Gerüchte aufgeschnappt, um fast ebensoviel zu wissen wie sie selbst – und er war bereit, ihnen zu helfen.
»Im Augenblick versuche ich herauszufinden, welche Straßen befahrbar sind. Könnte sein, daß eine Menge Material bewegt werden muß«, sagte er, und seine Stimme nahm einen düsteren Tonfall an.
»Johnny ist auch in der Luft und erledigt im Westen dieselbe Aufgabe.
Wir mußten beide der Intergal die Treue schwören, bis in den Tod, sozusagen; aber Scheiße, wir haben dabei ständig die Finger gekreuzt.« Ricks Stimme nahm wieder ihren vertrauten Singsang an.
»Laßt mich Johnny einweihen, und zwar dort, wo uns niemand belauschen kann.«
»Dann hat man Sie also überwacht?« fragte Yana ohne allzu großes Erstaunen.
»Nicht auf dieser Frequenz. Und an der Wanze, die sie in die Kabine eingebaut haben, habe ich ein bißchen herumgebastelt. Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen. Als Adak reinkam, habe ich ein Kabel gelöst. Sollte es allerdings bald wieder anschließen.
Aber ich gebe Adak Bescheid, sobald Johnny und ich getan haben, was erforderlich ist. Vielleicht könnte ich heute nacht sogar noch einen kleinen Abstecher machen, sofern ich es gedeichselt bekomme.«
»Du bist doch der größte Deichsler des ganzen Raumhafens«, meinte Adak anerkennend. »Sollen wir einen Code benutzen?«
»Was Besseres. Wenn ich mich melde, fragst du mich, wie hoch der Schlamm auf dem Weg nach Tanana Bay steht. Wenn ich sage, knöcheltief, heißt das, daß Yana und Sean sich dort mit mir treffen können, wo Onkel Seamus sein Wasser holt. Wenn ich knietief sage, stecke ich in Schwierigkeiten. Ich melde mich, sobald ich kann.
Ende.«
»Herrje«, sagte Adak und rieb sich nachdenklich das Ohr,
»knöcheltief und kniehoch ist es doch überall. Und damit meine ich nicht nur den Schlamm.«
»Sieh zu, daß du keinen Ärger bekommst, Adak. Wir brauchen dich am Funk«, meine Sean.
Adak lachte. »Diese neuen Burschen haben nicht die leiseste Ahnung, was diese Funkausrüstung angeht. Die mag keine grobe Behandlung; dann produziert sie nur noch Statik und Gepfeife.« Er grinste. »Nur der alte Adak kann damit umgehen.«
»Wir gehen jetzt zu Clodagh, falls du uns brauchen solltest«, sagte Sean und führte Yana zum Hinterausgang hinüber.
Auf den weniger frequentierten Wegen war inzwischen tatsächlich ein widerstandsfähiger Grasbewuchs auszumachen, als sie hinter den Häusern dahinschritten und einen Umweg durch den Wald nahmen, um nicht an der neuen Behausung der Intergal vorbei zu müssen. Auf halber Strecke zu Clodaghs Hütte wurden sie
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