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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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weiter.
    Ziegendung hatte keine Vorstellung, wie lange sie so weitergingen.
    Sie stiegen in die Tiefe hinab, durch gewundene Gänge, erklommen eine Steigung, nur um wieder auf dem unebenen Boden hinunterzusteigen. Mehrere Male stieß sie gegen große Säulen, von denen manche vom Boden in die Höhe wuchsen, während andere tief genug von der Decke herabreichten, um mit dem Kopf dagegenzuprallen. Dann rief sie der Katze zu, sie solle stehenbleiben.
    Um nicht an dem Schwanz zu reißen, mußte Ziegendung ihn fahren lassen.
    Das sind die Zähne der Höhle, erklärte die Katze. Sie erheben sich vom Boden oder beißen von der Decke aus zu. Glücklicherweise beißt die Höhle nur sehr, sehr langsam. Im Vergleich zu ihr sind wir blitzschnell. Deshalb werden wir nie aufgefressen.
    »Nie?«
    Jedenfalls ist es nie passiert, solange ich lebe, und auch nicht, als meine Mutter oder meine Muttersmutter lebten, und auch nicht in ihrer Erinnerung.
    »Dann weißt du also, daß die Höhle auch ein großes Ungeheuer ist?«

    Die Höhle und alle anderen Höhlen sind das Heim, erwiderte die Katze schlicht. Und das Heim hat, was man braucht. Wenn wir nur danach suchen, werden wir hier auch für dich finden, was du brauchst.
    Und sehr viel später nahm Coaxtl plötzlich Platz und sagte: Ah.
    Als die Katze sich setzte, mußte Ziegendung ihren Schweif loslassen. Doch das spielte keine Rolle mehr, denn hier erstrahlte die Höhle in einem eigenen Licht und besaß auch eine gewisse Wärme, die aus den Ritzen in der Wand hervorzudringen schien.
    Ziegendung wich ein Stück zurück, und die Katze drehte sich um und starrte sie mit Augen an, so leuchtend und heiß wie Flammen und so funkelnd wie die Edelsteine, mit denen der Hirte sich an seinem Geburtstag schmückte. Coaxtl sah äußerst wild aus, sagte aber nur: Wenn du diese Vögel nach diesem langen Marsch doch nicht kochen willst, dann gib sie mir, ich werde sie schon essen.
    »Nein, ich werde sie selbst essen, nachdem ich sie gekocht habe«, widersprach Ziegendung, drückte die Gänse an sich und wandte sich dabei ein Stück von der Katze ab, damit sie ihr die Vögel nicht mit einem einzigen Schlag ihrer großen Tatze entreißen konnte.
    Trotz ihrer Befürchtungen, trotz ihrer Gewißheit, daß sie sich im Bauch des Großen Ungeheuers befand, fühlte Ziegendung sich weniger ängstlich als zuvor. Hier drinnen war es warm, und es leuchtete in sanftem Glühen. Ein kleiner runder Fleck mitten auf dem Boden entfachte sich kurz zu einer richtigen Flamme. Vielleicht würde der Fleck sich unter ihren Füßen öffnen und sie verschlingen.
    Vielleicht war es nur eine Falle. Doch er erinnerte Ziegendung an die Kochfeuer wie auch daran, daß sie großen Hunger hatte. Und müde war sie auch. Sie schritt darauf zu, nahm Platz und begann die Gänse zu rupfen, während Coaxtl neben dem Feuer einschlief und ihr Atem zufrieden grollte.
    Auf den Steinen neben dem Feuer nahm Ziegendung den, Vogel aus. Als sie ins Feuer hineinblickte, konnte sie keine Kohlen darin erkennen, ja, das Loch schien nicht einmal einen Boden zu haben, und das machte ihr Angst; doch neben dem Feuer war das Gestein sehr warm, und der Vogel garte langsam, so daß sie Stück für Stück die äußeren Schichten verzehren konnte. Dann kroch sie zu der Katze hinüber und schlief ein, träumte die süßesten Träume, an die sie sich je hatte erinnern können: von ihrer Mutter und von der Stimme ihres Vaters und von einer anderen Höhle.
    Sie träumte und träumte vor sich hin, fürchtete sich fast vor dem Erwachen, bis ihr die weiche, pelzige Stütze neben ihr entzogen wurde und sie mit einem Ruck auf den Höhlenboden plumpste. Als Ziegendung sich aufsetzte, sah sie, daß auch Coaxtl aufrecht dasaß und den Stimmen lauschte, die aus den Höhlenwänden hervorzudringen schienen.

4. Kapitel
    Der Schlamm ist ein großer Gleichmacher, und obwohl das Militär Gehsteige aus Plastik ausgelegt hatte, damit die Leute durch die schlammigen Straßen von Kilcoole kamen, bot er doch auch eine gewisse Tarnung. Mit Matsch und Schlamm bespritzte Leute sahen einander ziemlich ähnlich, ob es Einheimische oder Fremde waren.
    Schlamm verschmiert wie alle anderen, hatten Yana und Sean keine Schwierigkeiten, bis zu Adaks Schnokelschuppen zu gelangen. Seine wertvollen Fahrzeuge standen nun oben auf dem Speicher, draußen vor dem Gebäude parkte ein uralter Allradantrieb.
    »Das ist kein offizielles Fahrzeug«, sagte Yana, während sie die Seiten nach Markierungen des

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