McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Firma eingetroffen ist.«
»Im Augenblick ist aber Zeit«, versetzte Bunny, die sich durch Diegos Haltung ermutigt fühlte. »Die Tage sind jetzt lang genug, und der Boden hier wird schon bald genauso bereit sein wie in Kilcoole.
Damit wird die Firma nicht belastet. Sie braucht nichts von ihren eigenen frischen Lebensmittelvorräten abzugeben. Die Firma beliefert uns nur mit Dosenkonserven und Trockennahrung. Unsere Leute brauchen aber frisches Essen.«
Satok sprang auf. »Ich werde verkünden, was für meine Leute gut ist, und nicht ihr Fremden!« Er fuhr zu Iva herum. »Du wirst diese Geschenke nicht annehmen.« Ivas Miene wirkte verschreckt und schockiert, doch Satok ignorierte es. »Wenn der Planet meint, daß du ihrer würdig bist, wird er auch dafür Sorge tragen.« Dann blickte er in seiner vollen, imposanten Körpergröße auf Diego und Bunny herab.
»Man hat euch nicht eingeladen.« Drohend wies er mit dem dicken Zeigefinger auf Diego. »Du kommst hierher und versuchst meinen Leuten vorzuschreiben, was das Richtige für sie sein soll.« Er zeigte auf Bunny, und ein merkwürdig habgieriger Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Der Planet spricht durch mich, und ich kann am besten beurteilen, wer oder was für diese Leute gut ist. Ich entscheide, welche Geschenke für diesen Teil des Planeten geeignet sind. Eure Shanachie meint es gut, aber sie weiß nicht um unsere wahren Nöte.
Morgen werde ich euch belehren, nachdem ihr euch ausgeruht habt.«
Damit stakste er aus dem kleinen Haus und blieb draußen kurz stehen, um die Lockenfelle zu mustern, während alle zornig und nervös zurückblieben, Löcher in die Luft starrten oder sogar heftig zitterten. Bunny bebte vor Wut, und Diego hatte sich auf die Lippe gebissen, um sich selbst am Sprechen zu hindern. Er warf Bunny einen langen Blick zu, und seine Schultern sackten herab wie die aller anderen.
Danach fiel es Iva sehr schwer, höflich zu bleiben. Der Shanachie hatte sie durch sein Verhalten vor den anderen blamiert, und die anderen hatten Iva durch ihr Benehmen vor dem Shanachie in Verlegenheit gebracht. Außerdem war sie wütend auf ihren Mann.
Immerhin verweigerte sie die Vorräte nicht, die Bunny und Diego in ihren Satteltaschen mitgebracht hatten, um die Abendmahlzeit damit zu bereichern.
Bunny hatte nur wenig Appetit. Sie war zornig, sogar ein wenig bestürzt. Noch nie im Leben hatte jemand sie so grob behandelt, nicht einmal ihre widerlichen Vettern. Ganz gewiß hatte sie nicht damit gerechnet, daß man Clodaghs sorgfältig ausgesuchte Geschenke verschmähen könnte.
Diego blieb stumm und aß ebensowenig wie Bunny. Sein Blick hatte etwas Lauerndes.
Sie ließen sich zur Nacht auf dem Fußboden zwischen den beiden Pritschen nieder, die dem Feuer am entferntesten lagen. Sie froren, weil sie nicht ihre wärmste Winterausrüstung mitgebracht hatten. In Kilcoole, wo es für die Jahreszeit warm war, hatten sie sich nicht vorstellen können, daß es hier so kalt sein würde.
Diego zitterte, schlang die Arme um seinen Oberkörper und schaffte es dabei noch, zornig dreinzublicken.
Der blonde Junge, Krisuk, lag in einem der Betten neben ihnen und warf Diego eine Flickendecke zu. »Nimm das«, flüsterte er.
»Brauchst du sie denn nicht?«
»Ich kann meinen Parka anziehen. Ich wollte euch nur sagen, daß es gut war, wie ihr diesen Schaumschläger zurechtgestutzt habt.«
»Glaubst du denn nicht, daß er das Herz und die Seele des Planeten ist, wie alle anderen hier zu glauben scheinen?« fragte Bunny flüsternd.
Krisuk stieß ein leises abfälliges Geräusch aus.
In diesem Augenblick ertönte draußen vor dem Blockhaus wütendes Gebell.
»Dinah!« sagte Diego und fuhr auf.
Iva und Miuk hoben die Köpfe; dann wälzten sie sich betont auf die Seite, um weiterzuschlafen. Außer Krisuk zogen sich alle Kinder die Flickendecken über den Kopf. Schon bald wich das Gebell einem Kratzen und Winseln an der Tür.
»Sie darf nicht reinkommen«, sagte Krisuk. »Seine Hoheit hat verfügt, daß Tiere nicht mit Menschen zusammen im Haus bleiben dürfen.«
Doch Diego war bereits an der Tür, entriegelte sie und beugte sich über die aufgeregte Hündin. Bunny stand ebenfalls auf. Krisuk schlich ihr nach. Da die Hündin nicht herein durfte, gesellten Bunny und Krisuk sich draußen zu Diego, der gerade dabei war, ihr das Fell abzureiben und mit ihr zu sprechen.
»Sie versucht, mir irgend etwas mitzuteilen. Das weiß ich genau«, sagte Diego. »Aber sie ist so
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