Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
Vom Netzwerk:
hier unten machte es Yana nicht so viel zu schaffen wie oben auf den schmalen Gebirgspfaden.
    Die Lockenfelle hatten allerdings auch die Eigenart, ohne jede Vorwarnung plötzlich stehenzubleiben. Nur das Anspannen der Vorderhandmuskeln unter ihren Schenkeln machte die Reiter darauf aufmerksam, daß es ratsam war, sich an der dichten Mähne festzuhalten. Gerade noch schossen sie förmlich davon – im nächsten Augenblick standen sie stocksteif da! Dann mußte Yana sich wieder vom Pferdehals lösen und sich um eine aufrechte Haltung bemühen.
    Sie saß ab, als sie bemerkte, daß Sean das gleiche getan hatte. Was war da los? Führte er sein Pony etwa gerade über den Klippenrand?
    Nein, bemerkte sie nach kurzem Stocken, zur Rechten war mit knapper Mühe Nanooks Kopf zu erkennen, und Sean hatte sich dieser Richtung zugewandt, worauf das Trio mit seinem Abstieg begann.
    Yana seufzte angesichts der Aussicht, jetzt auf dem Weg hinunter wiederholen zu sollen, was ihr schon auf dem Weg hinauf widerfahren war, mußte aber zu ihrer angenehmen Überraschung feststellen, daß sie auf einen breiten, zerklüfteten, aber mit Gras überwachsenen Pfad gelangten, der sich in sanftem Gefälle die Klippenwand hinunter bis ins Dorf Harrisons Fjord schlängelte. Dieser Weg mußte von Menschenhand geschaffen worden sein. Wie üblich, hatte Nanook die Vorhutrolle übernommen und trappelte mit lässig zuckender Rute voraus.
    »Harrison«, sagte Sean, »haßte das Klettern. Er hatte Gleichgewichtsprobleme. Ich weiß zwar nicht, wen von der ursprünglichen TerraB-Gruppe er bestochen haben mag, jedenfalls wurde die Straße so angelegt, wie er es haben wollte. Gleiches galt für das Dorf und den Hafen.«
    »Wo sind denn deine Schwester und ihr Mann in die Höhlen eingedrungen…« Yana hielt inne, als sie feststellte, daß die Felsformation am Wegesrand eine Höhlenbildung weitgehend ausschloß.
    Während Sean auf den Wasserfall deutete, bemerkte Yana zu ihrer Verwunderung, daß Nanook in dieselbe Richtung blickte und nieste.
    »Da hinten, ein Stück links von der gegenüberliegenden Seite, liegt die Fjordhöhle.«
    Plötzlich ertönte Hundegebell, und als Yana gerade mit sich selbst eine Wette abschließen wollte, kamen ihnen auch schon mehrere orangefarbene Katzen entgegengeschlendert, um sie zu begrüßen. Sie stellten sich auf die Hinterläufe, um, Nase an Nase, Beschnüffelung auszutauschen. Yana hatte bestanden. Die Katzen kamen den Reisenden sofort entgegen, für die Nanook offensichtlich die Bürgschaft übernommen hatte.
    »Wo wir auch hinkommen?« fragte sie Sean, der sich gerade vorbeugte, um einen orangefarbenen Rücken zu streicheln. Selbst auf einige Schritt Entfernung konnte Yana das Schnurren vernehmen.

    »Nicht überall«, erwiderte Sean mit leiser Betonung des ersten Wortes, »aber sie kommen viel herum.« Er streichelte ein weiteres Exemplar, dann kraulte er einem schwarzen, zottigen Hund mit hellbrauner und weißer Gesichtsmaske die Ohren, der sich mittlerweile ebenfalls eingefunden hatte, um seine Streicheleinheiten abzuholen.
    Das Schnurren wurde immer vernehmlicher, als die erste Katze um Yanas Knöchel strich. Yana hatte das merkwürdige Gefühl, daß man sie um ihrer selbst willen willkommen hieß und nicht nur als Seans Gefährtin. Sie neigte sich vor, um die Katze unterm Kinn zu kraulen, und spürte das leichte Beben eines Schnurrens in den Fingerspitzen.
    Nun kamen immer mehr bellende Hunde zur Begrüßung herbei.
    Geschmeidig und geschickt bewegten sie sich zwischen den Katzen.
    »Wer kommt da?« rief eine schnarrende Baßstimme.
    »Sean Shongili und Yanaba Maddock!« rief Sean zurück.
    »Sean? Und niemand geringerer als seine Herzensdame? Dreifach willkommen! Beeilt euch, kommt herunter! Hier wartet schon eine Tasse Warmes auf euch!«
    Es gab keinerlei Möglichkeit, sich beim Abstieg zu ›beeilen‹; das verhinderten schon die Katzen und Hunde, die darauf bestanden, sie zu beschnüffeln, sich streicheln zu lassen und überhaupt ihr ganzes Weiterkommen zu behindern. Nanook war vorangesprungen und verschwunden, eine Bewegung, die Yana veranlaßte, die merkwürdige Anordnung der Häuser zu betrachten: ein gutes Dutzend Bauten, die man sorgfältig in einer Terrasse aus Erdreich verankert hatte. Die Klippe diente als Rückenwand, wobei die Terrasse gerade weit genug hervorragte, um einen kleinen Garten oder einen Hof samt Sitzbänken zu bilden. Die Häuser säumten den Weg zu beiden Seiten, als führten sie, wie auf

Weitere Kostenlose Bücher