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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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los?«
    »Er ist tot, das ist los! Irgendwie hat dieser Schweinehund einen Teil des Planeten abgetötet.«
    »Wie soll er das denn getan haben?« fragte Diego.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mir gefällt dieser Ort nicht besonders«, versetzte Krisuk, »und auch die anderen fühlen sich hier drin jedesmal unwohl. Ich habe die Lieder gehört, die von der großen Freude künden, mit Petaybee zu singen, und ich kann mich noch daran erinnern, wie gern ich früher hierhergekommen bin. Ich begreife das einfach nicht! Ich dachte immer, es läge an Satoks einnehmendem Wesen.«
    Bunny schüttelte den Kopf. »Es steckt noch mehr dahinter. Ich bin überrascht, daß du es nicht auch gespürt hast. Was ist mit dir, Diego?«
    »Vielleicht«, meinte er mit nachdenklichem Stirnrunzeln. »Als ich noch ein Kind war, hat ein Schiff mal ein Wrack zu unserer Raumstation zurückgeschleppt. Sie haben es im Laderaum verstaut.
    Ich wollte unbedingt sehen, wie es aussieht, und bin hineingeschlüpft.
    Ich konnte gar nicht wieder so schnell hinaus, wie ich reingekommen war. War es das, was du empfunden hast?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Nachdem Bunny dem erstickenden Gefühl in der Höhle entkommen war, fühlte sie sich zu ausgelaugt, um es richtig zu beschreiben. Der Wind und der Eisregen hatten plötzlich etwas merkwürdig Tröstliches.
    »Ich gehe wieder rein«, entschied Diego plötzlich. »Krisuk, du solltest vielleicht bei Bunny bleiben.«
    »Nein«, widersprach der Junge. »Ich komme mit. Es ist uns verboten, ohne Satoks ausdrückliche Genehmigung hineinzugehen.
    Manche, die ihm nicht gehorcht haben, sind plötzlich für alle Zeiten verschwunden. Aber sollte es dort drinnen irgendeine Art von Beweis dafür geben, daß Satok nicht der ist, für den er sich ausgibt, hat mein Wort sicherlich mehr Gewicht als das eines Außenstehenden. Ich glaube nicht, daß meine Eltern diesem Drecksack auch noch ein zweites Kind so kampflos überlassen, wie sie es mit Luka getan haben.«
    »Meinst du, du kommst klar, Bunny?«
    Dinah suchte sich genau diesen Augenblick aus, um mit der feuchten Nase gegen Bunnys Ohr zu stupsen und es abzulecken.
    »Ja«, antwortete Bunny schleppend. »Vielleicht könnte auch ich sogar wieder hinein, jetzt, wo das Gefühl mich nicht mehr so überraschen kann.«
    »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee wäre«, meinte Diego und musterte dabei Bunnys bleiches Gesicht und die von Entsetzen und Trauer geweiteten Augen. »Außerdem sollte einer von uns hier Wache halten. Allerdings wünschte ich mir, daß wir eine Lampe dabei hätten.«
    »Oh, Lampen gibt es dort drin schon«, antwortete Krisuk. »Komm, ich zeig’ es dir.«
    Bunny hörte, wie ihre Stimmen immer leiser wurden, je tiefer sie in die Höhle eindrangen. Ihre Finger legten Dinahs Fell in Falten und streichelten ihr die weichen, spitzen Ohren. Dinah winselte und legte den Kopf in Bunnys Schoß. Bunny war selbst nach Winseln zumute.
    Die kleine Lampe ließ die Schatten der Jungen groteske Knochentänze an den glatten Wänden des Höhlenraums vollführen. Es war ein großer Raum, doch etwa vierzig Fuß vom Eingang entfernt endete er plötzlich. »War der schon immer so klein?« wollte Diego wissen.
    »Nein. Es gab einen Unfall. Das war… ja, zwei Tage, bevor Satok kam. Es war das erste Latchkay, seit der alte McConachie gestorben war. Die Leute begaben sich hier hinein, wie wir es schon immer getan haben, als es plötzlich knallte, wie von einer Explosion. Dann flogen uns Steintrümmer und Staub um die Ohren. Wir sind gerannt, was das Zeug hielt. Aber die ersten von uns, McConachies Familie und sein Lehrling, kamen um. Ich erinnere mich noch, wie mein Pa und die anderen Männer nach den Leichen gruben. Damals war ich noch ein kleines Kind. Ich verstand einfach nicht, wo mein Freund Inny McConachie hingegangen war. Das war der Enkel des alten Mac, ein guter Kumpel von mir.«
    »Das ist hart«, antwortete Diego, während er sich die Wände entlangtastete. »Ich habe auch jemanden verloren. Es ist noch nicht allzu lange her.«
    »Die Frau in dem Lied?«
    »Ja. Warte mal. Was ist das?«
    »Was denn?«
    Diegos Finger schlüpften in eine Mulde, und ein Paneel glitt auf; als er die Hände ausstreckte, griff er ins Leere.
    »Wie lange haben sie denn gebraucht, um den Höhleneinsturz zu beseitigen?«
    »Man hat nichts unternommen. Das wollte niemand. Als Satok kam, heuchelte er großes Mitgefühl und ging hinein, um nach den Leichen zu suchen. Er holte ein paar

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