McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
die Krumen auf der Tischplatte hüpften.
Wie konnte ein Planet so etwas nur in größerem Maßstab bewerkstelligen? Durch tektonische Plattenverschiebung? Aber solche Verschiebungen waren doch minimal und geschahen nur unter ganz bestimmten Bedingungen… Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Whit.
»Aber… der, mit dem wir uns abplagen mußten, ist Matthew Luzon, und Sie wissen ja, was für eine Type das ist. Der hat sich noch nie in seinen vorgefaßten Meinungen von der Wahrheit beeindrucken lassen, selbst wenn man ihn mit der Nase darauf gestoßen hat. Wenn Sie nicht gekommen wären, Marmie, dann hätte ich… nein, bei Gott, Petaybee hätte ich nicht verlassen!« Wieder schlug er mit der Faust auf den Tisch.
»Aber falls wir, Whit, wir – Faber und ich, dazu Sally und Millard –
uns überzeugen ließen, wären wir eine vereinte Streitmacht, die auf Ihrer Seite stünde.«
Whit atmete tief durch. Offensichtlich ging er das Für und Wider der Angelegenheit durch. »Die würden behaupten, daß Sie ausgeflippt sind, Marmie.«
»Ha! Dazu kenne ich viel zu viele PIHPs – das bedeutet Personen in hohen Positionen, Clodagh –, als daß selbst Matthew es schaffen würde… Aber tatsächlich ist er es, der überzeugt werden muß.«
»Diesen Mann zu überzeugen, bedarf erheblicher Mühe, Zeit und möglicherweise sogar eines Wunders, obwohl das, was hier geschehen ist, schon an eins grenzt, und das hat ihn offensichtlich auch nicht sonderlich beeindruckt.« Whit hielt inne, ließ die Schultern in kurzfristiger Niedergeschlagenheit sinken. Als er Clodaghs Blick auf sich ruhen sah, richtete er sich wieder auf und legte eine entschlossenere Miene an den Tag. »Wir müssen ihn austricksen!«
»Oder«, warf Faber ein, an Clodagh gewandt, »es den Planeten tun lassen?«
Sie zupfte an ihrer Unterlippe. »Was der Mensch nicht hören will, hört er auch nicht. Dein Sohn ist genauso, Whit – so leid es mir tut, dir dies ins Gesicht sagen zu müssen.«
»Mir tut es auch leid, Clodagh. Aber um deinet-, nicht um meinetwillen.«
»Matthew hat noch nicht mit seinen Untersuchungen begonnen«, warf Marmion ein, brach noch ein paar Stücke von einem weiteren Zimtbrötchen ab und kaute darauf, um sich besser konzentrieren zu können, »also haben wir noch etwas Zeit. Er liebt es, jede Menge Schreibkram zur Hand zu haben, der seine Behauptungen stützt, bevor er sie überhaupt aufgestellt hat. Er hat einen Haufen flotter junger Burschen dabei, die alle im Raumhafen herumlaufen. Ich frage mich…« Sie wandte sich an Faber. »Ich frage mich, ob man vielleicht bei denen ansetzen sollte. Und zwar so bald wie möglich. Braddock Makem heben wir uns bis zum Schluß auf. Zuerst dachte ich zwar, ich könnte ihn für uns gewinnen, aber seitdem ist mir aufgefallen, daß er Matthews Managementmethode anscheinend ziemlich genießt, anstatt sie zu verabscheuen, wie man es eigentlich hätte erwarten sollen. Statt dessen scheint er unter allen Gefolgsleuten Matthews am stärksten mit ihm übereinzustimmen, und er ist auch am wenigsten aufgeschlossen.
Wenn wir uns zuerst um die anderen kümmern, wird das Matthew früher oder später in den Kriechgang zwingen.« Sie ließ ein Lächeln in die Runde schweifen, als sie sich das letzte Brötchenstück in den Mund schob und es fröhlich verputzte. »Schön, dann fangen wir mal an. Clodagh?«
8. KAPITEL
Dinah bemerkte das Geräusch noch vor Bunny: Schritte, die von oben den Hügel herunterkamen. Die Hündin streckte sich vor, lauschte, stieß ihr leise kläffendes Winseln aus, das immer ihrem kehligen Gebell vorausging.
Bunny, die von ihrem Erlebnis in der Höhle noch immer völlig benommen war, packte ein Stück Gebüsch und zog sich daran hoch, bis sie auf den Beinen stand. Sie hörte, wie Dinah den Weg hinaufkroch. Unter ihren Pfoten glitt vereistes Bruchgestein in die Tiefe.
»Was ist los, Mädchen?« fragte Bunny und wandte sich dem Geräusch der Hündin zu. Fast im selben Augenblick jaulte Dinah kurz auf und verstummte.
»Dinah?« flüsterte Bunny in die dichten Schatten hinein und griff nach der beruhigenden Wärme des dichten Hundefells. »Dinah?«
Plötzlich wurde ihre ausgestreckte Hand in die Zwinge genommen, und Satok trat aus den Schatten hervor.
»Släinte, hübsche Shongili-Schnokelfahrerin. Wie nett von dir, hierherzukommen, um dich mit mir zu treffen. Wo ist denn dein Freund?«
»Was hast du mit Dinah gemacht?« schnauzte sie ihn an. »Laß meine Hand los.«
Statt
Weitere Kostenlose Bücher