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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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unverschämte Zicke, sagte er bei sich.
    Also nur ein Assistent? Die Entscheidung fiel ihm nicht schwer.
    Braddock Makem, ein Mann, dessen Denken dem Matthews sehr ähnlich war, war der Assistent, dem er am meisten vertraute und der selbst am einfallsreichsten war. Er fand Braddock in seiner spartanischen Unterkunft vor, wo er gerade verschieden Berichte durchging, und teilte ihm mit, was von ihm verlangt wurde, in der sicheren Gewißheit, daß die Ausrüstung samt Braddock zur vereinbarten Zeit bereitstehen würden.

9. KAPITEL
    Als Marmion vor dem – in einem wirklich furchtbaren Schlammgrün gestrichenen – Gebäude eintraf, wo Matthew Luzon sein Büro eingerichtet hatte, fand sie dort nur seine fünf Lakaien vor, die allesamt emsig Befehle eintippten, während ihre Monitore Kurven und Skizzen und Zahlenkolonnen wiedergaben. Marmion hatte für Statistiken nicht das geringste übrig: Die bewiesen doch immer nur, was die Statistiker sich wünschten. Bonitätsberichte und Firmenanalysen waren natürlich etwas völlig anderes.
    Immerhin waren sie wohlerzogen genug, um sich zu erheben, als Marmion in den Raum kam, und so lächelte sie die Männer an, während sie betont auffällig den Blick umherschweifen ließ.
    »Ich kann Dr. Luzon nicht finden, und dabei hätte ich so gern ein Wort mit ihm gewechselt«, sagte sie und strahlte den nächststehenden Assistenten an. »Sie sind doch…« Angestrengt rief sie sich Sallys Hinweise ins Gedächtnis zurück, wie sie diese Leute voneinander unterscheiden konnte. »Ivan, nicht wahr?«
    »Jawohl, gnädige Frau.«
    »Und wo ist Dr. Luzon?« Marmion fiel auf, daß einer fehlte –
    Braddock Makem. Langsam wurde ihr klar, daß sie Matthews hinterhältige Emsigkeit möglicherweise unterschätzt hatte. Wie peinlich. »Ist er etwa auf Abenteuer in die Wildnis gezogen und hat Sie alle hier zurückgelassen, um sich mit dem langweiligen Kleinkram abzuplagen?«
    Alle diese fitten jungen Männer begannen nacheinander zu räuspern.
    »Aha. Wie ich sehe, hat er das tatsächlich getan. Das ist wirklich zu schade, denn ich habe mit Hauptmann O’Shay vereinbart, daß er uns alle Zwecks einer Vor-Ort-Begehung zu dieser ach so rätselhaften Höhle bringt. Matthew legt ja allergrößten Wert auf Vor-Ort-Ermittlungen«, warf sie ein und zog eine leicht enttäuschte Schnute,

    »und das hier ist eine der allerwichtigsten, wie mir Whittaker Fiske versicherte.« Sie hielt inne, um ihrer Enttäuschung ein wenig nachzuhängen. Dann hellte ihre Miene sich wieder auf, und sie ließ den Blick in die Runde schweifen. »Aber das heißt ja nicht, daß Sie nicht mitkommen können. Es ist ja so schwierig, einen Hubschrauber aufzutreiben, der uns alle zusammen befördern kann. Tatsächlich wäre seine Transportkapazität mit uns schon erschöpft. Also, kommen Sie!
    Speichern Sie alle Ihre wichtigen Programme ab, meine Herren, schnappen Sie sich Ihre Anoraks, und dann wollen wir mal los…« Als einer von ihnen – ach ja, der Blonde, dieser Hans – einen Einwand vorbringen wollte, fuhr sie ihm in die Parade: »Nichts da, Hans! Ich höre mir keine Ausflüchte von Ihnen an! Das hier ist genauso wichtig wie diese ganzen Zahlen, weil es nämlich subjektiv ist und nicht objektiv. Damit beweisen Sie der Kommission, wie gründlich Sie sämtliche Aspekte dieser Untersuchung in Angriff nehmen.«
    Sally und Millard waren geschmeidig hinter Marmion in den Raum geschlüpft und begannen, den Männern Oberkleider auszuhändigen.
    Die waren so sehr daran gewöhnt Autoritätspersonen blind zu gehorchen, daß sie sofort taten, was man von ihnen verlangte. Ehe sie sich versahen waren sie auch schon aus der Tür und saßen plötzlich in dem Mannschaftstransportfahrzeug, das sie holpernd zu dem großen Hubschrauber beförderte.
    Rick O’Shay hieß sie eilig einsteigen und wies ihnen die Sitzplätze so an, daß sich seine Fracht möglichst gleichmäßig über die Maschine verteilte. »Freut mich sehr, daß Sie die Zeit für diese Spritztour gefunden haben, denn vom Shuttle aus bekommt man nicht allzu viel zu sehen. Kaum hat man einmal mit den Augenlidern geklimpert, schon sind die interessanten Punkte vorbeigerauscht. Frau Algemeine, Sie sitzen bitte vorn… He, wo ist denn Dr. Luzon?« Rick sah sich um; seine Miene war eine Mischung aus Überraschung und Bestürztheit.
    »Ich dachte immer, er wäre derjenige, der unbedingt mitkommen wollte.«
    Marmion hätte dem jungen Mann am liebsten einen Kuß gegeben –
    er war sowieso

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