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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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zerkratzt und zerschunden, der Mund aufgedunsen, so daß sie ständig an der Lippe nagte. Er wußte nicht, ob sie den gleichen hämmernden Kopfschmerz hatte wie er. Sie redete viel, doch von einem Kopfschmerz hatte sie nichts gesagt, wie sie überhaupt ihre Schmerzen nicht erwähnte. Vor allen Dingen war sie wütend und schimpfte darüber, daß diese Leute Satok so etwas hatten durchgehen lassen können! Wie hatte er ihnen nur so etwas angetan, ja, wie konnte er dem Planeten nur so etwas antun?
    Diego antwortete nicht. Mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit hörte er ihr zwar zu, mit dem anderen jedoch war er damit beschäftigt, ein Lied zu verfassen. Wieder sehnte er sich nach einem Instrument, wollte ein Lied mit zorniger Musik erschaffen, das nicht einmal die größte Pauke würde hinreichend untermalen können.
    Als sie das Nachtlager aufschlugen, begann er sein Lied aufzuschreiben, während Bunny neugierig zuschaute und immer noch redete. Ihre Stimme erschien ihm inzwischen wie das Prasseln von Regen oder das Dröhnen einer Schiffsmaschine. Er nickte und grunzte, doch vor allem war es das Lied, das seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Lebendig begraben, schreiend,
    Der Stein verkohlt
    Die Wurzeln erwürgt,
    Der Boden verkohlt
    Weißer Tod wie
    Deine Schneehaut
    Von jemandem, ähnlich einem
    Und doch unähnlich
    Einem Sohn.
    Diego hörte auf zu schreiben. Der Planet sollte ein Lied für jenen Teil bekommen, den man von ihm ermordet hatte. Aber das hier war nicht vollständig, war noch nicht richtig. Er brauchte ein besseres Lied als dieses. Diego sang es Bunny zwar vor, und sie fand es gut, doch der kritischere Teil seines Verstandes erinnerte ihn daran, daß sie ja auch schon stolz auf ihr Geträller über die Schnokellizenz war. Dieses Lied dagegen mußte das allerbeste von allen werden, denn es handelte von schrecklichen Wunden, die der Heilung bedurften.
    Am nächsten Morgen, als sie in Richtung Harrisons Fjord weiterritten, blieben beide stumm.

    Du bist kein Katzenjunges und kannst auch nicht bis in alle Zeiten mit mir im Heim leben, sagte Coaxtl zu Ziegendung.
    »Ich verstehe schon, weshalb du mich nicht haben willst«, antwortete Ziegendung, »denn ich bin ein Nichts und ein Niemand.
    Aber wenn ich nicht bei dir leben darf, dann friß mich doch sofort auf.
    Denn ich möchte lieber von einem Freund aufgefressen werden als von fremden Tieren, und zum Heulenden Hirten gehe ich nicht mehr zurück.«
    Habe ich etwa gesagt, daß du das tun solltest, du törichtes Junges?
    Es gibt schließlich doch andere in dem Dorf an der Mündung dieses Flusses.

    »Die werden mich zurückschicken«, erwiderte sie furchterfüllt, doch Coaxtl sagte, daß sie eine Weile warten würde, und wenn die Leute es versuchen sollten, würde sie, Coaxtl, sie umbringen und Ziegendung in ein anderes, weiter entferntes Dorf begleiten.
    Da ließ sich also nichts machen. Ziegendung unterwarf sich dem Willen der Katze, wie sie sich letztendlich stets dem Willen anderer unterworfen hatte, bis auf ein einziges Mal. Coaxtl lief neben ihr her, doch auf der freien Ebene, wo nur noch kaltes Wasser den Fluß speiste, legte Ziegendung sich auf Coaxtls Rücken, die Hände in ihre Mähne gekrallt, die Knie gegen die Rippen der Katze gepreßt, damit sie schneller ans andere Ufer kamen.
    Der Himmel war noch immer fahlrosa von der untergehenden Sonne, als sie den Herzschlag eines der Kolibriluftschiffe der Firma bemerkten. Coaxtl wollte davonlaufen, doch die Ebene war riesig und das Luftschiff noch viel schneller als die Sprünge der großen Katze.
    Ziegendung beobachtete staunend, wie das Luftschiff näher kam.
    Sie hatte schon andere Luftfahrzeuge am Himmel gesehen, und der Hirte hatte ihnen erzählt, daß es die Schutzengel der Rechtschaffenen seien, die von der Firma gesandt wurden, um über sie zu wachen. Ein Kolibriluftschiff hatte sie jedoch erst einmal gesehen, als es eines schrecklichen Winters Vorräte ins Tal brachte, nachdem eine Gruppe der Männer nach Bogota gewandert war, um dort Hilfe zu erbitten.
    Der Heulende Hirte hatte nur zögernd eingewilligt; Ziegendung hatte gehört, wie er sich mit seinen Beratern stritt. Doch sie hatten auch gewußt, daß sie ohne fremde Hilfe verhungern müßten. Als das Luftschiff dann kam, war alles ganz wunderbar gewesen. Essen – viel mehr Essen, als sie seit Monaten gehabt hatten – und sogar warme Kleidung und Spielsachen für die Kinder.
    Deshalb fürchtete Ziegendung sich auch nicht, als das Luftschiff

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