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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Golden Gate Park. Fredl und ich hatten einmal eine Woche in der Gegend um die Bucht herum verbracht, und ich hatte ihr das Haus und das Viertel gezeigt, in dem ich gelebt hatte, bis ich die George Washington High School verließ und zur Army ging, aber sie hatte nur gesagt: »Die Gegend sieht dir nicht sehr ähnlich, oder?«
    Im Laufe der Jahre hatten wir uns wohl beide verändert, die Stadt und ich – vielleicht keiner von uns zum besseren. San Francisco erinnert mich an nichts so sehr wie an eine Nutte mittleren Alters, die sich jetzt nur noch auf ihre Technik verläßt, wo ihr Aussehen hinüber ist. Aber ich habe den Verdacht, daß meine Feindseligkeit in Wahrheit daher rührt, daß ich in meiner Heimatstadt für einen Touristen gehalten werde. Es gibt kaum etwas Schlimmeres.
    Padillo war jetzt hellwach; der König und Scales ebenfalls. Der Freeway ist nicht gerade die reizvollste Strecke, auf der man nach San Francisco hineinfahren kann, aber als wir uns der Ausfahrt Ninth Street Civic Center näherten, erhaschten die beiden Männer auf dem Rücksitz den ersten Blick auf die Bay Bridge zu ihrer Rechten und später auf die Golden Gate Bridge, von denen keine dorthin führte, wo ich hinwollte.
    »Ich bin früher ab und zu von Los Angeles übers Wochenende hergefahren«, sagte Padillo. »Ich kannte ein Mädchen, das auf dem Russian Hill wohnte. Sie ärgerte sich, wenn ich die Stadt Frisco nannte.«
    »Die Einheimischen haben eben ihren Stolz«, sagte ich.
    »Sie war aus New Orleans.«
    Padillo wollte ein Motel nehmen, also checkten wir in einem ein, das Bay View Lodge hieß, sehr zentral an der Ecke Van Ness und Washington lag und darum anständig teuer war. Wir nahmen zwei Doppelzimmer, und nachdem Padillo den König und Scales in ihrem Zimmer untergebracht und dafür gesorgt hatte, daß ihnen das Frühstück gebracht wurde, kehrte er in unser Zimmer zurück, wo ich mit dem Telefonhörer am Ohr auf dem Bett lag und unser Frühstück bestellte, das aus Rühreiern, Schinken, Roggentoast, ungefähr einem Liter Kaffee und zwei doppelten Bloody Marys bestand, von denen die junge Dame am anderen Ende der Leitung nicht zu glauben schien, daß ich sie wirklich um Viertel nach sieben morgens haben wollte. Schließlich gewann ich ihre Einwilligung, wenn schon nicht ihren Beifall.
    Padillo zog die Pistole aus seinem Hosenbund und schob sie unter das Kopfkissen, bevor er sich auf das andere Bett legte. Er legte die Hände unter den Nacken und starrte an die Decke. Ich zündete mir eine Zigarette an, die übel schmeckte, und blies etwas Rauch zu der Stelle an der Decke, die Padillo anstarrte.
    »Was nun?« fragte ich.
    »Erst werden wir mal schlafen.«
    »Bleibt uns denn Zeit dazu?«
    »Die nehmen wir uns.«
    »Und dann?«
    »Dann nehme ich Verbindung mit Wanda auf und frage sie, wann und wo wir die beiden abliefern sollen.«
    »Weißt du, wo sie sich aufhält?«
    »Welches ist das eleganteste Hotel der Stadt, das Fairmont?«
    Ich überlegte. »Ich glaube, das Fairmont und das St. Francis nehmen sich nichts.«
    »Dann werde ich kein Problem haben, Wanda zu finden.«
    »Kragstein und Gitner auch nicht.«
    »Darauf verlasse ich mich«, sagte Padillo.
    Auf dem Union Square gegenüber dem St. Francis fand gerade die Rhododendronwoche statt, und die Bronzefigur der Victoria auf ihrer zehn Stockwerke hohen Granitsäule erhob sich aus einem stillen Meer prunkender Blüten, die violett, rosafarben und weiß waren. Ich erinnerte mich, daß die Stadt immer darum bemüht war, den Union Square voller Blumen zu präsentieren, aber während der Rhododendronwoche im April schafft man sie tonnenweise herbei, bis das ganze Ding aussah, als wäre es mit Blüten überflutet. Das Victory Monument bewahrt das Gedenken an einen Sieg unserer Seite in Südostasien, aber dabei ging es um die vernichtende Niederlage, die Dewey der spanischen Flotte in der Bucht von Manila beibrachte, und das heißt, daß es keinen Grund gibt, den Hut wegen eines aktuellen Ereignisses in die Luft zu werfen.
    Das Hotel wurde im Jahre 1907 unmittelbar nach dem Erdbeben gebaut und hat sich im Lauf der Jahre seine Neo-Renaissance-Eleganz sorgfältig bewahrt. Bei den Zimmerpreisen, die es in Rechnung stellt, kann das Hotel sich so etwas leisten. Wanda Gothar wohnte in einer Zwei-Zimmer-Suite im siebten Stockwerk, aber von einigen Blumen abgesehen, für die mit Sicherheit das Hotel verantwortlich war, wirkten die beiden Räume genauso unpersönlich und unbewohnt wie ihr

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