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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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drehte sich auf ihrem Sitz um und sah Padillo an. »Seit zehn Minuten stelle ich dir eine Frage nach der anderen, und du kannst sie nicht beantworten. Du weißt nicht, warum Kassim und Scales verschwunden sind. Du weißt nicht, wohin sie sich begeben haben können. Du weißt nicht mal, auf welche Weise sie dir entwischen konnten.«
    »Nebel«, sagte ich. »Zwei Elefanten hätten entwischen können.«
    »Es waren keine Elefanten«, blaffte sie. »Es waren zwei Männer, die nicht allzu klug und alles andere als gerissen sind. Irgend etwas hat sie zu dieser Flucht bewogen, und das ist gut so, denn sonst wären sie jetzt tot. Was ist eigentlich mit dir los, Padillo? Macht die Rache für diese in New York getötete Frau dich so blind, daß du dich nicht mal auf den anstehenden Job konzentrieren kannst?«
    »Ich habe einen Fehler gemacht, Wanda. Belassen wir es dabei.« Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, aber ich war mir sicher, daß ich wußte, wie es aussah – starr und abgespannt, und den Mund zu diesem schmalen, harten Strich zusammengezogen.
    »Wir müssen sie finden«, sagte Wanda.
    »Es ist eine große Stadt«, sagte ich. »Inzwischen könnten sie in Berkeley, Sausalito oder sogar in Oakland sein, obwohl ich keinen Schimmer habe, warum jemand dort hingehen sollte. Es macht mir nichts aus, die ganze Nacht lang zu suchen, aber dazu bedarf es zumindest einer warmen Spur, wenn schon keiner glühendheißen.«
    »Wir müssen es mit der einzigen versuchen, die wir haben«, sagte Padillo.
    »Die Telefonnummer in Washington?« fragte Wanda.
    »Falls wir eine andere haben, weiß ich nichts davon.«
    Nachdem Wanda und Padillo vor dem Eingang des St. Francis ausgestiegen waren, brachte ich den Wagen in die Tiefgarage am Union Square und ging in Wandas Zimmer. Padillo warf mir einen Schlüssel zu. »Du hast ein neues Zimmer«, sagte er.
    »Und wie steht’s mit dem Namen?«
    »Das ist dein alter. Wir verstecken uns nicht mehr.«
    »Hast du die Nummer in Washington angerufen?«
    »Noch nicht.« Er wandte sich an Wanda. »Willst du anrufen oder soll ich?«
    »Ruf du an«, sagte sie. »Es ist deine Spur.«
    Padillo wählte die zehn Ziffern. Wir hörten alle, wie das Telefon klingelte. Es war sehr still im Zimmer, so daß ich zwar die Stimme in Washington hören konnte, aber nicht, was sie sagte. Padillo legte den Hörer langsam auf die Gabel.
    »Die Botschaft von Llaquah«, sagte er.
    Die Stille im Raum wuchs, bis ich diplomatisch sagte: »Darauf möchte ich mir einen Drink genehmigen.«
    Wanda Gothar nickte, verschwand ins Nebenzimmer und kehrte mit einem kleinen Tablett zurück, auf dem drei Gläser standen. Padillo trat mit seinem Drink in der Hand ans Fenster und starrte hinaus in den Nebel. Ich setzte mich auf die grünweiß gestreifte Couch. Wanda machte es sich in einem Klubsessel bequem. Sie lehnte den Kopf zurück und hielt die Augen geschlossen. Anscheinend hatte keiner von uns etwas zu sagen.
    Nach mehreren Minuten ohne ein Wort drehte Padillo sich am Fenster um. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    »Wie gut ist diese Spur nun?« fragte Wanda mit geschlossenen Augen.
    »Sie könnte die Suche vereinfachen«, erwiderte er.
    Sie öffnete die Augen. »Inwiefern?«
    Padillo wandte sich an mich. »Gibt es hier in San Francisco eine Art Araberviertel?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, aber das läßt sich ja feststellen.« Ich trat ans Telefon und verlangte die Auskunft. »Ich habe da einen Freund bei UPI.«
    »Wenn sich deine Eingebung als richtig erweisen sollte, Padillo«, sagte Wanda, »dann können wir vielleicht herausfinden, wo sie stecken – nicht aber, warum sie geflohen sind.«
    Er blickte wieder in den Nebel hinaus. »Es gibt eine Möglichkeit, auch das herauszufinden.«
    »Aber die behältst du für dich.«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Weil es vorerst nur eine Möglichkeit ist.«
    In San Francisco gab es viele Vertreter der sogenannten arabischen Welt. Es gab Algerier und Ägypter und eine große Zahl Syrer und Jordanier. Es gab ein paar Tunesier, erfuhr ich, und einige Saudi-Araber.
    »Was ist mit Armeniern?«, fragte der Mann von UPI. »Wir haben jede Menge Armenier.«
    »Ich würde sagen, die spielen geographisch auch hier keine Rolle.«
    »Saroyan ist Armenier«, sagte er im Versuch, hilfreich zu sein.
    »Ich dachte, es könnte einen Bezirk oder ein Viertel geben, wo sie sich zusammenfinden.«
    »Eigentlich nicht«, sagte er. »Sie sind alle ziemlich weit verstreut.«
    »Kennst du Leute aus

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