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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Llaquah?«
    »Wo, zum Teufel, liegt Llaquah?«
    »Nicht weit von Kuwait.«
    »Wie nennt man einen Bewohner von Llaquah?«
    »Llaquahianer«, sagte ich. »Reimt sich auf Hawaiianer.«
    »Na, ich kenne keine Llaquahianer, aber das bedeutet nicht, daß es keine gibt. Wenn dir etwas daran liegt, brauchst du nur in ein Restaurant zu gehen, in dem diese Typen aus dem Nahen Osten verkehren.«
    »Wie heißt das Restaurant?«
    »The Arabian Knight. Und zwar Knight mit einem K.«
    Wir hängten ein, nachdem wir uns gegenseitig das Versprechen abnahmen, uns vor meiner Rückkehr nach Washington zu einem Drink zu treffen. Wir wußten beide, daß es dazu nicht kommen würde.
    Das Arabian Knight lag im Mission District in der Nähe der Kreuzung Guerrero und Eighteenth Street, und ich erinnerte mich an die Gegend als eine, in der es deutsche Bäckereien, griechische und italienische Restaurants, zwei russische Kneipen und eine beträchtliche Anzahl von Menschen gab, die behaupteten, aus Malta zu stammen. Jetzt gab es eine Unmenge von Se Habla Español-Sc\n\àevn in den Schaufenstern, weshalb ich annahm, daß viele Leute spanischer Abstammung in die Gegend zurückgezogen waren, die nach der Misión San Francisco de Asís benannt und fünf Tage, bevor eine Gruppe Unzufriedener in Philadelphia dazu kam, ihre Unabhängigkeitserklärung herauszugeben, gegründet worden war.
    Trotz seines Namens hat San Francisco ungefähr soviel Spanisches an sich wie ein Bagel. Obwohl die Stadt wegen ihrer hohen Selbstmordquote, ihrer ganz nett ansteigenden Auftretenshäufigkeit von Alkoholismus, ihrer gelegentlichen Ausschreitungen und ihrer kosmopolitischen Atmosphäre weithin bewundert wird, hat sie nicht viel unternommen, um für ihr spanisches Erbe zu werben. Ohne Zweifel wird sie das sofort nachholen, wenn jemand auf den Trichter kommt, wie man damit einen schnellen Dollar machen kann.
    Wir parkten den Wagen und gingen zu Fuß zu dem Arabian Knight, das die untere Hälfte eines zweistöckigen Hauses einnahm, dessen Vorderseite jemand mit Permastone aufgepeppt hatte. Reger Betrieb herrschte in dem dunklen, verräucherten Raum. Es gab eine lange Theke, eine Reihe Nischen mit hohen Rückenlehnen und ein paar Tische mit rot-weiß-karierten Wachstuchdecken, damit die Wäscherechnung im Rahmen blieb.
    Die Tür zur Küche stand offen, und entweder Gäste oder Kellner spazierten dort ein und aus. Einen Unterschied konnte ich nicht feststellen. Eine Musikbox dudelte in voller Lautstärke irgendwelche Nahostmusik. Nur wenige Frauen waren in dem Lokal. Die männlichen Gäste saßen in Dreier- und Vierergruppen in den Nischen oder an Tischen, tranken Kaffee, Arrak und Bier, die Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und schrien sich gegenseitig an, um sich bei der lauten Musik verständlich zu machen; vermutlich planten sie eine Verschwörung gegen Israel.
    Ein schlanker, dunkelhäutiger Mann von etwa dreißig Jahren mit weißem Oberhemd und einer schmalen schwarzen Krawatte schrie, um festzustellen, ob wir einen Tisch oder eine Nische haben wollten. Padillo schrie Nische, und wir wurden zu einer im hinteren Bereich geführt, die so nah an der Küche lag, daß wir hören konnten, wie sich die Köche mit den Kellnern stritten.
    Der Kellner reichte Padillo eine Speisekarte, und Padillo gab sie mit der Bemerkung zurück, daß wir nur etwas trinken wollten – alle drei Arrak. Der Kellner nickte, ging, und als er wiederkam, fragte Padillo ihn, ob der Besitzer des Restaurants anwesend wäre. Der Kellner nickte wieder, zeigte auf die letzte Nische, beugte sich über den Tisch und schrie: »Dr. Asfourh!« Padillo zog eine Karte hervor, auf der nur stand: »Michael Padillo, Washington, D. C.«, reichte sie dem Kellner und bat ihn herauszufinden, ob Dr. Asfourh ein paar Minuten Zeit für uns habe. In einer vertraulichen Angelegenheit. Der Kellner musterte ihn mit einem zweifelnden Blick, aber er ging weg, kam zurück und schrie, daß Dr. Asfourh uns in zehn Minuten oben in seinem Büro empfangen würde. Eigentlich kam der Satz in einer kurzen Reihe von Schreien heraus. »Dr. Asfourh – oben – er Sie sehen – zehn Minuten.« Dabei hielt er all seine Finger hoch, um sicherzugehen, daß wir ihn richtig verstanden.
    Wanda Gothar saß in der Nische neben mir. Sie beugte sich zu Padillo und sprach so laut, daß wir sie beide verstehen konnten. »Ich bleibe hier.«
    Padillo musterte sie mit einem, wie mir schien, sonderbaren Blick. »Warum?« sagte

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